26. Juni 2025
Portos Regionalbahnhof São Bento bedient einige Zugstrecken zu lohnenswerten Zielen in der näheren und weiteren Umgebung. Die Züge im Nahverkehr fahren häufig, sind zuverlässig, pünktlich und sehr günstig.
Online kann man allerdings nur Tickets für den Fernverkehr erwerben. Doch am Bahnhof selbst hat man dann die Wahl, sich an den Schalter zu stellen oder ein Ticket aus dem Automaten zu ziehen. Die aufladbare Trägerkarte kostet einmalig 50 Cent, für das Hin- und Rückfahrtticket ins rund eine Fahrstunde entfernte Guimarães kommen noch mal insgesamt 7,10 EUR dazu. Ein preiswertes und entspanntes Vergnügen.
Ein paar Minuten vor der Abfahrt fegt ein gut gelaunter Mitarbeiter des Reinigungstrupps durch den Zug, ein fröhliches Bomdia con alegria auf den Lippen. Los geht’s! Wir fahren durch eine sanft hügelige, grüne Landschaft mit auffallend viel Weinanbau. Insgesamt kommt die mit einigen Stopps gespickte Strecke recht unspektakulär daher, doch die kleinen und größeren Dörfer entlang des Weges hinterlassen bei mir einen charmanten Eindruck.
Nach etwas mehr als einer Stunde bin ich da. Ein paar Worte zu meinem heutigen Ausflugsziel. Guimarães gilt nicht nur als eines der schönsten Städtchen im Norden Portugals, sondern auch als die Wiege des Landes. Denn hier wurde im 12. Jahrhundert Portugals erster König geboren. Und zudem fungierte die Stadt im Kampf um die Unabhängigkeit des Landes als Hauptstadt.
Die bewegte Geschichte der Stadt spielte sich vor allem im Mittelalter ab, was bis heute im Stadtbild deutlich sichtbar ist. Aber auch die späteren Jahrhunderte haben ihre architektonischen Spuren hinterlassen. Neben der mittelalterlichen Altstadt kann man eine Burg, ein Kloster und einen schicken Palast bewundern.
Ich lasse mich einfach vertrödelt treiben, denn das Örtchen ist überschaubar, auch wenn es einiges zu sehen gibt. Alles andere als zufällig habe ich mir übrigens den heutigen Tag für diesen Ausflug ausgesucht. Es ist zwar ordentlich warm, doch an den folgenden Tagen werden die Temperaturen noch eine Schippe drauflegen.

Schon nach kurzer Zeit kann ich bestätigen, dass Guimarães wirklich einen Besuch lohnt. Was für ein schönes Städtchen! Das einzige, was mich spontan ein wenig stört, ist, dass die hiesige Gastronomie zumindest optisch etwas arg raumgreifend agiert. Denn fast jeder Quadratzentimeter auf den lauschigen Plätzen in der historischen Altstadt ist von Tischen, Stühlen und Sonnenschirmen belegt, sodass die Plätze für sich genommen nicht mehr so richtig wirken können. Doch das ist wahrlich Jammern auf hohem Niveau 😅.








So, nun erklimme ich den Hügel, wo unter anderem die Burg und der Palast, beide in eine großzügige Grünanlage eingebettet, auf mich warten. Letzteren schaue ich mir auch von innen an. Ein wahres Schmuckstück!







Am Nachmittag lasse ich mich wieder hinunter ins Gewirr der Altstadt kullern. Nun ist es doch etwas voller geworden. Doch insgesamt hält sich der Andrang dennoch angenehm in Grenzen, so dass ich stressfrei die mir noch in der Sammlung fehlenden Gässchen durchstreifen kann.



Jenseits des mittelalterlichen Zentrums entdecke ich anschließend die unmittelbar daran anschließenden Viertel, die räumlich etwas großzügiger daherkommen. Die große Weite!





Am späteren Nachmittag steige ich wieder in den Zug zurück nach Porto. Schön war’s in Guimarães! Morgen gibt es eine andere Art Kontrastprogramm. Stay tuned!
Liebe Elke,
das ist ja ein richtiges Kleinod! Das Deckengebälk (Tafeln und Decken) zeigt, dass da wohl Zimmerleute mit Schiffbauerfahrung am Werk waren.
Liebe Grüße Horst
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Ja, das Örtchen ist in der Tat richtig schön. Mit der Decke liegst du vermutlich richtig 😎.
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Das Städtchen macht einen rundum sympathischen Eindruck. Was wieder einmal beweist, dass es nicht immer die Top-Attraktionen sein müssen. Gerade die kleineren Ziele aus der zweiten Reihe sind oft viel besser, weil nicht so überlaufen.
Deine Beobachtungen vom Anfang zu den Regionalzügen wünsche ich mir in Deutschland auch. Da stehen wir im internationalen Vergleich ziemlich schlecht da.
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Guimarães ist schon recht bekannt. Aber als ich da war, hielt sich der Andrang in Grenzen. Aber es stimmt natürlich, was du sagst: Städte aus der zweiten Reihe sind oft überraschend gut und weniger überlaufen. Zur Bahn: Ja, so sieht’s aus. Leider.
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Schönes Städtchen! Kommt auf meine Porto- Liste.
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Da gehört es definitiv hin 😎.
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Das war wirklich hübsch. Und je kleiner der Ort, umso eher kann man sich in Details verlieren. Hat sich der Ausflug wohl gelohnt 😉
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Absolut! Das ist wirklich ein nettes, kleines Städtchen. An einem Tag hat man aber auch alles gesehen dort.
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