In Napier gab es 1931 ein starkes Erdbeben. Dadurch wurde ein Feuer ausgelöst, das die komplette Innenstadt in Schutt und Asche legte. Das heutige Stadtbild hat davon sehr profitiert, denn die Stadt wurde zur Zeit des auf den Jugendstil folgenden Art Déco wieder aufgebaut. Heute weist Napier, eine Kleinstadt mit rund 60.000 Einwohnern, deshalb eine der weltweit höchsten Dichten von Gebäuden in diesem Baustil auf. Darüber hinaus ist das Städtchen bekannt für seine guten Weine und seine wilden Strände.

Ich hatte gestern Abend auf meinem kurzen Spaziergang einen ersten Eindruck gewonnen und weiß, was heute auf mich zukommt. Deshalb stärke ich mich erst mal mit einem Tee im „Georgia“, wo ich von einem freundlichen Barista mit Hipsterbart herzlich willkommen geheißen werde. In Neuseeland und überhaupt, wie er betont.

Mein erstes Ziel sollte heute die Touristeninfo sein. Doch schon auf dem Weg dorthin sind so viele schöne Gebäude, dass diese noch etwas warten muss. Nun, was soll ich sagen? Da denkst du, du hast an beeindruckender Architektur schon alles gesehen. Und dann belehrt dich Napier eines besseren.

Ich nehme es vorweg: die Fotos werden der atemberaubenden Schönheit der Stadt nicht ganz gerecht. Die Gebäude sind schwer zu fotografieren. Sie stehen nicht frei, sind meist aneinander gebaut, Autos oder sonstige „Hindernisse“ stehen im Weg, der optimale Standort fürs Foto liegt oftmals mitten auf der Straße bzw. mitten auf einer Kreuzung etc. Ich hoffe dennoch, euch einen Eindruck vermitteln zu können. Die hier hintereinander gezeigten Gebäude stehen geballt alle in einer einzigen Straße.

Das Museum MTG ist etwas moderner ausgefallen, aber auch sehr ansehnlich.

Ein paar Meter weiter macht dieses Schmuckstück auf sich aufmerksam.

In der Info angelangt, greife ich noch etwas Material ab und setze meine Tour fort. Bei angenehmen 22 Grad laufe ich die Strandpromenade erst nach Süden.

Der Strand besteht aus dunkelgrauen, kleinen Kieselsteinen und ist von Blumen durchsetzt.

Mein charmanter Begleiter möchte auch mal wieder einen Auftritt haben. Bei meinen diversen Versuchen, ihn optimal in Szene zu setzen, knie ich eine Weile auf dem Kiesel. Für die darauffolgende Stunde sehen meine Schienbeine etwas anders aus als sonst.

Zurück gen Norden, weiter an Promenade und Strand entlang.

Auf zum Gefängnis. Ihr kennt das. Gehe nicht über Los. Ziehe keine 4.000 DM ein. Schnell weg hier!

Kurz hinter den Centennial Gardens …

… beginnt der City & Seaviews Walk, der mich rund zwei Stunden (reine Gehzeit) über eine tolle Strecke durch die Stadt führen wird. Das erste steile Stück bringt mich auf den Bluff Hill mit schöner Sicht auf den Hafen.

Nach dem Abstieg geht es eine ganze Weile direkt am Wasser entlang. Nach einem leckeren Mittagessen im „Boardwalk“ mit Meerblick komme ich zum Nelson Quai mit seinen netten Lokalen, …

… dem alten National Tobacco Building …

… und dem Customer House mit dem etwas anderen TriPod.

Rauf auf den nächsten Hügel mit heftigen Steigungen. Das Wohngebiet des Stadtteils Ahuiri belohnt meine Mühen mit schönen Privathäusern wie diesem:

Vorbei am Botanischen Garten zurück in die Innenstadt. Dort lichte ich noch ein paar Gebäude ab, die heute morgen im ungünstigen Licht standen oder aus sonstigen Gründen auf der Strecke blieben.

Ich habe mich heute übrigens bemüht, ein paar Menschen auf die Fotos mit drauf zu lassen. Einmal habe ich bewusst gewartet, dass ein Herr an einer bestimmten Stelle durchs Bild läuft. Als er mich bemerkt, springt er flink zur Seite und meint mit einem Grinsen: „Du willst mich da doch bestimmt nicht drin haben!“ So viel dazu 😎.

14 Gedanken zu “Tag 11 – Napier: Nach Jugend und Stil

  1. Ja, höflich sind die Menschen auch noch in NZ…toller blauer Himmel, beneide dich auch fürs Wetter. Heute zeigt sich die Sonne aber auch von ihrer guten Seite. Schnell nach draußen und genießen. Am Wochenende wird hier in Berlin Winterwetter toben: Schnee- und Graupelschauer…brrrrrrrrrr.

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  2. Dito, tolle Gebäude mit gutem Auge abgelichtet. Und endlich auch ein paar Kiwis. Weiter so.
    @Schienbeine: krass, sieht aus wie eine heftige Brandverletzung. GSD nur temporär.

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    1. Danke 😍. Ja, da habt ihr eure Kiwis. Auch wenn sie lieber aus dem Bild hechten. Wenn es nicht gerade Maori sind, sehen sie ja genauso aus wie bei uns. Stammen ja meist von europäischen Einwanderern ab. @ „Brandverletzung“: ist im Laufe der Zeit komplett „verheilt“. Bin jetzt wieder genauso makellos schön wie eh und je 🤓.

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  3. Napier scheint ein äußerst hübsches Städtchen zu sein. Art Deco ist nicht wirklich meine Epoche, aber ich mag den Stil manchmal trotzdem ganz gerne. Die Promenade ist hübsch, der Oktopus grandios! Dein Beinmuster solltest du öfter tragen, steht dir.😜

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    1. Ja, Napier war wirklich ganz toll! In Sachen Beinmuster: vielleicht hätte ich mir einen Sack voll mit den Steinchen für zuhause mitnehmen sollen. Dann hätte ich die Deko beliebig wiederholen können 🤓.

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