Wegen akuter Ereignisdichte habe ich euch gestern eine kleine Verschnaufpause gegönnt. Schon vergessen? Dann schau mal hier. Nun lade ich euch ein, euch wieder mit mir ins Getümmel zu wagen.

Nach der spannenden Bootsfahrt mit so vielen Eindrücken folgen wir unserer Reisebegleiterin Inge kreuz und quer durch ein Altstadtviertel oberhalb des Flusses, das wegen eines geplanten Straßenbauprojektes akut vom Abriss bedroht ist. Kaum zu glauben, aber wahr.

Zertrümmert

Schade drum!

Wir betreten ein unscheinbar wirkendes Gebäude inmitten dieser Baustelle. Einem verschlungenen Labyrinth gleich winden sich diverse Gänge und Stufen hinein und nach oben. Im Erdgeschoss zieht jedoch erst einmal dieser Herr meine Aufmerksamkeit auf sich.

Belesen

Auf dem Weg nach oben amüsiert mich die Aufschrift eines Schildes. Was ein einziger falscher Buchstabe an der falschen Stelle doch alles anrichten kann 😅!

Unfreiwillige Komik

Hoch oben über den Dächern werden wir belohnt für die Mühen des Aufstieges. Im Puja Guest House nehmen wir auf der genialen Dachterrasse des hauseigenen Cafés Platz und genießen nicht nur ein leckeres Frühstück, sondern auch einen phänomenalen Blick auf die Altstadt, den Ganges und die Ghats. Das Ausmaß der teilweisen Zerstörung der Altstadt wird beim Blick von oben auch mehr als deutlich.

Von oben herab
In Reih und Glied

Frisch gestärkt setzen wir am späteren Vormittag unseren Weg durch die Baustelle fort …

Abgerissen

… und landen wenig später wieder in den uralten, engen Altstadtgassen.

Ab hier ziehen alle auf eigene Faust los. Weit komme ich nicht, denn ein Fotomotiv jagt das nächste. Schaut man auf das eine, verpasst man ein anderes. Was für ein schöner Overkill!

Heikle Fracht
Just married!

Irgendwann schaffe ich es dann doch wieder ans Ufer des Ganges, wo ich mich entlang der endlosen Ghats treiben und das Leben auf mich zukommen lasse. Seid ihr noch aufnahmefähig? Dann kommt mit und schaut euch satt!

Mittendrin statt nur dabei
Abgeschirmt
Blumig

Ausdrucksstark
Seitenblick
Die Fantastischen Vier
Der Alte Sack und der Fluß
Malerisch
Fremdkörper
Charmeoffensive
Auf den Hund gekommen
Brennpunkt
Siegerehrung?

Ermattet

Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinsehen soll. Geht es euch auch so? Ein Lassi-Break muss her!

Danach stürze ich mich wieder in die Altstadtgässchen.

Hereinspaziert!
Nahtstelle

Hungrig bin ich zwar nicht, aber Appetit auf einen Brownie in der German Bakery habe ich schon. Schnell eine kurze schriftliche Konversation mit Indien-Kennerin Birgit, die wenige Wochen vorher genau an dieser Stelle stand und mir die Bakery empfohlen hatte. Witziges Detail: Genau dieselbe Kuh hat sie auch direkt vor dem Laden gesehen! Scheint deren Stammplatz zu sein 😎.

Feinschmecker

Am späten Nachmittag wartet Inge am Bootsanleger.

Abwarten

Mit Beginn der Dämmerung beginnt unsere abendliche Fahrt auf dem Ganges. Wie? Schon wieder? Ja! Davon kann man nie genug kriegen. Abends wirkt die Kulisse schließlich noch einmal ganz anders.

Wir bringen dem Heiligen Ganges ein rituelles Feueropfer. Und während wir unsere kleinen Lichter zu Wasser lassen, wünscht sich jede(r) etwas. Was mein grüner Freund sich wünscht, behält er für sich.

Erleuchtet
Aartig?

Nach Einbruch der Dunkelheit erkämpft sich unser Bootsführer einen guten Platz, damit wir dem Höhepunkt des Abends angemessen beiwohnen können. Die Ganga Aarti-Zeremonie findet mit viel Tamtam jeden Abend statt und zieht mich sehr in ihren Bann. Morgen muss ich da noch näher ran!

Anschließend ein Abendessen im Café Puja, zurück durch abendlich-lauschige Altstadtgassen und per Fahrrad-Rikscha zum Hotel. Diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen.

Rad und Tat

9 Gedanken zu “Tag 12b: Varanasi – die Fortsetzung

  1. puh jede Menge die mich faszinieren ! Zunächst mal sieht es aus wie nach einem Bombenangriff !
    Was die Streetfotografie betrifft da sind mega Aufnahmen dabei ! “ Abwarten“ – „Ermattet“ – „Fremdkörper“ – „Seitenblick“ -„Belesen“ – und natürlich „Ausdrucksstark “ –
    Tolle Sitiuationen eingefangen ! Perfekt

    Gefällt 1 Person

    1. Ja, die Szenerie rund um den Abriss wegen des Straßenbaus sieht wirklich schlimm aus. Zum Glück betrifft dies nicht den Großteil der Altstadt. Freut mich, dass dir die Aufnahmen der Street Photography gefallen! Mein persönlicher Favorit Ausdrucksstark“ ist bei deiner Aufzählung auch dabei. Danke für dein Kompliment! Ich fühle mich geehrt.

      Gefällt 1 Person

  2. Wieviel Grad hattet ihr dort?
    Das Titelbild ist große Klasse!👍
    Schade, dass sie die Altstadt teilweise abreißen. Hoffentlich nicht allzu viel.🥺
    Ansonsten: bunt, bunter, am farbigsten!
    Einzig stören mich die Lichter in scheinbarer Alu-Folie. Oder täuscht das?
    Meine Favoriten: Seitenblick und Fremdkörper. Belesen ist aber auch gut – der hatte ordentlich was zu tun.

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    1. Wir hatten so um die 24 Grad herum. @ Altstadt: es bleibt schon noch was davon übrig, aber dennoch wird schon eine große Fläche plattgemacht. Grob geschätzt sah es für mich aus, als ob man – um jetzt mal eine Größenordnung anzugeben – die Fläche des Nikolaiviertels planieren würde. @ Lichter: nein, du hast es richtig gesehen: das ist Alu 🤷🏽‍♀️.

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  3. Varanasi ist voller Farben und Eindrücke. Indien spielt gerade eine gewisse Rolle in der diesjährigen Urlaubsplanung, also fräse ich mich weiter durch deine Beiträge durch 🙂 Gibt es auf einer Indienreise auch Orte, wo man den Kopf abschalten kann? Ist man dort je alleine? Im Hotelzimmer vermutlich nur… Wie hast du die Menschen vor Ort erlebt?

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    1. Ah, schön! Viel Spaß beim Fräsen und Planen 😁. Nein, ich zumindest habe in Indien außerhalb eines Hotelzimmers keinen Quadratzentimeter gefunden, wo ich hätte alleine sein können. Und im Zimmer selbst haste natürlich oft die Geräuschkulisse von draußen. Ich erinnere mich an eine Übernachtung in Agra. Da wurde gegenüber gebaut. Bis tief in die Nacht hinein 😂. Da hilft nur meditieren, akzeptieren und entspannen.

      Nun, die Menschen vor Ort waren sehr unterschiedlich. Da haste alles, was du dir vorstellen kannst oder auch nicht: Offen, neugierig, bisweilen aufdringlich und distanzlos, laut, fröhlich, gelassen, schicksalsergeben, verkaufstüchtig, fotoaffin, verschlagen, aufs Geld der reichen, westlichen Touristen aus, aber meist auch sehr freundlich. Und vieles mehr! Ach, lass dich überraschen und go with the flow. Alles andere wird sonst stressig und unentspannt.

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