Fotos von Lagos habe ich euch gestern schon präsentiert. Infos über das hübsche Städtchen habe ich euch jedoch noch nicht geliefert. Bevor die Zinsen steigen, baue ich jetzt meine Schulden ab 😎.

Heutzutage erfreut Lagos seine Besucher mit seiner tollen Lage an der Felsalgarve, grandioser Landschaft in unmittelbarer Nähe, kachelverzierten Bürgerhäusern, unendlich vielen Cafés und Restaurants, einer verkehrsberuhigten, kopfsteinbepflasterten Altstadt und sehr gechillter Atmosphäre. Doch die Stadt kann auch Geschichte.

Schon die Phönizier, Kelten und Römer tummelten sich rund um das Hafenbecken. Erhaltene Teilstücke der arabischen Stadtmauer stammen aus dem 8. Jahrhundert. Da war an Berlin noch nicht zu denken.

In Lagos fiel auch der Startschuss für die ruhmreiche Zeit der portugiesischen Seefahrer. Aber auch der Niedergang Portugals nahm hier seinen Anfang. Ende des 16. Jahrhunderts nämlich zog König Sebastião mit 800 Schiffen und 18.000 Soldaten zu einem fetten Kreuzzug aus. Und ging damit baden – doch nicht im wörtlichen Sinne. Die entscheidende Schlacht von Alcácer-Quibir fand auf dem heutigen Gebiet von Marokko statt. Das Erbe von Sebastião ließ einen Thronfolger vermissen. Und so konnte sich der spanische König Philipp II die portugiesische Krone unter den Nagel reißen. Ende der Geschichtsstunde.

Heute lassen wir es gemächlich angehen. Reißt die Temperatur doch schon morgens die 30-Grad-Latte! Wir radeln in die Stadt und schlendern durch die Gassen, die Stefan zum Teil noch nicht kennt. Der Kamera gönne ich natürlich auch heute keinen freien Tag.

Begrünt
Sebastião, Vorderansicht
Interpretationsspielraum
Rhapsody in blue
Schattenspiele

In der ruhig und idyllisch gelegenen Cubano Patisserie A Passagem genießen wir zwischendurch zu dritt stilvoll Galão, Tee und Pastéis de Nata. Für die passionierten Hobbybäcker unter euch: Hier geht’s zum Rezept!

Lecker
Teesatz lesen

Was für ein Stress! Da müssen wir doch glatt eine ausgedehnte Siesta unter Palmen einlegen! Der Blick auf das kühle Nass von dort aus bringt zumindest virtuell etwas Abkühlung 😎.

Doppelhaus mit Regenbogen
Lebensfreude

Am frühen Nachmittag landen wir dort, wo ich mir schon gestern wohlschmeckende Kalorien zugeführt habe. Mexikaner geht immer. Beim Rausgehen fällt mein Blick auf zwei kuriose Häftlinge. Der Alte Sack fühlt da gleich eine große emotionale Verbundenheit und lässt es sich nicht nehmen, ihnen einen Besuch abzustatten.

Knastbrüder

Der hölzerne Kerl mit der Sturmfrisur ist übrigens das Logo der Band des Restaurant-Gründers. Fragt mich jetzt bitte nicht nach der Musikrichtung! Der freundliche Kellner hatte auch Schwierigkeiten, den wohl kruden Stilmix passend zu beschreiben 😅.

So, jetzt ist hier aber Schluss mit Faulenzen und Völlerei! Wir nehmen mental und in echt Anlauf und keulen mit den Rädern hoch zu DER Attraktion der Gegend: die genialen Buchten um die Ponte da Piedade. Stefan hat ja bereits gestern als Vorhut ganze Arbeit geleistet und führt mich heute zu den besten An- und Aussichten.

Die Landzunge wenige Kilometer südlich von Lagos strotzt geradezu vor bizarren Felsformationen, die von zahlreichen Grotten, Höhlen und Tunneln unterbrochen sind. Oben vom Plateau aus kann man sich gar nicht satt sehen! Aber auch treppab auf Augenhöhe mit dem Wasser bieten sich uns grandiose Aussichten. Ich nehme es subjektiv vorweg: dies ist die spektakulärste Küstenszenerie, die wir in Europa haben. Oder?

Erster Eindruck
Höllenschlund?
Davids und Goliaths
Getunnelt
Rote Mütze
Überbrückung
Farbenpracht
Wasserfarben
Felsleuchten
Auf der Schattenseite
Formen und Vielfalt
Küstenspektakel

Und so verbringen wir dort den Nachmittag bis zum Auftritt des schönsten Abendlichts. Inspiriert von dem uns überall umgebenden Selfie- und Posie-Wahn, haben wir uns hier auch einmal auf dem Chip verewigt.

Und action 🎬!
Unter Bären

In der hereinbrechenden Dämmerung radeln wir zurück ins Städtchen. Hui, das gibt ordentlich Tempo bei dem Gefälle! Vergessen die Mühen des Aufstiegs wenige Stunden vorher.

Unten angekommen, ist die „Light Show“ vor der Kirche schon in vollem Gange. Stefan schießt noch kurz ein paar Fotos aus der freien Hand, bevor wir ermüdet zum WoMo radeln. Schön war’s!

Grün und blau
Rot sehen

11 Gedanken zu “Tag 7: Lagos – Frömmigkeit punktet

  1. Liebe Elke, die Fotos von der Küste (und auch die anderen) sind natürlich spektakulär :-). Den gedeckten Kaffeetisch mit den Pastéis de Nata sind mir ein wohlvertrauter Anblick von unserer Portugalreise. Einfach lecker 🙂

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  2. Danke fürs Rezept, ich liebe das Zeugs. Ja, mich hats ja nun schon zum dritten Mal an die Ponta verschlagen und ja, ich gebe Dir recht….spektakulär und einzigartig trifft es gut.
    LG Sandra

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  3. Schöne Nachtaufnahmen! Und in der Abendsonne sieht die Felsalgarve gleich nochmal doppelt so gut aus. Ich schrieb es ja schon in meinem Bericht zur Great Ocean Road: im Vergleich zur Algarve können die 12 Apostel einpacken. Was sagst du dazu, jetzt wo du beides kennst?

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