23. September 2022
Gaudís Casa Milà ist für uns zu Fuß erreichbar, denn wir wohnen um die Ecke in der Avenida Diagonal. Gestern haben wir uns Tickets für 9:30 Uhr gesichert. Wir sind früher da und werden auch früher reingelassen. So eng sieht man es hier nicht mit diesen Zeitfenstern. Hauptsache, die Besucherschar wird halbwegs über den Tag verteilt.
Heute serviert uns das Wetter angenehme 25 Grad. Erst zeigt sich die Sonne, später übernehmen dramatische Wolkenformationen, die mit Regen drohen. Doch diese Drohung setzt das Wetter erst am späteren Abend um.
An diesem relativ frühen Morgen sind gar nicht so viele Leute gleichzeitig mit uns zu Gast in der Casa Milà. Wir beginnen unseren Rundgang in der für Besucher zugänglichen Musterwohnung dieses ungewöhnlichen Wohnhauses. So sehr wir uns auch bemühen: wir können keine einzige gerade Wand entdecken! Das Verspielte der Architektur findet sich auch im Inneren wieder, inklusive Treppenhaus.

Uns gefällt, was wir sehen. Die Hütte ist genial! Weiter geht’s mit dem originell gewölbten Dachboden, wo sich unter anderem auch ein Modell der Hausanlage befindet.

Doch die Krönung der Casa ist das begehbare Dach (siehe heutiges Titelbild), auf dem wir uns eine ganze Weile herumtreiben. Schaut euch ein wenig mit uns um! Dann wisst ihr, warum wir dort so schnell nicht wegkommen.






Nun wird es voller. Nichts wie raus mit uns. Wir nehmen die U-Bahn und steigen wenig später in den Funicular um, der uns hoch hinauf zu einem von Barcelonas Hausbergen, dem Montjuïc, bringt. Als Barcelona 1929 zum zweiten Mal Gastgeberin einer Weltausstellung wurde, wurde der Montjuïc urbanisiert. Seitdem punktet er nicht nur mit spektakulären Aussichten auf die Stadt, sondern auch mit weitläufigen Parks, einigen namhaften Museen und Veranstaltungsorten.
Unweit der Bergstation des Funiculars befindet sich die Miró-Stiftung, die der größten Sammlung der Werke von Joan Miró eine Heimat gibt. Dort hält sich der Andrang in Grenzen. Und so können wir die sehenswerte Kunst und die ansprechende Architektur der Anlage in aller Seelenruhe genießen.






Anschließend lassen wir uns Stück für Stück den Hang hinunter kullern, vorbei an außen und sicher auch innen sehenswerten Museen und Theatern.

Auf dem Areal oberhalb der Plaza España buhlen zwei Hauptdarsteller um die Gunst und Aufmerksamkeit der Besucher: die Brunnenanlage Font Màgica und der Palau Nacional als Sitz des Museu Nacional d’Art de Catalunya, kurz MNAC genannt.
Na dann wollen wir den beiden Platzhirschen und ihrem zahlreichen Beiwerk doch gerne eine fotografische Bühne aus unterschiedlichen Perspektiven bieten! Im Minutentakt sich abwechselnde Sonne und dunkle Wolken inklusive.







Über einen kleinen Abstecher zum Pavillon Mies van der Rohe …

… nähern wir uns am fortgeschrittenen Nachmittag der Shopping Mall Las Arenas, um in deren Umfeld ein opulentes Mittagsmahl einzunehmen. Nach einer kurzen Runde durch die mit Street Art gespickten Gässchen …

… schauen wir uns die in einer ehemaligen Stierkampfarena untergebrachte Mall genauer an. Ihr ahnt es schon: die Läden lassen wir links liegen. Aber das Äußere ist interessant. Und zudem kann man der Mall aufs Dach steigen.
Von dort bietet eine umlaufende Dachterrasse einen 360-Grad-Blick über die Plaza España und das darüber liegende Areal, das wir bereits erkundet haben.


Über uns schweben Immer wieder drohende dunkle Wolken, die uns willkommene Hintergründe für die Fotos liefern, ihr Wasser jedoch netterweise bis zum Abend bei sich behalten.
Zum Abschluss unseres heutigen Mammutprogramms würdigen wir am frühen Abend noch das Caixa Forum, ein Kulturzentrum und Museum in den Gebäuden einer ehemaligen Textilfabrik.


Genug! Unsere Aufnahmefähigkeit ist erschöpft, die Füße sind platt vom vielen Gehen und Stehen. Die U-Bahn bringt uns zurück in unser Wohnviertel, wo wir noch kurz den Künsten des DJs im Innenhof der Generalidad lauschen. Das Musikfestival Mercè hat begonnen! Es wird uns noch bis Montag viel Freude bereiten.
Zuhause angekommen, legen wir müde, aber glücklich die Füße hoch und lassen die Fußballjungs beim Nations League-Spiel Deutschland gegen Ungarn schuften. Wieder ein klasse Tag!
Bei so viel Kunst und Kultur wäre ich auch müde geworden. Mehr noch, ich hätte längst aufgegeben und hätte mich auf einen Kaffee irgendwohin verzogen – für Sozialstudien 😉
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Sozialstudien sind grundsätzlich immer eine gute Wahl 😁.
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