Als ich am Morgen auf den Balkon trete und Richtung Hafen blicke, bemerke ich eine Veränderung. Irgendwas ist anders. Genau! Kein …

… Kreuzfahrtschiff weit und breit! Fast fehlt mir der Anblick. Aber wirklich nur fast 😅. Nach dem Frühstück in meinem temporären Stammcafé Huga nehme ich die Buslinie 2, die mich nach Betancuria bringen wird. Während der Fahrt sehe ich heute nicht nur die obligatorischen Ziegen, sondern auch Esel und Kamele.

Bevor es wieder hinab ins Tal geht, erklimmt der Bus ordentliche Höhen. Die Aussichten sind grandios, wenn auch wegen der getönten Scheiben im Bus gelblich bis grünstichig.

Nach diesem Anblick geht’s hinab ins nächste Tal. Das im Landesinneren gelegene 700 Seelen-Dörfchen Betancuria ist nach einer Stunde erreicht. Das Örtchen ist geschichtsträchtig und wunderschön mit seinen Kirchen und den liebevoll restaurierten Häusern. Die Lage tut ihres dazu, den Ort zu einem beliebten Tagesziel zu machen.

Betancuria stellt sich aber dann doch als noch kleiner heraus, als es die Beschreibungen, die ich im Vorfeld las, vermuten liessen. Das wird mir schon nach wenigen Metern klar. Mist, der nächste Bus zurück nach Puerto del Rosario fährt erst in vier Stunden! Und Taxis, so erfahre ich von dem netten Polizisten, den ich vor der Kirche anspreche, gibt es hier nicht. Ich müsste mir eigens eines von relativ weit weg herbei telefonieren. Ach, egal, übe ich mich heute einfach mal im Trödeln. Das ist eine gute Lektion für einen flotten Unruhegeist wie mich.

Betancuria gilt als schönstes Örtchen der Insel. Zu Recht, soweit ich das mit dem bisher Gesehenen vergleichen und beurteilen kann. Als ich gegen Mittag hier ankomme, ist ordentlich was los. Sehr touristisch geht es hier zu, doch das kann dem Charme des Dorfes nichts anhaben. Selbst die schmale Durchgangsstraße, an der ein paar adrette Häuschen stehen, hat was. Die Hauptattraktion des Ortes sind die Kirche Santa María sowie die rund um das Gotteshaus verlaufenden Gässchen. Eine Handvoll Restaurants und Souvenirläden ergänzen die Szenerie.

Das war‘s. Fast! Denn weil ich so viel Zeit habe, schaue ich auch beim Archäologischen Museum vorbei. Der Besuch lohnt absolut. Und so verbringe ich ein Weilchen mit den sehr sehenswerten Exponaten in dem modernen Bau.

Beim anschließenden Mittagessen im Sombra serviert man mir zum Veggie Burger bluesrockige Livemusik. Der Name des Ladens ist Programm.

Danach lasse ich mich noch ein wenig durch das überschaubare, aber schöne Örtchen treiben.

Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass mir auch noch genügend Zeit für einen kleinen Abstecher zur Ruine des Convento de San Buenaventura bleibt. Das im 17. Jahrhundert errichtete Franziskanerkloster liegt am Ortsrand, ist aber nach wenigen Hundert Metern Fußweg erreicht. Ich genieße den kleinen Luxus, es ganz für mich alleine zu haben. Denn die meisten Tagestouristen sind längst weg.

Und schwups sind die vier Stunden dann doch tatsächlich schon vorbei! Der Bus kommt pünktlich am späten Nachmittag und bringt mich zurück in die Hauptstadt, wo mich die Aussicht auf meinen lauschigen Balkon und ein Gläschen Weißwein direkt nach Hause lockt. Schön war’s! Morgen ziehe ich weiter. Stay tuned!

12 Gedanken zu “Fuerteventura – Ausflug nach Betancuria

    1. Danke! Ja, manchmal bin ich durchaus für eine Überraschung gut 😎. Gut möglich, dass es direkt vom Ort aus Wandermöglichkeiten hoch in die Berge gab. Ich hatte mich damit allerdings nicht beschäftigt.

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  1. Na, du hast, so wie ich das sehe, das Beste aus den vier Stunden gemacht, was ging. Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man sich in etwas vertieft. Das Städchen scheint wirklich sehenswert zu sein. Manchmal ist auch weniger mehr und entspannt nicht immer verkehrt 😉

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  2. Der Blogbeitrag über Fuerteventura war super interessant! Ich werde definitiv einige der Tipps für meine nächste Reise nutzen. Vielen Dank für die tollen Infos! 🌴☀️😊

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