16. Oktober 2023
Wir landen wieder einmal bei unserem berühmten Nachbarn, dem Königspalast. Über Nacht hat es ein wenig geregnet, so dass wir uns ein paar schöne Pfützenaufnahmen versprechen. Und wir werden nicht enttäuscht!
Als Sahnehäubchen und Lacher des Tages obendrauf serviert uns das Leben dazu noch eine heitere Geschichte, die ein beliebtes Klischee bedient.
Als wir uns und unsere Kameras in unmittelbarer Nähe zum Boden positionieren, werden wir aufmerksam von einer chinesischen Reisegruppe beäugt. Schließlich fast sich einer aus der Gruppe ein Herz und spricht Stefan an, der dann auch gerne aus dem fotografischen Nähkästchen plaudert. Und schwupps zücken einige aus der Gruppe mehr oder weniger zeitgleich ihre Mobiltelefone und begeben sich ebenfalls hinunter auf den Boden, um die gute Position – ja, was wohl? – zu kopieren 🤣. Währenddessen frönt eine gülden gewandete Dame ausgiebig einer Fotosession der etwas anderen Art.



Dann widmen wir unsere Aufmerksamkeit der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Palast gelegenen Kathedrale, die auf den tagesfüllenden Namen Catedral de Santa María la Real de la Almudena hört. Auch dort profitieren wir vom nächtlichen Regenguss und können das Gesehene fotografisch verdoppeln. Die Rückseite der Kathedrale erweist sich schlussendlich ebenfalls als reichhaltige Quelle an Fotomotiven.




Die schönste Aussicht auf die Kathedrale und den Palast bietet jedoch der kleine Hügel auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der sich offenbar zu einem inoffiziellen Aussichtspunkt gemausert hat. Hier begegnen wir den beiden beeindruckenden Bauten fast auf Augenhöhe.


Nun aber auf ins Mittelalter! Von der Kathedrale aus sind es nur wenige Meter bis zur Calle Mayor, der wir schon bald den Rücken kehren, um uns in den lauschigen Altstadtgässchen des Barrio de los Austrias zu verlieren. Tapas-Bars und Restaurants reihen sich fast nahtlos aneinander, die Markthallendichte ist ebenfalls bemerkenswert. Gegessen und getrunken wird schließlich immer! Wir konzentrieren uns um diese Tageszeit jedoch lieber auf die Äußerlichkeiten des am Vormittag noch recht verschlafen wirkenden Viertels. Auch die Kunst kommt nicht zu kurz, wie ich wohlwollend registriere.







Wieder zurück auf der Calle Mayor, müssen wir enttäuscht feststellen, dass die theoretisch wunderschön anzusehende Markthalle Mercado de San Miguel von außen komplett in ein Baustellenkleid gehüllt ist. Als Trostpflaster hält dann wenigstens eine kleine Leckerei aus ihrem Inneren her, denn der Marktbetrieb nimmt weiter seinen ganz normalen Lauf.

Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel liegt wieder einmal die Plaza Mayor, in deren näherer Umgebung ich mich hinreissen lasse, ein paar scheinbar unbedeutende Details, typische und teils kurios anmutende Szenen und Situationen einzufangen.







Madrid mag eine sehr weitläufige Großstadt sein. Doch das Zentrum und die für uns interessanten Viertel liegen recht kompakt und fußgängerfreundlich beieinander. So können wir die in meinem Reiseführer beschriebenen kleinen Touren und Spaziergänge durch diverse Stadtviertel oft gut kombinieren.
Unser Weg führt uns nun durch das sehr kosmopolitische, bunte und junge Lavapiés. Dort haben wir speziell die Tabacalera im Visier. Doch als wir dort ankommen, stellt sich heraus, dass sie gerade im Umbau und deshalb geschlossen ist. Auch von außen ist nur Baustelliges zu sehen. Schade!
Nun gut, dann laufen wir eben wieder die kleine Anhöhe hinauf, überqueren eine etwas größere Straße und schauen uns stattdessen das Barrio de las Letras (Literatenviertel) an, das offiziell auf den Namen Huertas hört. Überall stößt man auf Spuren großer Dichter und Denker, aufgelockert durch Theater, Kneipen und Tavernen. Die zentrale Straße des gemütlichen Viertels, die Calle de las Huertas, zieren gar Dichterzitate im Straßenpflaster.



Nicht minder jedoch beeindruckt uns das ausgeklügelte Mülltrennungssystem in einer kleinen Nebenstraße, ironisch konterkariert durch die zahllosen Zigarettenkippen zu seinen Füßen.

Die Calle de las Huertas führt an ihrem unteren Ende zur Kunstmeile Paseo del Prado. Und dort endet unsere heutige Tour am sehenswerten Caixa Forum. Genug gesehen! Morgen ist auch noch ein Tag.


Sehr interessant und schön ist es in Madrid! Ja, die spanischen Altstädte haben Flair. Die Pfützenfotos haben mir am besten gefallen. War nur über ein verlängertes Wochenende in Madrid und habe mir hauptsächlich Kunst „reingezogen“ im Prado und den Museen Reina Sofia und Thyssen Bornemisza.
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Danke, Inga. Vielleicht zieht es dich eines Tages ja einmal ein paar Tage länger nach Madrid. Dann könntest du neben den Museen auch noch die Altstadt entdecken. Sie ist wirklich schön, kompakt und gut zu Fuß zu erlaufen. Im Reina Sofia war ich auch (Bericht kommt noch). Thyssen Bornemisza habe ich in Málaga besucht. Und den Prado, so berühmt er auch ist, habe ich bewusst weggelassen. Ich stehe ja mehr auf moderne Kunst ab dem 20. Jahrhundert.
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Hi Elke,
bei den Fotos der Altstadt musste ich an meine Ungarn-Reise denken. Architektonisch ist Pecs mit seinem mediterranem Klima gar nicht weit von Spanien weg.
Dass die Chinesen alles kopieren? Na wer hätte das gedacht.. :-))
Die Fotos sind aber hübsch geworden..
Viel Spaß noch beim reisen!
CU
P.
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Danke, Peter. Na dann hätte es dir in Madrid ja sicher auch gefallen. Schade, dass du nicht so gerne verreist! Ohne Druck von deinem Kumpel würde Ungarn ja noch immer vergebens auf dich warten 😁.
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Danke liebe Elke, für die wunderbaren Eindrücke. Das macht mal wieder Lust, selber hinzufahren. Das Mülltrennungssystem sieht wirklich interessant aus. Gamification als Anreiz, das richtige Loch zu finden. Fehlt nur noch, dass man einen Highscore knacken kann, wenn man alles richtig macht.
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Immer gerne, Marco. Auf mit euch in die spanische Hauptstadt! Aber besser ohne WoMo 😅. Deine Idee mit dem Highscore gefällt mir. Die Aussicht auf Belohnung kann ein großer Motivations-Booster sein 😁.
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Kunst, Kultur und Streetart, so lassen sich manche Teile von Madrid wohl beschreiben. Gefällt mir richtig gut. Das Wetter hat auch gepasst 🙂
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Ja, die Mischung hatte was. Und das Wetter auch 😎.
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