17. November 2021
Wenn Spaniens König in der Stadt weilt, logiert er äußerst feudal im Königspalast. Gewöhnliches Volk jedoch darf die wunderschöne Anlage zumindest in Teilen auch genießen. Und genau das habe ich heute vor.
Bereits gestern Abend habe ich mir ein Online-Ticket für den frühestmöglichen Zeitpunkt um 9:30 Uhr unter den Nagel gerissen. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn um diese Zeit ist hier noch nicht viel los. Ich will gar nicht viele Worte über den sehenswerten Palast mit seiner schmucken und weitläufigen Gartenanlage verlieren. Alles, was ihr wissen müsst oder wollt, steht hier. Taucht einfach fotografisch mit mir ein in diese Oase der Ruhe inmitten der Stadt!










So fängt der Tag doch gut an, oder? Beschwingt verlasse ich dieses wunderbare, direkt gegenüber der Kathedrale gelegene Areal. Zu gerne würde ich, wenn ich schon direkt davor stehe, die Giralda erklimmen. Ich hatte sie euch bereits im gestrigen Beitrag vorgestellt. Online-Tickets sind jedoch erst ab Mitte Dezember, sprich in vier Wochen, wieder zu haben. Und im echten Leben ist mir die Schlange, wie gestern auch schon, eindeutig zu lang. Vielleicht beim nächsten Besuch!
Anschließend laufe ich quer durch die Stadt, registriere hier und da originelle Kunst im öffentlichen Raum, …

… passiere die Alameda de Hércules und lande schließlich an der Puente de la Barqueta. Sie wurde anlässlich der Weltausstellung 1992 gebaut, um eine Zufahrt zum Expogelände zu gewährleisten. Viele der Pavillons wurden zwischenzeitlich abgerissen. Doch einige werden bis heute genutzt. So befindet sich hier unter anderem ein großer Technologiepark und der Sitz einer Stiftung.


Vom Ufer des Guadalquivir aus hat man an dieser Stelle nicht nur eine gute Sicht auf das ehemalige Gelände der Weltausstellung, sondern auch auf die Puente de Alamillo. Dieses Werk von Santiago Calatrava entstand ebenfalls im Zusammenhang mit der Expo.

Upps, nun hat es mich doch ganz schön weit aus der Innenstadt hinaus getrieben. Ich drehe um und laufe weitgehend am Flußufer entlang bis zum Mercado Lonja del Barranco, direkt an der Puente Triana gelegen. Und hier kommt wieder John ins Spiel. Denn er hat mir den Besuch dieser Markthalle ans Herz gelegt, wenn mir einmal nach einem leckeren Lunch sein sollte.
Was soll ich sagen? Er hat natürlich recht behalten. Danke! Nach dem Hauptgang gönne ich mir und meinem Begleiter noch einen kleinen Nachtisch, bevor ich mich für ein gemütliches Sonnenbad am Ufer niederlasse.


Der Rest des Tages steht ganz im Zeichen der Pilze, die seit rund zehn Jahren hier mitten in der Stadt aus dem Boden sprießen. Las Setas de Sevilla (zu deutsch eben ‚Die Pilze von Sevilla‘) hören offiziell auf den Namen ‚Metropol Parasol‘. Aber wie man es namentlich auch dreht und wendet: das mit allerlei Inhalten gefüllte Monument und die gleichzeitig höchste Holzkonstruktion der Welt ist sensationell! Sie füllt etliche sehr unterschiedliche Rolle aus. So ist sie Schattenspender, Markthalle und Heimat für ein Museum. Das in meinen Augen Beste ist neben der gelungenen Optik die in 25 Metern Höhe gelegene Aussichtsplattform, die mittels eines Rundwegs einen 360-Grad-Panoramablick über Sevilla bietet.
Maßlos wie ich bin, gönne ich mir das Vergnügen eines Besuchs bei Tag und bei Nacht. Am Nachmittag ist erfreulich wenig los, das Licht gut, die Aussicht grandios! Na, gefällt es euch?








Wieder unten auf dem Boden der Tatsachen, laufe ich noch ein wenig durch die belebten Gassen der Altstadt und gönne mir anschließend ein kleines Abendessen in einem der zahllosen Restaurants. Dann bin ich bereit für die zweite Runde auf dem Parasol. Da ich Wiederholungstäterin an diesem Tag bin, zahle ich abends nur fünf statt zehn Euro Eintritt. Massenkonsum wird belohnt 😅.
Nun, ohne übertreiben zu wollen: Tagsüber ist es schon toll hier oben. Doch abends ist es geradezu überwältigend. Eine kunterbunte Lightshow mit musikalischer Untermalung bietet den passenden Rahmen für die guten Aussichten. Seid ihr bereit, ordentlich was auf die Augen und Ohren zu bekommen? Dann los! Schaut euch unbedingt auch die beiden kurzen Videos dazu an.




Danach sind meine Füße reif für den Feierabend im Hotel. Fast 26.000 Schritte habe ich ihnen heute abverlangt. Doch jeder einzelne davon war es wert.

Toll. Diese Stadt ist immer wieder eine Reise wert😊🧭
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Danke! Und ja, Sevilla geht immer 😎.
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Hallo Frau Tesche, passt nicht zum Thema. Jedoch ist bei uns in der „Norddeutsche Rundschau“ ein Bericht über das Interrail Ticket. Sehr schön. Leider habe ich das nicht gemacht (Jahrgang1964), jedoch war ich mit unserem Ruderverein in einigen Ländern und durch Verwandtschaft in den USA. Daher stimme ich Ihnen zu, daß man freier und offener geworden ist. Das ganze ohne Internet und Smartphone…. Wir hatten auf der Themse mal ein Bootsmalheur. Irgendwo anlegen. Jemanden finden, dann jemanden, welcher schweißen kann. Schöne Zeit war das. Viel Glück für Sie. Gruß Harald Wallutt
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Hallo Herr Wallutt, ich habe mich total über Ihren Kommentar hier im Blog gefreut. Danke! Auch wenn Sie selbst nicht mit Interrail unterwegs waren, so sind Sie doch ganz schön in der Welt herumgekommen. Das Reisen in den Zeiten ohne Internet und Smartphone war in der Tat doch deutlich abenteuerlicher! Da war mehr Improvisationstalent und Kreativität gefragt. Und gelernt hat man auch eine Menge – auch über sich selbst.
Ich hatte übrigens vor ein paar Wochen auch einen eigenen Bericht über meine Erlebnisse mit Interrail hier veröffentlicht. Wenn es Sie interessiert, schauen Sie doch gerne einmal vorbei:
https://elkeunterwegs.blog/2022/03/03/50-jahre-interrail-sweet-memories/#more-21567
Herzliche Grüße und schöne „Rest-Ostern“!
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Wow, der Parasol bei Nacht ist der Hammer! Wusste gar nicht, dass man da nachts rauf kann, das haben wir glatt verpasst.
Bei so viel Schritten scheint sogar deine Healthapp sich Sorgen zu machen 😂😉
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Tja, dann musst du wohl noch eine weitere sinnlose Reise dorthin unternehmen. Ein Abendbesuch auf dem Parasol ist ein Muss! Für die Zukunft rate ich dir, am besten NACH und nicht VOR mir zu bestimmten Zielen zu reisen. Dann ist dein Risiko geringer, was zu verpassen 😜😉🤣.
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Da ist was dran😅, deine Reisen sind immer bestens recherchiert und dokumentiert. Reisen auf Elkes Spuren, hat was. Sevilla kann man sowieso zweimal machen.
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Danke 😎! Ja, Sevilla kann man getrost mehrmals besuchen.
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Da waren wir mit Kind und Kegel mal vor 4 oder 5 Jahren von der Algarve aus, sehr nett. Aber die hölzernen Pilze haben wir wohl verpasst. Danke also. Ich liebe Pilze
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Ja, Pilze haben das gewisse Extra, wa 😎?
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Die Pilze bei Nacht – toll!
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Ja, das war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis.
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Notiz an mich: Sevilla ist eine Reise wert. Mir gefällt die Architektur und die Stimmung. Von dem Königspalast ganz zu schweigen. Und um es mit den Worten unserer Chefin zu sagen: wenn man direkt und live vor Ort ist, dann ist es sowieso „ein ganz anderer Schnack.“ Bin gespannt auf Nachschub 🙂
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Ja, vielleicht könnte es dir doch gefallen 😁. Wo die Chefin recht hat, hat sie recht! Nachschub ging gerade online.
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„Kunterbunt“ mein Favorit !! Ganz klasse !!
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Danke, Manni!
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Sehr gerne 👍
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Diese Architektur, die aussieht wie aus zusammengesteckter Pappe, ist schon beeindruckend. Fast fühlt man sich wieder wie so ein bisschen in der Schule im Physik-Unterricht.
Der Architekt, der das konstruiert hat, hatte entweder Langeweile oder einen Riesenetat zur Verfügung. 🙂
Das mit den Schritten ist eine gute Leistung – in naher Zukunft wollen wir unsere bisherige Leistung auch toppen – angefangen vor etwas über einem Jahr mit 1 Stunde und 5 bis 6 Kilometer Strecke sind wir nun bei 3 Stunden und 13 bis 14 Kilometern Distanz. In 14 Tagen geht’s in den Westerwald – Ziel sind 20 Kilometer Strecke. Da bin ich mal gespannt, wie ich mich schlage..
Bleib gesund!
CU
P.
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Der Vergleich mit dem Physikunterricht ist durchaus passend. Vermutlich hatte der Architekt wohl beides: Langeweile und einen Haufen Kohle 😁.
Da haste deine Geh-Leistung ja schon ordentlich in die Höhe geschraubt. Dann schaffst du sicher auch die Schallmauer über die 20 km!
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