12. – 13. Februar 2022

Am sehr frühen Morgen geht’s für mich hinaus wegen des formidablen Morgenlichts. Heute soll es endlich was werden mit mir und der Spiegelung an der Plaza de España.

Erst einmal schaue ich mich jedoch im Yachthafen um, der optisch ebenfalls von den Lichtverhältnissen profitiert.

Hafenstimmung
Segel setzen

Zurück zur Plaza. Jetzt ist mir das Glück dort hold! Doch kaum sind die Fotos im Kasten, frischt der Wind wieder auf, und die Spiegelung ist Geschichte. Mir soll es egal sein 😎.

Verdoppelt
Windstill

Noch ein kurzer Blick zu dem Bau mit der Damenstrumpfhose, …

Bestrumpft

… und schon sitze ich im Bus 946, der mich zur Nordküste der Insel kutschiert. Die Strecke ist spektakulär! Mir bieten sich tolle Aussichten auf die Küste und die Bergwelt, während der Bus, vollgestopft mit einer Horde Surferjungs, immer hart am Abgrund die Serpentinen meistert.

Das wie ein Querriegel wirkende Gebirge fungiert als Wetterscheide. War es in Santa Cruz noch total sonnig, so hängt hier in den Bergen der Nebel. Als wir die Playa Roque de las Bodegas erreichen, ist vom Nebel keine Spur. Doch es bleibt bewölkt, die Sonne nimmt eine Auszeit. Zum Trost spendiert der Himmel jedoch dramatische Wölkchen. Das liebe ich ja!

Erst mal einen Kaffee in der kultigen Bar Playa Casa Áfrika, …

Koffein-Dealer

… und dann auf zur direkt davor gelagerten Bucht. Sonst ist da auch nichts 😎. Doch das ganze Setting vor der spektakulären Steilküste ist richtig klasse!

Vamos a la playa
Brandung

Angeleint
Zipfelmützen
Spurensuche

Eine Weile später laufe ich das erste Stück des Wanderwegs 6.2 in Richtung des nächstes Dörfchens, werfe ein paar Blicke von oben auf die Szenerie, …

Windopfer
Stillleben

… kehre aber relativ bald um. Denn heute ist mir nach Chillen. Wieder unten am Strand angekommen, setze ich mich auf die Mauer und meditiere zum Wellenschlag .

Zum Abschluss genehmige ich mir in der nächsten Bar noch ein kühles Getränk und steige am frühen Nachmittag wieder in den 946er Bus, der mich nach Santa Cruz zurückbringen wird.

Schon wieder habe ich die Surfer-Truppe an Bord. Und nun komme ich mit ihnen ins Gespräch. Sie sind deshalb schon fertig für heute, weil die Brandung, die Strömung und die Wellen zu gefährlich sind. Unter den Bedingungen trauen sie sich nicht mehr, weiterzumachen. Hört sich vernünftig an.

In Taganana steigt eine ältere Dame mit feuerrotem Haar ein. Sie trägt ein schickes, eng anliegendes schwarzes Kleid mit Spitzen. Sie ist deutlich über 70. Offenbar kennt sie sowohl den Busfahrer als auch die beiden älteren Fahrgäste in der ersten Reihe. Sie setzt sich neben mich in die zweite Reihe und unterhält sich brüllend laut mit den zuvor Genannten.

Plötzlich ruft sie übermütig quer durch den Bus. „Ich habe heute Geburtstag!“ Glückwünsche schallen zurück. Und auch ich schließe mich an. Im weiteren Verlauf der Fahrt nimmt sie huldvoll ein paar Telefonanrufe entgegen. Zwischendurch lässt sie alle Fahrgäste wissen, dass sie sich zur Feier des Tages mit ihren Mädels in Santa Cruz zum Essen trifft. Da wird wohl heute ordentlich auf den Putz gehauen 😎. So viel geteilte Lebensfreude gefällt mir!

Ankunft in Santa Cruz. Dort scheint wie bereits heute morgen die Sonne. In der Nähe der Plaza de España nehme ich mein Mittagessen ein.

Heiliges Kreuz

Danach verprasse ich mein letztes Busguthaben. Denn etwas außerhalb der Innenstadt wartet noch das Auditorio de Tenerife auf mich. Die beeindruckende Konzert- und Kongresshalle ist ein Werk des spanischen Architekten Santiago Calatrava. So etwas lasse ich mir natürlich nicht durch die Lappen gehen.

Schneeweiß thront das verschachtelte Gebäude mit seinen muschelförmigen Flügeln, in denen Veranstaltungsräume untergebracht sind, an der Küste. Konzerte, Opern und Ballett können die Besucher hier genießen. Ich laufe einmal drumherum – soweit es die Aufbauarbeiten für das nächste Film-Setting erlauben. Das Gebäude bietet so viele unterschiedliche Perspektiven! Doch schaut selbst:

Perspektivwechsel

Als ich mich sattgesehen habe, laufe ich noch ein Stückchen weiter stadtauswärts, vorbei an der raumgreifenden Badelandschaft von César Manrique. Sie sieht einladend aus, zeigt jedoch weniger künstlerische Details als diejenige in Puerto de la Cruz. Falls ihr euch nicht mehr daran erinnern könnt, helfe ich euch hier gerne auf die Sprünge.

Abgetaucht

Am späten Nachmittag werfe ich einen besorgten Blick auf meine Wetter-App. Sie hat wenig Verheißungsvolles für mich auf Lager. Berlin erscheint mir fast so schlimm wie Sibirien!

Oh je …

schließlich kehre ich heim und verbringe den letzten Abend genau dort, wo morgen früh auch mein letztes Frühstück hier serviert wird. Ihr wisst schon …

Am nächsten Morgen genieße ich selbiges auf meiner grandiosen Dachterrasse. Ich verabschiede mich dort von der gerade so schöne Schatten werfenden Kakteensammlung …

Abwehrreihe

… und gönne mir anschließend zum Abschied noch einen Latte Macchiato in dem netten Café um die Ecke. Dann packe ich in aller Ruhe mein restliches Zeug ein. Der Rückflug ruft!

Am Flughafen geht es sehr lebhaft, aber auch gut organisiert zu. Am Check In und bei der Sicherheitskontrolle geht es flott voran, obwohl recht viel los ist. Von oben herab komme ich in den Genuss der besten Aussichten auf die Insel, bis diese allmählich aus meinem Blickwinkel verschwindet. Ohne Fensterplatz geht bei mir nichts!

Trockener Süden
Vulkanier
Gebirgiger Norden

Mein Flieger startet pünktlich am frühen Nachmittag, setzt mich am frühen Abend jedoch nicht zur rechten Zeit in Berlin ab. Und während wir unten am Boden noch einige Minuten auf eine Fluggastbrücke warten, meint der Pilot lakonisch: „Zu früh ist auch unpünktlich.“ Wieder was gelernt auf Reisen😎.

28 Gedanken zu “Teneriffa – Strand, Kultur und wieder zurück

  1. wow die ersten Bilder im Hafen , einfach klasse !
    Sehr gut gefallen mir auch die Luftaufnahmen auf dem Rückflug ! Geht halt nichts über einen guten Fensterplatz !
    Somit ging für dich eine Reise nach Teneriffa auch zu Ende. Denke die Kanarische Insel hat dir sehr gut gefallen und somit war es eine Reise wert !!

    Gefällt 3 Personen

    1. Danke, Manni! Die Morgenstimmung am Hafen lud einfach dazu ein, auf den Auslöser zu drücken. Der Fensterplatz auf dem Rückflug auch 😎. Mir hat die Woche auf Teneriffa total gut gefallen. Hier könnte ich mir vorstellen, im Rentenalter (das ist ja gar nicht mehr so lange hin) zu überwintern.

      Gefällt 1 Person

      1. Als Rentner auf die Kanaren ? Sicherlich kann man das wenigstens mal einige Wochen versuchen. Ich habe mal gegoogelt und es gibt dort Vermieter, die bieten Wohnungen an für längere Zeiten, also einige Monate. Ist gar nicht mal so teuer.

        Gefällt 1 Person

  2. Da hast du ja ordentlich was erlebt auf der Insel. Die Dame im Bus muss der Kracher gewesen sein. So möchte ich auch mal „enden“ auf meine alten Jahre: immer unterwegs und für keine Party zu schade 😉

    Gefällt 3 Personen

      1. Da muss ich an diesen Spruch denken: „…verlebt seitlich ins Grab rutschen, das Glas Schampus noch in der Hand…“ oder so ähnlich. Schon hast du mein Selbstporträt im Alter 😉

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  3. Liebe Elke,
    danke, dass du uns nach Teneriffa entführt hast. Ich habe die Reise genossen.
    Für uns heißt es bald „Irland“. Ich bin schon gespannt. Dass Wetter wird umgekehrt zu deinem Wettersprung sein, Berlin 22 Grad und Irland 17 Grad. 🙂
    Ganz doll liebe Grüße von Susanne

    Gefällt 3 Personen

  4. Das Video ist schon strange. Bei den Fotos denkt man an Sonne pur, minnigens 30° Grad Hitze, blauem Himmel ohne ein Wölkchen und ein wunderschönes blaues und zum baden einladendes Meer – und dann kommt man sich beim betrachten des Videos vor, als wäre man Robinson Crusoe, der grade beim Sturm auf die einsame Insel verschlagen wurde. Die hohen Berge und das drohende Brausen der Brandung – ich könnte da glaube ich nicht entspannt chillen.. 🙂
    Bleib gesund!
    CU
    P.

    Gefällt 2 Personen

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