3. – 4. Oktober 2024

Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf Richtung Flagstaff. Vor uns liegt eine 120 Kilometer lange Strecke, die …

… für unsere mittlerweile sehr verwöhnten Augen recht unspektakulär, aber dennoch ansprechend mit schöner Natur und Ruhe daher kommt. Der Kurzbesuch in Flagstaff bedeutet für mich einen Trip auf der Straße der Erinnerung. 2016 war ich schon einmal hier, habe das kleine Städtchen sehr zu schätzen gelernt und verliess es dank Amtrak auf denkbar ungewöhnliche Art und Weise. Du willst mehr dazu wissen? Dann schau gerne hier, da und dort nach. Die kuriose Geschichte der anschließenden Zugfahrt gibt’s hier.

Wir flanieren ein wenig durch die charmante, kleine Downtown, …

… und beziehen nach einem guten Mittagessen unser Hotel, wo wir den Pool fast für uns alleine haben.

Der nächste Tag bricht an. Es wird auch heute wieder richtig heiß werden. Im Laufe des Tages werden 36 Grad erreicht. Für Anfang Oktober ist das selbst in diesen Gefilden rekordverdächtig. Nichtsdestotrotz liegt ein schöner und erlebnisreicher Tag vor uns, denn wir werden auf dem historischen Teil der Route 66 zwischen Flagstaff und Kingman unterwegs sein.

Den ersten Stopp legen wir in Williams ein. Auch an diesem Ort kommen bei mir schöne Erinnerungen hoch, an denen ihr hier Anteil nehmen könnt. Aber ganz ohne aktuelle Fotos will ich euch natürlich nicht im nicht vorhandenen Regen stehen lassen.

Wenig später verlassen wir den Teil der Route 66, der heutzutage identisch ist mit der Interstate 40. Stattdessen biegen wir auf den historischen Teil der legendären Straße ein. Auf diesem Streckenabschnitt, der uns bis fast ans heutige Ziel begleiten wird, ist erstaunlich wenig los. Wir vermuten, dass die meisten Touristen – und die Einheimischen sowieso – die kürzere und schnellere Strecke über die Interstate bevorzugen. Uns kann es recht sein!

In Seligman steigen wir wieder aus dem Auto. Das Örtchen ist gefühlt kleiner als Williams, doch es gefällt uns noch besser. Da buhlen so viele Fotomotive um unsere Aufmerksamkeit, dass wir hier kaum wegkommen. Hier eine winzig kleine Auswahl davon:

Next stopp in Hackberry. Auf der Fahrt dorthin nehmen wir nicht zum ersten Mal die vielen zerfetzten Reifenreste von LKWs am Straßenrand wahr. Das scheint hier als altmodische Form zur Mahnung an baldige Reifenwechsel üblich zu sein 😅. Hackberry ist das überschaubarste „Örtchen“ auf der alten Route 66. Besteht es doch nur aus einer Handvoll Gebäude bzw. deren Überreste und ein paar der unvermeidlichen, aber schön anzusehenden Schrottkarren.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Kingman, unser heutiges Etappenziel. Gleichzeitig verlassen wir damit den ikonischen Highway voller Relikte aus alten Zeiten. Goodbye, Route 66!

Als wir im Hotel einchecken, erfahren wir von der gesprächigen Dame an der Rezeption, dass in der Historic Downtown heute zum letzten Mal in diesem Jahr der First Friday stattfindet. An diesem zwischen April und Oktober monatlich stattfindenden Event erweitern die Gewerbetreibenden ihre Öffnungszeiten, und die Hauptstraße wird zur Fußgängerzone mit etlichen Ständen umgewandelt. Die stolzen Besitzer der zahlreichen gepflegten Oldtimer fehlen natürlich auch nicht.

Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Auf zum abendlichen Straßenfest im schönsten Licht! Hier begegnet uns natürlich auch viel Lokalkolorit, den wir bei immer noch kuschelig warmen Temperaturen (neu)gierig aufsaugen. Kommt mit und dreht mit uns eine Runde durch Kingman!

Nach einem langen, intensiven und tollen Tag kehren wir abends kaputt, aber restlos glücklich ins Hotel zurück. Dort tauchen wir gefühlt schneller ins Reich der Träume ein, als wir unsere müden Häupter auf die weichen Kissen betten können. Gute Nacht 💤 und stay tuned!

10 Gedanken zu “Route 66 – Die Mutter aller Straßen

  1. Herrlich, da kommen bei mir auch schöne Erinnerungen auf. Ich war dort unter anderem 2012 mit meinem Dad.

    Es ist zwar meist für die Touristen aufgehübscht, aber trotzdem toll, an die goldenen Zeiten erinnert zu werden.

    Gefällt 1 Person

  2. Was mir jetzt so auffällt, du hattest den alten Sack lange nicht mehr dabei? Ist der Gute schließlich doch vom Rollstuhl gekippt? 😉

    Schönes Städtchen und tolle Einblicke. Klar, nach der fabelhaften Tour war die Landschaft vermutlich wie ein letztes, kleines, nicht ganz so helles Aufleuchten (zu Beginn hätte sich die Gegend sicher gut gemacht). Ich staune, wie bunt die Orte sind und wie humorvoll die Arrangements. War vermutlich wieder schwer mit der Bilderauswahl 🙂

    Gefällt 1 Person

    1. @Alter Sack: sehr aufmerksam! Ich habe ihn zumindest nicht mehr fotografisch in Szene gesetzt. Als mein Talisman war er aber tatsächlich auch in den USA mit dabei, immer gut geschützt im Tagesrucksack. Stefan meinte, nachdem er deinen Kommentar gelesen hatte, ganz trocken, dass ich ja auf dieser Reise gleich zwei alte Säcke mit an Bord gehabt hätte 🤣. Ja, die Städtchen entlang der Route 66 sind wirklich charmant und originell. Klar, hauptsächlich für uns Touristen aufgehübscht, aber das stört mich in dem Fall nicht im Geringsten. Mir hat’s total gut gefallen. @Landschaft: so sieht’s aus! Am Anfang der Tour hätte ich auf der Strecke sicher ständig einen Stopp gefordert.

      Gefällt 1 Person

      1. Ja, ich habe mich schon gefragt, was mit ihm passiert ist (also, nicht mit Stefan, mit dem anderen…). Wie bist du eigentlich auf den gekommen oder gibt es dazu eine Geschichte auf deinem Blog?

        Gefällt 1 Person

        1. Ja, wie bin ich zu dem grünen alten Sack gekommen? Da gibt’s keine Geschichte dazu auf dem Blog. Deshalb hier die Kurzfassung: Ich bin schon seit Jahrzehnten Comic-Fan und liebe auch die Comics von Walter Moers, dem“Vater“ vom Kleinen Arschloch und dem Alten Sack. Und eines Tages lief mir Letzterer im Comicladen meines Vertrauens über den Weg, zusammen mit einer SM-Ausgabe des Kleinen Arschlochs. Da war es um mich geschehen, und beide wechselten den Besitzer und zogen bei mir ein. Ist bestimmt fast 30 Jahre her! Und da das Kleine Arschloch in seiner frivolen Verkleidung nicht, äh, ganz jugendfrei daherkommt, wollte ich meine Leser mental nicht überfordern und habe den alten Griesgram als öffentlichen Begleiter auf Reisen vorgezogen. So, nun ist das Geheimnis um meinen Begleiter im Rollstuhl gelüftet 😁.

          Like

Hinterlasse eine Antwort zu sinnlosreisen Antwort abbrechen