21. – 22. Juli 2024
Zum Glück fiel mir gestern noch rechtzeitig ein, dass wir …
… noch gar kein Zugticket für die heutige Zugfahrt haben. Schnell jagte ich dann eins online für 45 Pfund inklusive Platzreservierung für eine einfache Fahrt nach Manchester.
Auf dem Fußweg zum Bahnhof New Street lauschen wir ein letztes Mal dem Kreischen der Möwen, die die sonntägliche Ruhe in der Stadt durchbrechen. Pünktlich verlässt unser gut besuchter Zug die Stadt. Die Sitze sind eng und bieten wenig Beinfreiheit. Doch bei einer Fahrt, die schon nach eineinhalb Stunden endet, ist das zu verschmerzen. Das Gleiche gilt für die Landschaft, die am Zugfenster vorbeifliegt. Ich sage nur: Brandenburg! Wer hier schon länger mitliest, weiß, was ich meine.
Wir erreichen Manchester und steigen am Bahnhof Picadilly aus. Dort ist an diesem frühen Sonntagnachmittag eine Menge los. Wir amüsieren uns kurz über einen kleinen Hund im Piratenkostüm, lauschen den Erklärungen seines Frauchens über seinen bevorstehenden Auftritt bei einer Schatzsuche und bringen uns rechtzeitig in Sicherheit, als der quirlige Vierbeiner meint, gleich bei mir mit der Jagd beginnen zu müssen. Ich versuche, ein Foto mit dem Handy hinzukriegen, doch der kleine Pirat hat eben anderes im Sinn.
Wir laufen zu Fuß zu unserem Apartment-Hotel und gewinnen so einen ersten Eindruck von Manchester. Die Stadt erscheint uns deutlich wuseliger als Birmingham. Gleichzeitig wirkt sie großstädtischer, obwohl sie flächenmäßig kleiner ist. Die Bebauung ist dichter, die Straßen enger. Kurzum: wir sehen hier ein vollkommen anderes Stadtbild, das aber eine ebenso wilde Mischung an Baustilen aufweist wie Birmingham. Dass heute Sonntag ist, merkt man kaum. Schließlich sind viele Läden in England an allen Wochentagen geöffnet.
Nachdem wir unser neues Domizil bezogen haben, machen wir uns auf zu einem ersten Rundgang. Wir wohnen am nördlichen Rand der Innenstadt in Sicht- und Laufweite zur Kathedrale. Und so „arbeiten“ wir uns langsam von Nord nach Süd durch die klassische Innenstadt.
Das genannte Gotteshaus beeindruckt nicht nur von innen und von außen, …



… sondern auch mit einer durchaus ungewöhnlichen Zusatznutzung. Auf dem Kirchendach lebt eine große Bienenschar, die unermüdlich Honig produziert. Das Ganze wird von einem Vollzeit-Imker betreut.
Der Nachmittag vergeht im Handumdrehen damit, die neue Umgebung abzulaufen, anzuschauen und auf uns wirken zu lassen. Manchester ist so ganz anders als Birmingham, gefällt uns aber ebenso gut. Die große Bandbreite an Architektur, die wir zu sehen bekommen, habe ich weiter oben schon angedeutet. Nun seid ihr dran, euch einen Eindruck zu verschaffen.











Nun haben wir schon bald ein recht gutes Gefühl für das Stadtgefüge, die Ausdehnung und die Atmosphäre von Manchester bekommen. Ein sympathisches Städtchen!
An dieser Stelle kurz und knackig ein paar Worte zu der sogenannten kleinen Schwester Londons, die sich erfolgreich aus ihrer angestaubten Industrievergangenheit befreit hat.
Heute findet man in der schnell wachsenden Metropole auf engstem Raum Kultur, Subkultur, Kulinarisches aus aller Welt, fünf Universitäten und last but not least mit United und City gleich zwei legendäre Fußballclubs von Weltrang. Und dabei bleiben die sich Mancunians nennenden Bewohner der Stadt recht bodenständig. Die Mentalität einer Arbeiterstadt ist hier weiterhin gut verwurzelt.
Am nächsten Tag zieht es uns ins Szeneviertel Northern Quarter, das direkt an die Innenstadt angrenzt. Hier gefällt es uns richtig gut! Skurrile Geschäftchen und Lädchen reihen sich nahtlos an Indie-Kulturelles. Und dieses wiederum an unzählige Bars, Cafés und Restaurants.
Hier schlägt das Ausgeh-Herz der Stadt, immer gekonnt balancierend zwischen schick und schäbig. So manche Hausfassade hat schon bessere Zeiten gesehen, während andere Bauten schon ihre Schönheitsoperationen hinter sich gebracht haben. Natürlich ist das Viertel auch gespickt mit guter Street Art. Ach, wie sollen wir hier je wieder herauskommen?











Nach einer kurzen Siesta im Hotel ziehen wir wieder los, dieses Mal gen Süden. Wir lassen uns die drei Kilometer lange Oxford Road entlang treiben. Innovative Läden, teils untergebracht in Schiffscontainern, Bars, Büros, Gastronomie, ach, fast alles, was ihr euch vorstellen könnt, tummelt sich hier. Und an ihrem südlichen Ende lauert die Bildung in Form von Museen und zwei Universitäten. Auch eine spannende Ecke der Stadt!






Genug für heute! Morgen ist auch noch ein Tag.
Sehr schön, beeindruckende Gebäude!
wie machst du das eigentlich, dass unten in einigen Fotos ein Bereich mit gezielter Unschärfe ist? Das ist doch Absicht, oder? Ist das ein Filter in der Nachbearbeitung oder macht das deine Kamera mit Absicht, um das Fußvolk auszublenden und den Fokus auf die Architektur zu richten? Oder ist das ein Fettfleck? 😏
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Ja, Manchester hat uns auch beeindruckt. Die Sache mit der Unschärfe im unteren Bereich aller Fotos ist keine freiwillige! Neuerdings bastelt WordPress das automatisch so ein, wenn man als Darstellungsform die Galerie wählt und Untertitel zu den Fotos fügt. So wird das Augenmerk in dem Bereich stärker auf die Untertitel gelenkt. Ich bin ehrlich gesagt nicht unbedingt glücklich mit dieser Neuerung, zumal sie sich anscheinend nicht abstellen lässt. Habe alles probiert. Blöderweise ist das jetzt auch rückwirkend in allen vorherigen Beiträgen so dargestellt. Bug oder Feature? Ich weiß es nicht und hoffe, dass das irgendwann wieder geändert wird oder man die Wahl hat, ob man es nutzt oder nicht innerhalb einer Galerie. Wenn man aber auf die einzelnen Fotos klickt, um sie gesondert und größer anzusehen, ist wieder das normale Foto zu sehen.
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Ah, verstehe. Die Galerie verwende ich eher selten, daher ist mir das noch gar nicht aufgefallen. Bei vielen Fotos fand ich es eigentlich ganz passend, weil die lästigen Passanten dann nicht mehr zu erkennen sind, die einem immer ins Bild laufen. Aber manchmal stört das dann doch, wenn man es nicht abstellen kann.
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Ja, manchmal passt der Effekt gut, und manchmal eben weniger. Aber zum Glück kann man ihn ja „austricksen“, indem man auf die Fotos klickt und sie einzeln anschaut.
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Manchester erinnert mich teilweise stark an London, zumindest anhand der Bilder zu urteilen. Vielfältig, nicht allzu schick, ein Bisschen abgedreht. Mit vielen Läden und Lokalen, in denen man versacken kann. Vermutlich würde ich meine Laufschuhe in dieser Stadt gar nicht mehr ausziehen 🙂
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Ja, es hat tatsächlich ein wenig von London, wenn auch in deutlich kleinerem Rahmen. Bestimmt würdest du dich hier ordentlich austoben können – und deine Laufschuhe natürlich auch 😎.
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einfach mal wieder die mega Untertitel ! Klasse
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Danke, Manni!
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Eine interessante und schöne Stadt und deine Untertitel zu den Fotos finde ich genial!
Liebe Grüße Andrea
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Danke! Ja, Manchester mag keine klassische Schönheit sein, hat aber einiges zu bieten.
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