In Auckland lebt 1/3 aller Neuseeländer. Mit rund 1,5 Millionen Einwohnern ist es die größte Stadt des Landes, aber nicht dessen Hauptstadt. Die Stadt der vielen Vulkane, die meisten davon heute als grüne Hügel im Stadtbild zu sehen, macht es dem Besucher auf den ersten Blick nicht so einfach, einen Bezug zu ihr zu bekommen. Die über eine große Fläche verteilten Stadtteile haben jeweils ihre eigenen Zentren. DIE Stadtmitte, deren Flair man sich erschließen möchte, gibt es so nicht. Bleiben auf den ersten Blick der Skytower, die Haupteinkaufsmeile Queen Street und das sich anschließende Hafenviertel mit seinen Restaurants und Kneipen. Dieses überschaubare Areal hat man in der Tat in zwei, drei Stunden durch. Deshalb hat Auckland auch den Ruf, es tauge hauptsächlich dazu, anzukommen (größter Flughafen mit den besten Verbindungen) und schnell zu Ausflügen ins wunderschöne Umland zu verschwinden.
Nach dem zweiten Tag hier muss ich sagen: wenn man so über die Stadt urteilt, tut man ihr unrecht! Ich habe mich heute auf einen recht langen Marsch durch Auckland begeben und bin sehr angetan! Doch bevor es losgeht, muss erst einmal ein Frühstück her. Ich setze auf den Running Gag, dass mein Name bei Starbucks originell geschrieben wird. Doch wenn die Bedienung aus Usbekistan kommt und sowohl fehler- als auch akzentfrei Deutsch spricht, klappt der Laden:
Gleich nebenan bei Farmers ist Action angesagt. Santa Claus, gestern noch einsam an der Wand, bekommt heute tierische Gesellschaft. Der Kopfschmuck indes braucht noch etwas Nachhilfe.
So, jetzt kann es losgehen. Heute habe ich mir ein Teilstück des insgesamt 16 km langen Coast to Coast Walkway vorgenommen, der mich, beginnend am Hafen, quer durch die Stadt führen wird. Strahlende Sonne und tolle Wolken machen mir den Start am Wasser einfach.
Quer durch Downtown …
… geht es nun ein Stückchen den Berg hoch. Ich verschnaufe im Schatten eines kleinen Parks, wo mich ein Typ auf einen witzigen Fehler in folgender Inschrift aufmerksam macht. Wer findet den Gag?
Ein kurzer Abstecher führt mich durch den Albert Park …
entlang dieser hübschen Kirche …
… zum Uni-Viertel. Da wünscht man sich doch glatt wieder ins Studentenleben zurück.
Besonders hat es mir dieses schicke Institut angetan, auf dessen Gelände ich mich eine Weile herumtreibe und den Altersdurchschnitt in die Höhe schraube.
Weiter über den fetten Motorway rüber in den nächsten Park, die Auckland Domain, wo es die nächste Steigung zu erklimmen gilt. Viel Grün und abwechslungsreiche Kunst (siehe auch das heutige Titelbild) versüßen mir den Weg.
Kurz bevor ich mein erstes Ziel für heute erreiche, erregt diese ansehnliche Hütte meine Aufmerksamkeit.
Und dann stehe ich vor dem Mount Eden, der mir für die Mühen des Aufstiegs eine phänomenale Aussicht auf die Stadt verspricht und auch hält.
Gerne würde ich ein Teilstück zu meinem nächsten Ziel mit dem Bus zurücklegen, aber die passende Linie fährt sonntags nicht. Ich spreche die nächste Passantin an, die mir über den Weg läuft. Und hier offenbart sich mir zum wiederholten Male ein fundamentaler Unterschied zwischen US-Amerikanern und Neuseeländern. Fragt man erstere, ob man zum Ziel x zu Fuß laufen kann, antworten sie in der Regel entsetzt, dass das viel zu weit sei – auch wenn sich später herausstellt, dass es nur ein paar Hundert Meter waren. Stellt man diese Frage einem Neuseeländer, lautet die Antwort „Das ist nicht so weit. Da kannst du auch zu Fuß hingehen. Ist nur eine halbe Stunde/fünf Kilometer etc. entfernt.“ Echt witzig!
Nun, dann laufe ich eben nach Parnell. Auf dem Weg dorthin erheitert mich der eine oder andere Anblick, z.B. dieser hier:
Oder dieser:
In besagtem Stadtteil selbst erwartet mich ein richtig nettes Flair, eine gemütliche Atmosphäre, hübsche viktorianische Häuschen und eine Menge Restaurants und Cafés.
In diesem Etablissement gönne ich mir ein leckeres Stückchen Käsekuchen …
… und lasse mich dann weiter durch die hübsche, hügelige Wohngegend treiben. Direkt hinter dem Rosengarten liegt die abgeschirmte Badebucht von Parnell, wo an diesem sonnigen, warmen Tag ganz gut was los ist. Zumindest rechts von meinem Foto, hier zufällig nicht sichtbar, hehe …
Auf dem Rückweg zum Hafen bewundere ich am Wegesrand noch einmal die Kunst …
… bevor der Alte Sack und ich uns in den wohlverdienten Feierabend begeben. Bis morgen!
Noch keine Kiwis gegessen, gesehen oder fotografiert?? Bring mir ein paar mit. Auckland sieht ja wirklich nicht schlecht aus. Meine Kontakte in Wellington haben sich immer über die Nordländer lustig gemacht. Mutter wundert sich über die Vielseitigkeit der modernen Architekten bei den Hochhäusern.
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Welche Kiwis meinst du denn? Die kleinen mit der pelzigen Schale, die putzigen Vögel, oder etwa den gemeinen Zweibeiner? Ja, das Auckland-Bashing ist nicht nur unter Touristen, sondern auch unter den Einheimischen aus anderen Landesteilen beliebt, wie ich schon an mehreren Stellen gelesen habe. Freut mich, dass Mutter sich an den Hochhäusern erfreut!
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Tja, Xmas is comin‘! Und Käsekuchen im Café Achteck. Da muss der (eingeborene) Berliner glatt an was anderes denken. Aber wahrscheinlich war es nicht der rote voranstehende Bau, der für die opulente Zwischenmahlzeit genutzt wurde… 🙂
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Richtig, das leckere Kuchenstück habe ich in dem Bau dahinter verputzt 😀.
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Wie immer: toll geschrieben – kurzweilig und amüsant – und auch sehr schöne Bilder! Der Käsekuchen sieht voll lecker aus!
Löst du auch noch den Fehler in der Inschrift auf? 🙂
Liebe Grüße ans andere Ende der Welt und viel Spaß noch
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Danke! @ Lösung des Rätsels: siehe Kommentar von Anja weiter unten!
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Eine Leuchte, der Steinmetz des Reverend Churton: In der allerletzten Zeile ein „K“ vergessen, erst laut, dann leise geflucht (wegen des Reverend), kurz nachgedacht und dann eine lässige Lösung gefunden.
Ich glaub, Käsekuchen können die Neuseeländer besser als Kunst, oder? Tolle Bilder! Macht Spaß mit dir zu reisen.
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Richtig! Herzlichen Glückwunsch! Du hast das Rätsel gelöst und ein Schaf gewonnen. Die Übergabe erfolgt entweder per Post oder beim nächsten Wiedersehen. Der Kuchen war göttlich. Aber die Kunst finde ich jetzt auch nicht so schlecht, allenfalls etwas eigenwillig …
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Deine Mütter hat recht! Ich finde, Auckland könnte auch irgendwo in Europa liegen…..qua Architektur….Hauptsache, dass die Bedienung die Buchstaben deines Vornamens nicht verdreht hat und ihn nicht mit einem „l“ beenden lassen hat……Can’t find the error mit dem Priest….Aber im Ernst, Elke, kannst du mir mal erzählen, wieviel wiegt dein alter Sack, er sieht auf dem Bild sooooo groooooß aus….obwohl er anscheinend in deinem Rucksack passt.
Wünsche dir weiterhin viel Abenteuer!
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Ja, mich Ekel zu nennen wäre noch die Krönung gewesen 😀. Aber Leke hatte ich schon! Die Auflösung zum Rätsel findest du im Kommentar von Anja. Der Alte Sack ist nur auf den Fotos so ein Sitzriese, weil ich ihn entsprechend in Szene setze. Er ist in echt nur 4 cm hoch und wiegt so gut wie nichts 😎.
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So ein Blog hat ja auch den Vorteil, dass man noch auf den Zug aufspringen kann, wenn man die Abfahrt verpasst hat. Tolle Bilder, wie immer sehr schön beschrieben. Den gesuchten Typo hab ich auch gefunden, aber das Rätsel wurde hier ja schon in den Kommentaren gelöst.
Lese jetzt erstmal alles nach. 🤓
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Ein schöner Vergleich mit dem Zug und der verpassten Abfahrt 😂. Schön, dass du jetzt wieder mit an Bord bist!
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Wow, Palmen, blauer Himmel,Kunst, Strand und Häuser mit einer Veranda UND Käsekuchen ….ein bißchen Paradies…..gefällt mir.👍🏻👍🏻
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Ui, schöne Bilder vom schönen Städtchen Auckland. Ich meine auch viel zu schade sich sofort nach der Ankunft per Flieder äh Flieger in die Büsche zu schlagen. Hast es richtig gemacht zunächst die Stadt zu erkunden. Vielen Dank für die Ein- und Ansichten!!! 😘
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Danke 😍! Das nächste Mal probiere ich es vielleicht doch mal aus, mich in die Fliederbüsche zu schlagen 😂.
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Auckland gefällt mir anhand deiner tollen Fotos richtig gut und hat scheinbar von allem etwas zu bieten. Ein bombiges Wetterchen hast du gehabt. Sehr schön!
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Danke! Freut mich. Ja, es hatte meist die richtige Mischung aus Sonne und Wölkchen. Aber das wird nicht immer so sein, wie ich weiß …
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Bisher scheint es aber überwiegend so zu sein. Ich hoffe, das bleibt so.
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