17. Oktober 2023

Nun hat es doch ein Weilchen gedauert, bis ich die Madrid-Reihe fortsetze. In der Zwischenzeit musste ich nichts weniger als die Welt retten, die in mehrere Tausend Teile zersplittert vor mir lag. Doch das ist eine andere Geschichte, die zu einem späteren Zeitpunkt erzählt werden soll.

Nun aber los! Heute erwarten uns angenehme 23 Grad. Gleich morgens zieht es uns zum Bahnhof Atocha. Nein, wir wollen keinen Ausflug in andere Gefilde unternehmen. Zwar hatte ich im Vorfeld der Reise damit geliebäugelt, eine Tagestour ins nahegelegene Toledo zu unternehmen. Doch Madrid selbst bietet eine solche Fülle an Sehenswertem, dass alles andere warten muss. Next time.

Wir wollen vielmehr zum Atocha Bahnhof, weil er so schön ist. Zwar dominieren zum Zeitpunkt unserer Reise diverse Baustellen in und um ihn herum die Szenerie. Doch wahre Schönheit kann nichts entstellen. Das Hauptgebäude des Bahnhofs ist von außen und von innen eine Augenweide. Und zum Glück ermöglichen es uns Stefans stattliche 195 Zentimeter Körperlänge, mit den Kameras über den lästigen Bauzaun zu linsen. Die seitliche Ansicht indes ist auch mir, der Kleinen mit ihren vergleichsweise mickrigen 175 Zentimetern, ohne Sichtbehinderung möglich.

Überragend

Begrünt

Von Natur aus neugierig, frage ich den netten Herrn hinter dem Schalter der in der Nähe gelegenen Touristeninformation, wann denn die Fertigstellung der Arbeiten geplant sei. Seine Antwort überrascht mich, die ich aus Berlin wahrlich andere zeitliche Dimensionen gewöhnt bin: Die Arbeiten sollen schon Ende November diesen Jahres, sprich in etwa sechs Wochen beendet sein. Kaum zu glauben, wenn man die riesige Baustelle sieht!

Direkt gegenüber des Bahnhofs liegt Madrids Heiliger Gral der modernen Kunst, das Museum Reina Sofía. Selbstverständlich werde ich es noch besuchen. Doch heute begnügen wir uns mit den ansehnlichen Äußerlichkeiten. Wie sich herausstellt, haben wir mit dem heutigen Dienstag einen Glücksgriff getan. Denn das Museum ist an diesem Wochentag geschlossen, und folglich laufen uns nur wenige Leute ungewollt vor die Linse. Auch der Himmel gibt alles, um unsere Fotos gelingen zu lassen.

Doppelverglasung

Gespiegelt

Auch zu unserem nächsten Ziel, dem Retiro Park, ist es nicht weit. Der grünen Lunge der Stadt hatten wir bereits zu Beginn der Reise einen Besuch abgestattet, jedoch nicht alles geschafft, was wir sehen wollten. Das wollen wir heute nachholen. Auf dem Weg zum Park schlendern wir die Fußgängern und neuerdings auch Radfahrern vorbehaltene Promenade Cuesta de Moyano entlang. Dort lädt ein dauerhafter Büchermarkt zum Innehalten, Schmökern und Beobachten ein. Ach, wäre mein Spanisch nur etwas besser! Ich würde hier glatt länger verweilen.

Gestapelt

Im Retiro Park angekommen, schlagen wir den direkten Weg zu den beiden architektonischen Schätzchen ein, die uns noch in der Sammlung fehlen. Wir beginnen mit dem Kristall-Palast. Dieses Musterbeispiel der Eisenarchitektur scheint vor Leichtigkeit förmlich zu schweben! Ursprünglich als riesiges Gewächshaus geplant, dient es heute als eine der Außenstellen des Reina Sofía Museums. Zur Zeit ist der Palast jedoch geschlossen.

In der Schwebe

Nachdem wir ein wenig das musikalische Rahmenprogramm genossen haben, …

Vergeigt

… schlendern wir weiter zum Velázquez-Palast, der ebenfalls dem Reina Sofía Museum als Ort für temporäre Ausstellungen dient.

Ausgestellt

Auch wenn die Architektur besticht, so verlieren wir dennoch auch das Soziokulturelle nicht aus den Augen. Die lieben Mitmenschen bieten schließlich auch fotogene Aspekte.

Ein kurzer Blick zum Himmel treibt uns nun zur Eile. Da braut sich was zusammen! Schnell noch ein paar Fotos im und um den Park herum geschossen …

Auf dem Treppchen

Mit Turmuhr

… und dann nichts wie rein ins nächste Restaurant, wo wir das Nützliche (Flucht vor dem Regenschauer) mit dem Angenehmen (Mittagessen) verbinden. Als wir wieder vor die Tür treten, hat sich der Regen schon wieder verzogen. Gut so!

Unser nächstes Ziel liegt weit im Norden der Stadt, zu weit, um es zu Fuß zu erreichen. Die U-Bahn bringt uns zu einem Gebäude namens Minas y Energias, das heute zur Universität gehört. Dort lässt man uns ungehindert passieren. Und so kommen wir in den Genuss dieses tollen Anblicks.

Schöner studieren

Genug gelaufen in den letzten Tagen! Auf dem Rückweg zur U-Bahn werfen wir nur noch einen kurzen Blick auf das in einem wunderschönen ehemaligen Wasserspeicher untergebrachte Museum für Fotografie, …

Bewässert

… und kehren dann nach einem kurzen Stopp im Supermarkt zurück auf unsere mittlerweile wieder sonnendurchflutete Terrasse, wo wir den Tag gemütlich ausklingen lassen.

13 Gedanken zu “Madrid – Die Tour der kurzen Wege

  1. So schnell lässt ihr euch von so einem ollen Gartenzaun nicht aufhalten, gut so.Schließlich sind richtig schöne Fotos dabei entstanden, der Körpergröße sei Dank 😉

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  2. Sehr schön! Staune immer wieder, was Madrid zu bieten hat. An den Retiropark habe ich mich nur noch dunkel erinnert. Seinerzeit habe ich noch nicht so viel fotografiert … Danke dir für die Auffrischung.
    Hoffentlich geht es dir und deinen Lieben (wieder) gut.

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