Nach drei vollen Tagen in dörflicher Beschaulichkeit werde ich zappelig. Die kleinen Ausflüge, die ich währenddessen unternommen habe, haben mich auch nicht wirklich ausgelastet. Die Hummeln im Hintern lassen mir einfach keine Ruhe. Raus hier!

Eine richtige Stadt muss her: mein heiß geliebtes Málaga! Und so schwinge ich mich am Montagmorgen in den nächsten Bus, der mich für schlappe sechs Euro in etwas weniger als eineinhalb Stunden in die etwa 60 Kilometer entfernte Stadt kutschiert. Heute ist ein perfekter Tag für diesen Ausflug. Sonne und Wölkchen wechseln sich ab. Es ist nicht zu warm, aber mit 21 Grad mild genug, um draußen sitzen.

Ich laufe die Muelle und den Hafen entlang, trinke einen Kaffee und lasse mich am Nachmittag mehr oder weniger ziellos durch die kleine, aber wunderschöne Altstadt treiben. Das Museo Picasso wollte ich heute ausnahmsweise einmal auslassen. Doch wenn die mich mit einer Fotoausstellung von Joel Meyerowitz locken, bleibt mir natürlich keine Wahl! Nachdem ich aus dessen großartigen Fotowelten wieder aufgetaucht bin, verabschiede ich mich von Málaga. Es war wunderbar, wieder hier gewesen zu sein!

Wie jetzt? Keine Fotos? Nö! An diesem Tag war ich tatsächlich ohne Kamera unterwegs. Ich war schon häufiger in Málaga und habe mich dort fotografisch und blogtechnisch bereits voll und ganz ausgetobt. Dir ist nach ein paar Fotos von dieser charmanten Stadt? Dann schau gerne hier und da mal rein.

Am Mittwoch mache ich mich auf den Weg nach Frigiliana. Das charmante Örtchen ist eines der zahlreichen sogenannten weißen Dörfer in Andalusien. Fast um die Ecke gelegen, erreiche ich Frigiliana von Nerja aus nach einer 15-minütigen Busfahrt. Es sind fast nur Einheimische an Bord. Ein japanisches Pärchen und ich fallen da richtig aus dem Rahmen, aber hoffentlich nicht unangenehm auf 😅.

Schon kurz nach der Abfahrt schraubt sich der Bus in die Höhe. Ein riesiger Höhenunterschied zu Nerja besteht zwar nicht. Doch die Temperaturen liegen in dem wunderschönen Bergdörfchen dann doch drei, vier Grad niedriger als unten an der Küste. Kaum habe ich den Bus verlassen, nimmt mich das 3.000-Seelen-Dörfchen gefangen. Je höher ich die schmalen Gässchen dieses Traums in Weiß emporklimme, desto stärker fühle ich mich in maurische Zeiten versetzt.

Auf dem kleinen Platz vor der Kirche gönne ich mir zwischendurch eine kleine Kaffeepause. Kaum habe ich mich an einem der Tische niedergelassen, nähert sich ein Kleinlaster. Die Gaskartuschen für die Kundschaft werden geliefert. Gekonnt lenkt der ältere Herr sein Gefährt. Der Wagen passt gerade so eben durch die engen Gassen. Lässig lässt er das Seitenfenster herunter und schmettert dem Rest der Welt ein fröhliches ¡Olé Frigiliana! entgegen.

Ein weiterer kleiner Lieferwagen hinter ihm kommt nun auf absehbare Zeit nicht mehr durch. Denn es wird eine Weile dauern, bis die ganzen Kartuschen abgeladen sind. „¿Un cafecito?“ fragt der Kartuschenmann den Fahrer des Wagens hinter ihm. „¡Claro que si!“ Das Leben kann so einfach, heiter und entspannt sein.

Weiter geht’s! Für mich und sicher irgendwann auch für die beiden Lieferanten.

Drei Stunden schlendere ich insgesamt durch die Gässchen von Frigiliana, munter auf und ab. Ein Traum! Dieser Ausflug hat sich definitiv gelohnt. Und zwischendurch wurde ich sogar mit passender Livemusik beglückt.

Am nächsten Tag, einem Donnerstag, trete ich die Heimreise an. Zum Glück geht mein Flug zurück nach Berlin erst am späteren Nachmittag, sodass ich morgens noch gemütlich trödeln, frühstücken und durch den Ort und am Strand entlang spazieren gehen kann. Dort greift das Meer nach mir und durchnässt meine Socken und Schuhe. Ich glaube, es möchte mich hierbehalten 🥰.

Beim Gang durch Nerja nehme ich wahr, dass sich die Reparaturarbeiten häufen. Hier wird geschliffen, da wird gehämmert, dort werden Bäume beschnitten. Die Saison geht nun, kurz vor Beginn der Adventszeit, langsam aber sicher zu Ende. Doch nach der Saison ist vor der Saison. Time to go. Bis zum nächsten Mal!

22 Gedanken zu “Nerja – Auf nach Málaga und Frigiliana

  1. Ja Frigiliana ist richtig toll! Danke, dass du mich mit deinem schönen Bericht daran erinnert hast. Erstaunlich fand ich, wie leer es in dem Städtchen war. Bei meinem Besuch Anfang März war wesentlich mehr los, der Andrang hielt sich aber noch in Grenzen. Das ist im Sommer sicher anders…
    An den schönen Ausblick während des Frühstücks im Hotel denke ich auch gerne zurück.

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    1. Immer gerne, liebe Inga. Es war tatsächlich relativ leer, als ich da war, vor allem in den höher gelegenen Gassen. Es gab schon einige Besucher, doch die kommen wie so oft über die ersten um DIN dem Fall weiter unten gelegenen Gassen oft nicht hinaus. Am Wochenende wäre es bestimmt etwas voller gewesen – vom Sommer ganz zu schweigen 😅. Das Frühstück im Hotel habe ich nicht zuletzt wegen der sagenhaften Aussicht jeden Morgen gerne in die Länge gezogen.

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  2. Da ist sie wieder, die Elke, die nicht still sitzen kann 🙂 als ich was von „entspannt“ und „Urlaub“ gelesen habe, wusste ich eh, da ist was im Busch. Bezaubernde kleine Städchen sind das alles. Und so locker die Leute. Ich stelle mir das bei uns im Berufsverkehr vor, jemand blockiert die Straße und lädt erstmal ab und ein anderer Jemand geht einen Kaffee trinken… Vielleicht gehen wir an viele Dinge zu verbissen ran. Ich versuche es mir schon länger abzugewöhnen.

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    1. Hehe, ich habe mich selbst auch schon misstrauisch beäugt, als ich von einem entspannten Urlaub gefaselt habe 😂. Ja, wir könnten uns hierzulande insgesamt etwas lockerer machen. Das würde das Leben so viel angenehmer machen. Und die Welt würde davon auch nicht untergehen.

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  3. Frigiliana schaffte ich bisher noch nicht zu besuchen, aber Malaga ist auch mein Favorit für Urlaub und diese traumhaft schönen Bilder wecken gerade große Sehnsucht nach Malaga und überhaupt Andalusien in mir!😍
    Liebe Grüße und danke fürs teilen, Hanne

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      1. Herzlichen Dank, liebe Elke und hätte deinen schönen Blog sehr gerne abonniert, was aber bisher leider nicht funktionierte.
        Andalusien steht bei mir immer an erster Stelle für Urlaub in Spanien. Aber dieses Jahr ist bereits Gardasee mit auch Besuch in der Arena di Verona gebucht, was ich vorletztes Jahr zum runden Geburtstag geschenkt bekam und dann mal schauen was noch alles kommt, auch umsetzbar ist.

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        1. Liebe Hanne, wenn du keinen WordPress-Account hast, kannst du mein Blog auch per Email abonnieren. Auf der Startseite erscheint rechts unten ein „Abonnieren“- Button. Emailadresse eingeben und auf Anmelden klicken. Dann sollte das eigentlich klappen.

          Schön, zu lesen, dass du auch so ein Andalusien-Fan bist! Ich bin ja auch sehr angetan von der Region. Sie ist so vielseitig und hat so viele schöne Orte. Der Gardasee hat natürlich sicher auch was. Ich muss ja gestehen, das ich da tatsächlich noch nie war. Sollte ich wohl auch mal auf meine Liste setzen.

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          1. Liebe Elke, hab natürlich einen WordPress-Account und versuchte deinen schönen Blog auch immer wieder über den entsprechenden Button, auch mit meiner E-mail-Adresse übers Smartphone zu abonnieren. Bekomme aber immer, auch nun direkt an meinem Notebook, zur Antwort, dass Fehler beim abonnieren des Blogs aufgeteten sind und ich es später nochmals probieren soll… ist nunmal irgendwie der Wurm drin und hab keine Ahnung wo oder warum.🙄 Trotzdem Danke und liebe Grüße, Hanne

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