Bevor ich heute Nachmittag weiterreise, bleiben mir noch ein paar Stunden, um in Ruhe die Stadt zu erkunden. „Wie kommt die denn jetzt plötzlich nach Schottland?“ mag sich mancher von euch angesichts der heutigen Fotos fragen. Nun, Dunedin trägt den gälischen Namen der schottischen Hauptstadt Edinburgh. So kommt es auch, dass der Name der Stadt „Danieden“ ausgesprochen wird. Schotten haben die Stadt 1848 gegründet. Viele Details in der Stadt erinnern an ihre schottischen Wurzeln, vor allem die Architektur.
Das Vorzeige-Bauwerk könnt ihr auf dem heutigen Titelbild bewundern. Es ist der Bahnhof der Stadt, von dem aus ich gestern mit der Taieri Gorge Railway gefahren bin:
Auch innen kann sich der Bau sehen lassen:
Dunedin ist gespickt mit Gebäuden in diesem Baustil.
Bei der Otago Boys‘ High School scheint auch eine Prise Loire-Schloss dabei zu sein.
Auch ansonsten lässt sich das hübsche Städtchen mit seinen vielen steilen Straßen in Sachen Architektur nicht lumpen.
Diesem Kandidaten hat irgendein Witzbold wohl über Nacht eine originelle Kopfbedeckung verpasst. Gestern jedenfalls war der Kerl noch unbehütet.
Dunedin ist ein lebhaftes Städtchen mit rund 120.000 Einwohnern. Darunter sind 20.000 Studenten, dank derer es eine vielfältige Café-und Kneipenkultur in der Stadt gibt. Wer shoppen will, kommt hier auch voll auf seine Kosten. Hier ein paar Eindrücke von meinem Bummel durch die Innenstadt:
An der einen oder anderen Stelle kann Dunedin auch modern:
Schade nur, dass sie ihr Hafengelände so unattraktiv gehalten haben. Außer Industriegebieten ist da nicht viel zu finden, jedenfalls keine Aufenthaltsqualität. Gut, der Angler mag das anders sehen …
International wird es an dieser Stelle, an der der Chinesische Garten beginnt.
Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich mich so langsam auf den Rückweg zum Motel machen sollte. Dort wartet mein Gepäck darauf, abgeholt und zum Busbahnhof gebracht zu werden. Ein letztes Mal keule ich den steilen Berg zum Maori Hill hoch. Doch ich will nicht undankbar sein, denn es hätte mich in dieser Stadt härter treffen können. Wer an der Baldwin Street wohnt, hat bedeutend mehr zu ackern, denn das ist die steilste Straße der Welt. Pro 2,86 Meter steigt sie einen Meter in die Höhe. Lauft das mal!
Am Ziel angekommen, bitte ich den Motelbesitzer, mir ein Taxi zu rufen. Doch das kommt für David überhaupt nicht in Frage. Lieber fährt er mich selbst zum Bus. So sind sie, die Neuseeländer.
Mit etwas Verspätung aufgrund von Baustellen auf der Strecke lande ich nach rund viereinhalb Stunden in Te Anau. Schnell das Gepäck im Hotel entsorgt und ab an den wunderbaren Lake Te Anau, der gleich um die Ecke auf mich wartet. Mit diesem abendlichen Schnappschuss verabschiede ich mich für heute von euch. Bis morgen!
Die Lage des Sees ist ja sehr beeindruckend (hab auf Google Maps geluschert) und in der Wikipedia hab ich gelernt:
„Der Lake Te Anau ist ein See im Südwesten der neuseeländischen Südinsel und eine Station auf der Southern Scenic Route. Sein ursprünglicher Māori-Name war Te Ana-au, was so viel wie Höhle des wirbelnden Wassers bedeutet.“ Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Lake_Te_Anau
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Danke für die erläuternden Infos und die Recherche! Ich halte das aus Zeitgründen hier ja meist etwas knapp und freue mich umso mehr, wenn Input von anderen, in dem Fall von dir kommt.
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Wie in die Zeit zurückgefallen die NZ-Schotten. Aber schick! Bin beeindruckt. 🤓
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Ja, es hat tatsächlich was von einer Zeitreise!
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Ah, Lake Te Anau. Da müsste doch auch irgendwo der Milford Sound sein…der wunderbare LotR-Drehort für die Argonath. Dunedin ist ein Städtchen nach meinem Geschmack. Ich liebe ja Schottland!
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Der Milford Sound ist etwa drei Stunden Fahrt entfernt, drüben an der Westküste. Ich fand Dunedin auch sehr charmant. In Schottland allerdings war ich noch nie 😂.
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