13. – 14. Februar 2025
Am Morgen ein letzter Blick vom Balkon auf den Hafen von Puerto del Rosario. Hallo, Aida Cosma! Für mich ist es Zeit, mich von Fuerteventura zu verabschieden. Schön war’s! Doch mein Favorit unter den Kanarischen Inseln wird es nicht.
Per Bus geht’s nach Corralejo, von dort aus nahtlos auf die nächste Fähre nach Playa Blanca auf Lanzarote. Rein in den nächsten Bus zur Hauptstadt Arrecife, und von dort aus per Taxi nach Órzola im Norden der Insel. Auf der Strecke fahren auch Busse. Doch auf den nächsten hätte ich zu lange warten müssen.
Am Fähranleger angekommen, registriere ich, was ich vorab nicht auf dem Schirm hatte: beide Fährunternehmen, die nach La Graciosa fahren, machen Siesta zwischen 14 und 16 Uhr. Aber egal, ich habe eh Hunger. Esse ich doch gleich hier eine Gemüse-Paella auf einer Terrasse mit Meerblick.

Für einen kleinen Verdauungsspaziergang danach reicht die Zeit auch noch. Dabei entdecke ich nebenbei auch noch kreative Gestaltungsmöglichkeiten für Botaniker.

Am Nachmittag nehme ich die letzte Etappe in Angriff. Per Fähre geht’s hinüber nach Graciosa. Die reinen Fahrzeiten heute: 1. Etappe: 60 min, 2. Etappe: 30 min, 3. Etappe: 50 min, 4. Etappe: 30 min, 5. Etappe: 30 min. Slow travel par excellence.
Und dann betrete ich mein Paradies. So schön, wieder hier zu sein ♥️. Wieder? Ja! Vor ziemlich genau zwei Jahren führte mich ein Tagesausflug hierher. Und abends auf der Fähre zurück nach Lanzarote schwor ich mir, irgendwann einmal für ein paar Tage hierher zurückzukehren. Aus Irgendwann wird Jetzt.
Über den damaligen Tagesausflug gibt es natürlich einen eigenen Blogbeitrag. Dort findet ihr auch ein paar allgemeine Infos zu La Graciosa, auf die ich in dem heutigen und auch im folgenden Beitrag verzichten werde.
Ich beziehe meine Wohnung in toller Lage am Ortsrand mit Meerblick und Blick auf die Nordküste von Lanzarote. Für die nächsten Tage werde ich mich damit arrangieren müssen, zumindest die Terrasse mit einem illegalen Mitbewohner zu teilen, der sich nicht einmal ansatzweise an den Kosten beteiligen will.

Nach einem kleinen Einkauf mache ich es mir zuhause gemütlich und gehe früh schlafen. Ich bin müde von Reisetag. Die zurückgelegte Strecke war zwar insgesamt nicht sehr lang. Aber durch die insgesamt vier Umstiege plus Wartezeiten wurde es doch ein langer Tag.
Am nächsten Morgen finde ich im Zen Marinero nur wenige Gehminuten von meiner Wohnung entfernt gleich ein passendes Frühstückslokal. Hier gibt es endlich mal was anderes! Die Bowl mit Müsli, Granola, frischem Obst und griechischem Joghurt genieße ich deshalb sehr. Die Bedienung ist total nett und aufmerksam, und der Kaffee ist auch gut. So bleiben an diesem Morgen keine Wünsche offen. Und auch das Wetter spielt mit, nicht nur heute, sondern auch an den folgenden Tagen.

Danach drehe ich die klassische Südrunde, die mir durchgehenden Meerblick verspricht. Ich passiere Bahia del Salado, Playa Francesa, Cameron del Marrajo, Playa La Cocina, und laufe von dort ein Stückchen einen steil nach oben führenden Wanderweg, der mich unter anderem entlang der Montaña Amarilla führt. Her mit den Fotos!










Zurück in Caleta del Sebo, dem einzigem dauerhaft bewohnten Ort der Insel, lege ich nach einem späten Mittagessen eine kleine Siesta auf meiner Terrasse ein. Sehr zum Missfallen meines vierbeinigen Mitbewohners, der sich offenbar von meiner Anwesenheit gestört fühlt und die Flucht ergreift.
Am späten Nachmittag wuchte ich meinen Astralkörper von der Liege herunter – der Kater freut sich! – und drehe noch eine kleine Runde durchs Örtchen bei bestem Nachmittagslicht. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt dafür. Denn nun, da die letzte Fähre La Graciosa Richtung Lanzarote verlassen hat, kehrt schlagartig Ruhe ein auf der Insel, die überwiegend von Tagesgästen besucht wird. Den gleichen Effekt erlebe ich auch vormittags. Denn vor 10:30 Uhr lassen sich kaum Besucher von „drüben“ blicken.





Die beiden folgenden Fotos will ich nicht unkommentiert lassen. Sie zeigen den Ausblick von meiner Terrasse nach direkt gegenüber. Dort wohnt ein älterer Mann in einem recht heruntergekommenen Häuschen, in das ihm an jedem Abend eine Horde Katzen folgt.
Jeder ambitionierte Grundstücksmakler wäre genau aus selbigem, wenn er dieses Fleckchen Erde in exklusiver Premiumlage für mehr als nur eine Handvoll Dollars vermarkten dürfte. Doch NOCH scheint es hier nicht soweit zu sein, dass tolle Lagen nur mit viel Geld zu haben sind. Der Besitzer bleibt scheinbar lieber selbst dort wohnen, statt Kasse zu machen. Schön, dass es sowas heute noch gibt. Wer weiß, wie lange noch.


Hach, das war ja mal wieder ein fantastischer und entspannter Tag! Der Kopf ist leer, ich war zu jeder Zeit ganz im jeweiligen Moment. Vor die Wahl gestellt, mich für einen perfekten Tag entscheiden zu müssen, wäre der heutige ganz sicher in der allerengsten Wahl 😎. Bis morgen. Stay tuned!
Herzlichen Dank für die tollen Einblicke. Graciosa scheint ein ganz besonderes Fleckchen zu sein. Verführerisch!
Liebe Grüße Horst
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Immer gerne 😎. Ja, La Graciosa ist zumindest für mich ein ganz besonderer Ort.
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Hallo ! Im September bin ich auch Fuerteventura ! Bin gespannt aber war ja schon mal dort !
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Schön! Dann kannst du ja jetzt schon die Vorfreude genießen und im November dem grauen deutschen Herbst den Rücken kehren 😎.
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Hallo ! Wahrscheinlich hast du mit dem Monat was verwechselt. Gehe im September und nicht im November. Freu mich schon drauf !!
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Ah, Sorry, da habe ich mich wohl vertan. Dann geht es ja schon recht bald los. Viel Spaß bei der Vorfreude!
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Da hast du ja einen ganz schönen Reiseaufwand betrieben, um auf deine Lieblingsinsel zu kommen 😀. Aber hat sich ja wohl gelohnt. Ich kann mir das gut vorstellen, wie abends eine herrliche Ruhe einkehrt, wenn die Tagestouristen das Feld räumen.
Lanzarote aus der Ferne sieht richtig mystisch aus!
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Ja, ich habe keine Mühen gescheut, denn La Graciosa war es mir absolut wert. Und die Ruhe am frühen Morgen und am Abend war wirklich Gold wert 😎. Stimmt, der etwas diesige Blick auf die Nordküste von Lanzarote hat tatsächlich was Mystisches. So weit ist es übrigens gar nicht entfernt. Zwischen den beiden Inseln liegen gerade mal zwei Kilometer.
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Toller Bericht und wunderschöne Gegend! Und hach das Foto mit dem Ausblick auf Lanzarote ! La Graciosa habe ich damals nicht geschafft, was ich sehr schade fand. Ich erinnere mich, dass es im November recht stürmisch war und die Überfahrt schwierig schien.
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Danke, Inga! Vielleicht bietet sich eines Tages ja doch noch eine Gelegenheit für dich, La Graciosa zu besuchen. Die Überfahrt ist in der Tat etwas unruhig, aber meist nur zu Beginn auf den ersten paar Minuten ab dem Hafen Órzola auf Lanzarote. Wenn dann erst einmal links auf die Gerade abgebogen wird, geht’s ruhiger zu auf der Fähre.
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Interessant, interessant , von Lanzarote aus gesehen, hatte ich so meine Zweifel, ob es für „mehr als einen Daytrip reicht“ … aber scheint so. Schöne Bilder
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Danke! Ein Tagestrip ist besser als nichts, aber man hält es auch gut für ein paar Tage aus 😎.
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Da ist er, der Bericht über meine Lieblingsinsel 🙂 Noch scheint die Insel ein echter Geheimtipp zu sein, davon gibt es nur noch wenige. Bei mir hat es noch nicht gereicht zu dem „ich komme wieder“ Moment, immerzu kommen neue Pläne dazwischen. Schön, dass du es so konsequent umgesetzt hast. Es ist eines der wenigen Orte, die ich immer wieder besuchen könnte, ohne dass es mir langweilig werden würde.
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Ja, das mit den immer neu dazukommenden Plänen kenne ich nur allzu gut! Bei mir hat es nun halt gepasst, da ich eh „um die Ecke“ auf Fuerteventura war. Da konnte ich das bequem kombinieren. Bestimmt schaffst du es eines Tages, dorthin zurückzukehren. Du bist ja noch jung 😁.
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Jetzt habe ich Rene diesbezüglich aktiviert, er ist begeistert von La Graciosa. Wir brauchen nur noch Zeit, weil wir irgendwie mehr Ideen als Urlaubstage haben 🙂
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Irgendwann kriegt ihr das irgendwie hin 😎.
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