13. Februar 2024
War da was? Etwa ein Unwetter? „Kann mich gar nicht daran erinnern“, flüstert die Stadt uns ins Ohr. Und so tut sie heute, als ob nichts gewesen sei. Fast …
… denn hier und da stehen noch kleine Pfützen, wird verstohlen gegen das einst üppige Nass angekehrt.

Angefixt von der gestrigen schönen Strecke entlang des Dubai Canals stadtauswärts, wollen wir uns heute anschauen, was sich in die stadteinwärts gewandte Richtung tut bzw. schon getan hat. Auf dem Weg zum Kanal laufen wir heute zur Abwechslung einmal nicht die lebhafte Zayed Road entlang. Stattdessen nehmen wir eine der kleineren Parallelstraßen. Dabei entdecken wir, wie einfach und pragmatisch hier bisweilen wichtige Bereiche des Lebens auf engstem Raum zusammengefasst werden.

Am Kanal angelangt, geht es die nächsten Kilometer nonstop am Wasser entlang. Sieht es zunächst schon ziemlich fertig aus, …

… geraten wenig später doch noch einige aktive Baustellen in unser Blickfeld. Die Geräuschkulisse steigt in diesen Bereichen naturgemäß etwas an, doch insgesamt sieht’s hier schon sehr gut aus. Dubai unternimmt einiges, um die Stadt etwas fußgängerfreundlicher zu gestalten. Und im Gegensatz zu dem noch nicht ganz so ausgereiften Abschnitt des Kanals, der Richtung Meer führt, sind hier schon einige Cafés, Restaurants, Hotels und Läden geöffnet.


Ach, schön ist es, hier in aller Ruhe und unbehelligt vom Autoverkehr am Wasser entlang flanieren zu können! Wie nicht anders zu erwarten, dauert es eine ganze Weile, bis wir uns hier ausgetobt haben. Manche Fotoobjekte sind aber auch allzu verlockend!







Einige Zeit später erreichen wir das kreisrunde Gelände des Yachthafens auf der Höhe des Areals um den Burj Khalifa herum. Doch die optische Nähe täuscht. Bis dorthin sind es noch mindestens zwei Kilometer. Nun zieht sich der Himmel etwas zu. Zu unserer großen Freude! Denn ein wenig Drama hat noch keinem Foto geschadet. Stefan fotografiert sich in den siebten Himmel! Doch auch ich kann mich schlecht zurückhalten.


Kurz bevor wir uns vom Wasser entfernen und weiter Richtung Innenstadt treiben lassen wollen, treffen wir zufällig wieder auf das Fotografenpaar aus Barcelona, das vorgestern Abend vor unserem Hotel genau wie wir begeistert Pfützenfotos gemacht hat. Wir hatten da schon miteinander gesprochen und nutzen das unerwartete Wiedersehen, um noch ein wenig weiter zu plaudern. Noch zwei letzte Aufnahmen, …


… und dann steht das leibliche Wohl im Mittelpunkt. Unser Mittagessen wollen wir im Café Em Sharif einnehmen. In Berlin haben libanesische Restaurants in der Regel eine recht große Auswahl an vegetarischen Gerichten. Hier in Dubai ist das offenbar anders. So wählen wir beide notgedrungen das Falafelgericht.
Erinnert ihr euch noch an unseren gestrigen Besuch eines indischen Restaurants? Nun, heute haben wir ein Déjà-vu-Erlebnis. Wir bestellen ausdrücklich für jeden von uns das besagte Gericht, betonen noch einmal, dass wir ZWEI Portionen möchten, nämlich für jeden eine. Und es kommt wieder nur eine einzige Portion! An sprachlichen Hürden kann es dieses Mal nicht liegen. Denn das Personal hier spricht im Gegensatz zu dem im gestrigen Laden hervorragend Englisch. Hier jedoch klappt es zumindest, eine weitere Portion nachzubestellen.
Ja, da stolpern wir über kulturelle Hürden. Offenbar geht man hier davon aus, dass man ein Gericht teilt, wenn man das gleiche bestellt. Egal, was man formuliert und betont. Vielleicht hat ja jemand aus der geneigten Leserschaft eine plausible Erklärung?!? Wenn ja: immer raus damit! Wir jedenfalls werden künftig darauf achten, dass jeder von uns etwas Unterschiedliches bestellt.
Wieder draußen auf der Straße, präsentiert uns das Leben direkt vor dem Lokal die perfekte Szene für eine Street-Aufnahme. Das lasse ich mir natürlich nicht durch die Lappen gehen.

Nun geht’s zu Fuß zurück ins Hotel, wo wir einen kurzen Boxenstopp einlegen. Am späteren Nachmittag machen wir uns wieder auf den Weg, denn wir haben noch ein festes Rendezvous mit dem langen Kerl aus Stahl, Glas und Beton. Ohne Zeitfensterticket geht kaum noch was beim Burj Khalifa. Doch im Gegensatz zum Museum of the Future reichen hier zwei, drei Tage Vorlauf, um noch ein Ticket zu ergattern.
Wer in den Genuss kommen möchte, aus dem 124. Stockwerk des höchsten Gebäudes der Welt auf die zur Miniaturwelt geschrumpfte Hochhauskulisse Dubais zu schauen, sollte nicht in Effizienzkriterien denken. Der mehrteilige Weg nach oben dauert dank der Massen, die hier unterwegs sind, rund 45 Minuten. Die gleiche Zeit könnt ihr veranschlagen, um später wieder hinunter auf den Boden der Tatsachen zu gelangen. Die Ausblicke von oben auf die Stadt zu euren Füßen sind gigantisch und beeindruckend. Aber in 20 bis 25 Minuten habt ihr, auch wenn ihr euch Zeit lasst, alles gesehen.
Doch diese kleinkarierte Rechnerei gerät in dem Moment zur Nebensächlichkeit, in dem ihr die ersten Blicke hinab in die Tiefe werft. Hier zu stehen und zu schauen, ist einfach wahnsinnig beeindruckend! Ihr wollt auch ein paar Blicke riskieren? Dann schaut mal in diesen Bericht, den ich nach meiner letzten Reise nach Dubai verfasst hatte. Noch ein paar allgemeine Infos zum Burj Khalifa gefällig? Dazu werdet ihr in diesem Blogbeitrag von mir fündig. Hier und jetzt gibt es nur diese beiden Fotos, denn wir haben uns heute aufs Schauen und Staunen konzentriert.


Als wir wieder draußen sind, geht die Dämmerung bereits in die Dunkelheit über. Wollen wir uns nochmal die Lightshow an der Dubai Fountain und vor dem Burj Khalifa anschauen? Nee, für heute sind wir bereits mehr als ausgelastet. Chillen wir doch lieber eine Runde im Hotel! Das haben wir uns verdient nach fast 19 gelaufenen Kilometern im Automekka Dubai. Morgen ist auch noch ein Tag. Und das Wetter wird uns weiter hold bleiben. Stay tuned!


Ein toller Beitrag über Dubai und deine Fotos mit den passenden Titeln sind fantastisch
LG Andrea
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Danke, liebe Andrea. Das freut mich sehr!
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Ich finde es immer wieder verstörend, wenn ich die Architektur und den Wohlstand von Dubai sehe und die „normalen“ Menschen, die dort arbeiten. Das ist für mich irgendwie surreal. Wie in einer anderen Welt – hat was von dem Film ELYSIUM mit Matt Damon..
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Habe zwar Elysium nicht gesehen, glaube aber trotzdem zu verstehen, was du meinst. Ja, es ist teilweise schon surreal.
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Vielleicht ist es tatsächlich so, dass sich die Menschen ein Gericht teilen. Ich kenne es bisher von der arabischen Kultur, dass ein großer Teller oder eine Platte von irgend etwas bestellt und mit Fladenbrot ohne Extrateller gegessen wird. In Restaurants, wo westliche Gäste verkehren, hatten wir bisher immer zwei Gerichte bekommen, vermutlich aber noch nie das Gleiche bestellt…
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Ja, vermutlich ist das des Rätsels Lösung.
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Die wischen ja wie auf der Curlingbahn! Wahrscheinlich für dortige Bewohner ein seltenes Ereignis, so ein Regen.
Das mit dem Essen ist wirklich mysteriös. Wahrscheinlich eine Verschwörung linkslibertärer, rechtsradikalisierter verarmter Eliten-Milliardäre, die von außerirdischen Echsen gesteuert werden, denen Bill Gates einen Chip eingeimpft hatte. Anders kann ich es mir nicht erklären.
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Der Vergleich mit der Curlingbahn passt! Ja, die Leute kennen solch ein Phänomen kaum in diesem trockenen Land. Und die Jungs auf meinem Foto hatten erkennbar ihren Spaß!
Deine Erklärung leuchtet ein. Danke dafür! Anders kann es kaum gewesen sein 😁.
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Wir waren mal auf dem Burj Khalifa mit einem Early Morning Ticket incl „Frühstück“ … was sich dann als Kaffee-Becher mit Croissant herausstellte. Aber nicht oben, sondern unten beim Ausgang.
Trotzdem schon spektakulär irgendwie
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Na das war ja dann ein echter Nepp! Wie gut, dass wir auf alles Pseudo-Exklusive verzichtet haben und einfach nur einen normalen Eintritt gebucht hatten. Und ja, spektakulär ist es schon da oben und überhaupt das ganze Gebäude.
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TIER – Nomen est omen, herrlich. Die anderen Bilder natürlich auch.
Das mit dem nicht enden wollenden Bauen hatten wir ja inzwischen schon häufiger hier in den Kommentaren. Aber weißt Du vielleicht, ob das alles Apartments für an Steuerallergie leidende Multimillionäre und geflüchtete Schwarzgeld-Russen werden? Oder was um Himmels Willen macht man mit sooooo viel umbautem Raum? Die Einheimischen selbst wachsen ja nicht so stark (außer deren Konten) und die Einwanderer-Arbeitsbevölkerung wohnt meist bescheidener bis ärmlicher.
LG 🤷♂️🙋♂️
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Diese Frage kann ich dir nicht seriös beantworten. Welcher Anteil da auf Wohnbauten fällt und wer genauer die nutzt/braucht, weiß ich nicht. Jedenfalls laufen in Dubai ja auch jede Menge gutverdienende Expats herum.
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Schon irre, was die Architektur so bietet. Mit Geld lässt sich eben doch einiges bewegen, aber eben auch nicht immer das Richtige.
Liebe Grüße Horst
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Das hat alles zwei Seiten.
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