Die Sonne empfängt uns vor der Tür mit 23 Grad und leichter Schwüle. Da braucht der Grüne doch erst einmal einen stärkenden Kaffee! Er scheint zu ahnen, dass heute ein großes und sehr abwechslungsreiches Programm auf uns und damit auch auf ihn wartet.

Von dort aus schauen wir direkt auf den Place des Arts (Platz der Künste), dem wir im Anschluss einen lohnenswerten Besuch abstatten. Das Kulturzentrum umfasst sechs Veranstaltungshallen, die für Theater, Oper, Konzerte, Ballett und Filme zur Verfügung stehen. Dazu gesellen sich Museen, Übungssäle, Ateliers und Läden. Sehr schön finden wir auch die im öffentlichen Raum ausgestellte Kunst. Los, verschafft euch mit uns einen Eindruck!

Die Metro bringt uns zum Fuß des Mont Royal, der der Stadt ihren Namen gab. Heute besteht die 233 Meter hohe Erhebung aus einem zwei Quadratkilometer großen, bewaldeten Park. Doch bevor wir den Aufstieg wagen, schauen wir uns noch die ansehnlichen Häuschen – und die Baustellen 😅 – in der Umgebung an.

Nun aber hoch mit uns! Über den Treppenzug, der am südlichen Rand des Parks an der Avenue de Pins beginnt, schrauben wir uns nach oben. Nun befinden wir uns mitten in Montréals größtem Park, der übrigens vom gleichen Landschaftsdesigner wie der Central Park in New York angelegt wurde. Am oberen Ende der Treppen angelangt, sind es nur noch wenige Schritte bis zum Kondiaronk Lookout. Der nach einem Huronen-Häuptling benannte Aussichtspunkt bietet einen geradezu phänomenalen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung! Das heutige Titelbild ist ebenfalls dort entstanden.

So überschaubar der Park auch ist, so schnell hat man sich auf den verschlungenen Pfaden verlaufen. Zum Gipfelkreuz …

… schaffen wir es noch ohne größere Hindernisse. Beim Versuch jedoch, eine Abkürzung hinunter ins „Tal“ in die gewünschten Richtung zu finden, scheitern wir eine Weile. Alle Wege, die in die gewollte Richtung führen, enden an steilen Abhängen ohne Wegführung. Na gut, dann eben wieder zurück auf die richtigen Wege, auch wenn das für uns einen Umweg bedeutet.

Der nächste Bus ist unserer! Am Lookout Parkplatz auf der Nordseite warten wir auf die Linie 11, die uns rüber zum östlich des Parks gelegenen Plateau Mont-Royal bringt. In diesem aufstrebenden, hippen Areal ist ein Teil des Quartier Latin mit seinen Bistros, Restaurants und Bars aufgegangen. An der Ecke Av. de Mont-Royal und St. Laurent steigen wir aus. Wir haben Hunger! Und den wollen wir in einem der ersten veganen Restaurants der Stadt stillen. Wie sich herausstellt, war das eine sehr gute Wahl! Im Aux Vivres servieren sie uns eine leckere Mumbai Bowl:

Gut abgefüllt haben wir jetzt wieder Kraft und Energie, durch diese sehr charmante Ecke Montréals zu schlendern. Wir finden eine ruhige, baumbestandene Wohngegend mit buntbemalten Häusern, lauschigen Cafés, Grünflächen und kleinen, schicken Läden vor. Neben denjenigen mit genügend Kleingeld lassen sich hier auch zunehmend Künstler nieder. Und so schaut es hier aus:

Szenenwechsel. Mit der Metro fahren wir zum Gelände der Olympischen Spiele von 1976, wo wir den Rest des Nachmittags verbringen werden. Ich erinnere mich – damals zehn Jahre alt und selbst aktive Leichtathletin – noch sehr gut an diese Spiele. Aber eher in sportlicher Hinsicht, denn die Begleitumstände (starke Bauverzögerungen, politisch motivierte Boykotte zahlreicher Länder und nicht zuletzt die massiven Sicherheitsmaßnahmen unter dem Eindruck der Anschläge vier Jahre zuvor in München) gingen an mir in diesem zarten Alter doch eher vorbei.

165 Meter über dem Stadion ragt der spektakuläre, um 45 Grad geneigte „Schiefe Turm von Montréal“ in den Himmel. Weil der Turm nicht rechtzeitig zu den Spielen fertig wurde, ließ sich das Dach des Stadions nicht wie geplant über Seilzüge wie an einem Kran öffnen. Sagenhafte 11(!) Jahre später – der BER lässt grüßen – wurde der Turm fertiggestellt und mutierte zu einer der Hauptattraktionen der Stadt. Ein Aufzug klettert außen an ihm entlang und katapultiert willige Besucher nach oben auf die Aussichtsplattform.

Wir jedoch bleiben bodenständig. Und so schleichen wir um alle erdenklichen Ecken des heute für Sportveranstaltungen und Konzerte genutzten Geländes und drücken mal hier, mal da auf die Auslöser der Kameras.

Auch heute haben wir wieder ordentlich was für unsere Bewegungsstatistik geleistet. 17 Kilometer sind zusammengekommen! Auf ins Hotel und Füße hoch. Bis morgen!

4 Gedanken zu “Tag 27: Montréal – Das ist doch der Gipfel!

    1. @ Bowl: Ich habe mal die Beschreibung aus der Speisekarte kopiert, da ich die Details nicht mehr im Kopf habe: organic brown rice, chickpea & potato curry, pakoras, paratha, mint & tamarind chutneys, garnished with carrot & coriander

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