Auch heute präsentiert sich das Wetter grau in grau. Doch der Regen gönnt uns deutlich mehr Pausen als gestern.

Mit der Tram fahren wir bis zum Museumsplein, wo sich ein Kunsttempel an den anderen reiht. Wir würdigen das schöne Äußere des uns bereits bekannten Van Gogh Museums …

Rundlich

… und schauen uns anschließend ein wenig in den Außenanlagen des Moco Museums um.

Moderne Mutationen
Mädchenhaft

Da wir unsere heutige Tour gerade erst begonnen haben, widerstehen wir dem Lockruf eines einschlägigen Sitzmöbels inmitten der Grünanlagen, …

I am

… und nehmen den Durchgang zum Rijksmuseum als willkommene Abkürzung, um uns ins klassische Amsterdam zu stürzen. Erst einmal kommen wir nicht weit, denn Stefan wird auf der nächsten Brücke von einem griechischen Fotografen für dessen aktuelles Portrait-Projekt gecastet. Der wilde Bart und seine blauen Augen haben den Ausschlag gegeben, wie ich auf neugierige Nachfrage erfahre. Bereitwillig lässt Stefan sich auf den ungewohnten Positionswechsel ein und steht nun zur Abwechslung einmal vor statt hinter der Kamera.

Modellhaft

Nachdem das Shooting beendet ist, schauen wir uns eine ganze Weile in der Altstadt um und verlieren uns planlos in den lauschigen Gassen. Es ist nicht ganz einfach, bei einem solchen Wetter zu fotografieren. Normalerweise scharfe Konturen verschwimmen, das Licht ist fahl, fast milchig-weiß. Es wird den ganzen Tag über gar nicht richtig hell, die neblige Suppe setzt sich hartnäckig fest. Doch da wir beide eh im RAW-Format fotografieren und die Fotos von daher zwingend bearbeiten müssen, muss halt nur ein wenig mehr Mühe her, um aus dem Rohmaterial herauszuholen, was es hergibt.

Warum nicht küssen?

Bis in den späten Nachmittag lassen wir uns ziellos, mehr oder weniger zufällig, von einem Sträßchen ins andere, von einer Gracht zur nächsten treiben. Ja, hört das denn nie auf hier?

Blauer Himmel (Kurzauftritt)

Ein kurzer Blick auf die Uhr. Höchste Zeit für einen Boxenstopp im Hotel! Denn für unser Abendprogramm sind die Stative unerlässlich. Rechtzeitig zur einbrechenden Dämmerung sind wir zurück im Epizentrum des Geschehens, um eine erste Runde auf dem Amsterdam Light Festival zu drehen. Thematisch steht die moderne Kommunikation im Mittelpunkt, doch auch rein ästhetisch motivierte Beleuchtungen und Objekte bekommen ihren Platz im Rampenlicht.

Bereits zum 13. Mal zeigen internationale Lichtkünstler von Ende November bis Mitte Januar der Öffentlichkeit 20 ihrer spektakulärsten Werke. Täglich von 17 bis 23 Uhr kann man sich auf dem rund acht Kilometer langen Rundparcours entlang der Grachten die beeindruckenden Lichtskulpturen und Leuchtinstallationen anschauen. Alternativ kann man die Werke natürlich auch auf einer der zahlreich angebotenen abendlichen Bootsfahrten, gemütlich im Warmen sitzend, vom Wasser aus betrachten. Abgefahrene Lichtkunst trifft auf historische Grachten. Ein reizvoller Kontrast!

Bewaffnet mit unseren Kameras und Stativen, machen wir uns motiviert auf den Weg. Schon bald wird klar: wir brauchen einen zweiten Abend! Heute werden wir nur die Hälfte der Strecke schaffen. Es gibt so viel von so vielen verschiedenen Perspektiven aus zu betrachten! Und auf Dauer wird es am Abend auch ordentlich nasskalt. Nach drei Stunden in der Dunkelheit machen wir Feierabend. Wir hatten riesigen Spaß und tolle Fotomotive!

Lichtgestalt

Morgen geht’s weiter. Stay tuned!

20 Gedanken zu “Amsterdam – Lichtgestalten

    1. Dazu kann ich nichts sagen. Ich beschäftige mich nicht mit den Kriminalitätsstatistiken zu den Orten, die ich besuche. Ich beachte überall die gängigen Vorsichtsmaßnahmen, die in allen Großstädten sinnvoll sind. Bisher ist mir, toi toi toi, noch nie was passiert. Und sollte es eines Tages doch mal vorkommen, würde ich aus meinem Einzelschicksal nicht auf eine generelle schlechte Entwicklung schließen. Liebe Grüße aus Berlin an die schöne Küste!

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  1. Tolle Lichtimpressionen. „Streifenwasser“, „Geisterschiff“, sehr genial…. dank Stativ trotz der Kälte nicht verzittert 🥶
    @„Einen an der Waffel“: OMG, wie voll is es dann erst in der Hauptsaison? 🫣

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  2. Man schrieb das Jahr 2017, als sich Klein-Kasia am Mannheimer Hbf alleine in einen Bus setzte und gen Amsterdam fuhr… Und dann war sie da. Allein in einer fremden Stadt. Allein in Amsterdam. Und genau wie ihr beiden, auch zum Lichterfestival. Erstaunlicher Weise hatte ich hervorragendes Wetter, und die kalten Abende wärmte ich mich beim Kaffeetrinken auf. Weißt ja, Amsterdam, Weltstadt des Coffee… 😉

    Da ich deine Aufnahmen so sehe; so ganz ohne Bearbeitung geht es bei mir auch nicht. Auch wenn ich versuche, das in Rahmen zu halten. Es ist gar nicht so, dass man die Realität beugen will; manchmal gibt die Linse einfach nicht das wieder, was die Augen sehen.

    Stefan, das Model. Bekommt ihr Kopien der Aufnahmen zugeschickt? 😉

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    1. Ach, klasse! Schon 2017! Dann warst du ja im Vergleich zu uns echt avantgardistisch unterwegs 👍. Mit dem Wetter hattest du dann ja auch richtig viel Glück. Und die Coffeeshops haben dir die Temperaturen dann auch erträglich gemacht 😁. @Bearbeitung: gut auf den Punkt gebracht. So ist es. Ich verändere auch nichts Grundlegendes am jeweiligen Setting. Aber die Kamera sieht tatsächlich nicht das, was unsere Augen sehen. Beim Fotografieren im jpg.-Format bearbeitet sie die Rohdaten ja bis zu einem gewissen Grad schon automatisch, bei RAW aber gar nicht. Da haste tatsächlich nur flache, blasse Rohdaten, die mit dem Gesehenen nicht viel zu tun haben. @Model: ich wollte den Typen tatsächlich mal anschreiben wegen eines „Abzugs“. Danke fürs Erinnern!

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    1. Danke, Marco! Euer Lichterfest ist bestimmt auch total beeindruckend. Ja, die Temperaturen waren vor allem in Kombination mit dem vielen Regen nicht wirklich angenehm. Aber so ist das eben im Winter.

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