Von Kathmandu über Muscat und München nach Berlin. Vier Städte, drei Länder, zwei Welten.

Morgens geht es entspannt zum überschaubaren Airport von Kathmandu. Am Check In gelingt es mir, den zuvor schon reservierten Fensterplatz für den ersten Flug erfolgreich von links nach rechts zu verlegen. Denn was ich im Vorfeld nicht wusste: den besten Himalaya-Blick gibt es auf der rechten Seite!

Abgesehen von einem kleinen „Verfahrensfehler“ – ich stelle mich für die Sicherheitskontrolle versehentlich bei den Männern an – verläuft alles unspektakulär. Was das Ausgeben meiner letzten nepalesischen Rupien betrifft, so gelingt mir eine Punktlandung. Die letzten paar Kröten reichen genau für eine kleine Packung M&Ms und eine Flasche Wasser. Gerne hätte ich mein letztes Bargeld gespendet, doch ich finde nirgends eine Spendenbox.

Wir starten auf die Minute pünktlich und sind mit schönstem Wetter und bester Sicht gesegnet.

Rund eine halbe Stunde habe ich die Ehre, ein letztes Mal die majestätischen Gipfel des Himalaya zu bewundern. Wie gut, dass wir einen Tagesflug erwischt haben!

Einige Zeit später stelle ich fest, dass auch Pakistan tolle Landschaften zu bieten hat. Die Kirthar Berge sehen von oben wirklich beeindruckend aus!

In Muscat landen wir 20 Minuten zu früh. So ist uns ein noch stressfreierer Umstieg gegönnt. Zwei Stunden später treten wir Flug Nummer Zwei nach München an, wo wir am frühen Abend ebenfalls etwas zu früh landen. Großer Abschied und anschließend mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof. Die ganze Szenerie an diesem Nikolausabend – ein Weihnachtsmarkt, die Straßen so leer und sauber, die Restaurants und Kneipen ohne Gewusel – verschafft mir kurzzeitig einen Kulturschock. So muss es sich anfühlen, wenn man eine Zeitreise unternimmt und dann auch noch auf einem fremden Planeten landet.

Zu Fuß hinüber ins Hotel Bayer‘s, das gerade einmal 300 Meter entfernt liegt. Ein Bierchen aus der Minibar und ab ins Reich der Träume!

Am nächsten Morgen stärke ich mich bei Starbucks im Hauptbahnhof …

… bevor mich der erste ICE-Sprinter des Tages pünktlich in unter vier Stunden nach Berlin-Südkreuz bringt. Ich freue mich auf Stefan und mein Zuhause!

Epilog

Meine Reise durch Indien und Nepal hat mich gedanklich lange beschäftigt. Genau genommen tut sie es bis heute. So manches Mal bin ich an meine Grenzen gestoßen, ganz besonders in Indien. Es war anstrengend, herausfordernd, bisweilen nervig, oft überwältigend – und gleichzeitig so faszinierend, beeindruckend, lehrreich, aufregend, schön, bunt und voller Leben. Ein Leben, das sich von meinem Alltag in Europa kaum gravierender unterscheiden könnte.

Ich habe gesehen und erfahren, mit wie wenig man zufrieden oder gar glücklich sein kann. Ich habe gespürt, wie gut es tun kann, zur Langsamkeit gezwungen zu werden. Denn in beiden Ländern geht nichts mal eben schnell.

Ich habe wieder zu schätzen gelernt, was wir hier in Europa als so selbstverständlich hinnehmen: sauberes Wasser, das wir bedenkenlos trinken können, ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen alles essen zu können, technischen Komfort, ein Leben mit vielleicht überschaubaren, aber doch vorhandenen finanziellen Reserven, das nicht nach der Devise „Von der Hand in den Mund“ funktioniert.

Beeindruckt hat mich auch, wie gelassen, ja geradezu stoisch Inder und Nepalesen mit den unvermeidlichen Unpässlichkeiten des Lebens umgehen. Es ist, wie es ist. Eine Einstellung, die gut tut.

Kaum zurück in Berlin, stand für mich fest, dass ich eines Tages nach Indien und Nepal zurückkehren werde. So vieles blieb noch ungesehen, so vieles ist noch zu entdecken und zu bestaunen. Für einen ersten Überblick war es gut, entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten an einer Gruppenreise teilgenommen zu haben. Beim nächsten Mal jedoch werde ich individuell unterwegs sein. Nur so kann ich in meinem Tempo reisen und mir mehr Zeit lassen. Ich freue mich darauf!

Nun bleibt mir noch, danke zu sagen. Allem voran meinem Mann Stefan, der mich immer wieder ziehen lässt und es mir aus vollem Herzen gönnt, wenn der Nomaden-Gaul mit mir durchgeht – und das tut er häufig. Ohne seinen tatkräftigen Support in Sachen Fotobearbeitung wäre ich nicht nur dieses Mal zeitlich und vor allem qualitativ gescheitert. Danke, danke, danke 😘!

Ein riesengroßes Dankeschön auch an euch, meine Leserinnen und Leser! Dafür, dass ihr dabei wart, meine Texte gelesen, meine Fotos angeschaut und Anteil an meinen Erlebnissen genommen habt. Dafür, dass ihr so zahlreich kommentiert und nicht einfach nur still konsumiert habt. Denn das ist das wahre Salz in meiner Blogsuppe! Ohne euch wäre mein Blog nur halb so viel wert. Ich freue mich auf weitere Reisen mit euch an meiner virtuellen Seite 😎!

Meine Rückkehr aus Nepal liegt heute fast auf den Tag genau zwei Monate zurück. Und schon sitze ich wieder auf gepackten Koffern. Sofern die stürmische „Sabine“ es erlaubt, sitze ich morgen früh im Flieger nach Tel Aviv. Stay tuned!

11 Gedanken zu “Tag 23: Rückreise und Epilog

  1. Hallo Elke, ich kann Dich so gut verstehen! Wenn ich aus Indien abreise, freue ich mich auf Berlin und einer relativen Ordnung. Nach rd vier Wochen bekomme ich das große Hibbeln im Popo und will wieder auf den Subkontinent. Nepal hatte mein Herz ebenfalls schnell erobert, beide Länder gehen immer und immer wieder!
    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es kein Zwischending gibt, entweder mal liebt es oder man hasst es! Wenn Du das nächste Mal individuell reist, wirst Du nochmals anders das Land erleben und verarbeiten, freue Dich darauf. Ich war 2000 das erste Mal mit GeBeCo im Land und danach 3x individuell. Der Kulturschock bleibt beim individuellen Reisen komplett aus.

    Liebe Grüße
    Sandra

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  2. Ja! Ja! Ja! Unbedingt! Elke, ich brenne darauf dich wieder durch Indien zu begleiten! Sag mir wohin du willst und ich würde mich freuen dich beim Planen unterstützen zu dürfen! Oder du machst dieses mal den Scout und hast dann Tipps für mich 🙂

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  3. Hallo Elke,
    als Mitreisende haben wir Deinen Blog aufmerksam verfolgt und sehr genossen. Du hast das „oft Unbeschreibliche“ toll in Worte gefasst und mit hervorragenden Fotos bestückt. Die ganzen Eindruecke zu verarbeiten, wird auch bei uns noch eine Weile dauern. Wir wuenschen Dir noch viele tolle Reisen, bist ja schon wieder auf dem Sprung.
    Herzliche Gruesse
    Elke und Burkhard

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    1. Hallo ihr beiden, schön, von euch zu lesen! Es freut mich sehr, dass ihr die Reise auf diesem Wege noch ein zweites Mal mit mir unternommen habt. Schön, dass es euch gefallen hat. Euch wünsche ich auch viele weitere tolle Touren! Ist schon was in Planung? Liebe Grüße!

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  4. Grandiose Bilder, pfiffige Bildunterschriften, spannende Szenenbeschreibungen mit Deinem so bekannten Wortwitz….ich freute mich immer über die nächste Folge…..und ein rührender Epilog. Und jetzt das Heilige Land. Eine Mehrjahrestour zu den hot spots der Weltreligionen. Fehlen nur noch Fernost, Rom und…..Altötting 😉 Heißt dort nicht Stupa, sondern Gnadenkapelle. Weihrauch und Murmelmantras gibt es auch…..aber alles natürlich im so super funktionierenden geordneten Euro-Bayern. Eben nur der eine Teil der Welt 😅
    Gute Reise, Maseltov und Shalom. Bin sehr gespannt, hatten kürzlich erst unsre beabsichtigte Israelreise auf 2021 verschoben. We stay tuned, ei joo…. 😉👋

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    1. Danke! Es freut mich sehr, dich hier dabei zu haben. Schön, dass es dir hier „bei mir“ gefällt. Altötting fehlt mir in der Tat noch in der Sammlung 😂. Da habe ich es noch nicht hin geschafft. Vielleicht zu nah 😅! Muss jetzt der Vollständigkeit halber aber auf die Liste aus den von dir genannten religiösen Gründen. Von Israel und vor allem von Tel Aviv werde ich berichten! Und Masel tov kann ich immer gut gebrauchen. Ei das glaabschde awwer!

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  5. Also ich war sehr gerne dabei ! Klar am meisten hat mit der Himalaya interessiert ! Allein schon das war es wert die Beiträge zu lesen !!!
    Toll wenn man solche Möglichkeiten hat zu reisen und ja man sollte es einfach auch tun !
    Ich bin gespannt auf neue Ziele und wünsche dir viel Spaß !

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