Ich hatte es bereits in diesem Bericht angedeutet: so ganz habe ich es nicht geschafft, …

… einfach mal „richtig“ Urlaub zu machen. Zwar erreicht mein Aktivitätslevel dieses Mal nicht meinen üblichen Standard. Doch ein paar kleine Ausflüge habe ich von Nerja aus dann doch unternommen während dieser einen Woche Ende November.

Am Samstag mache ich mich zu Fuß auf den Weg nach Maro, etwa vier Kilometer östlich von Nerja oberhalb der felsigen Steilküste gelegen. Gleich zu Beginn geht es leicht bergauf, mitten durch die Urbanisation Chimenea, ein schickes Wohnviertel am Rande von Nerja.

Danach folgt ein flacher und gleichzeitig weniger schöner Streckenabschnitt, denn die einzige Verbindung Richtung Maro führt entlang der Bundesstraße. Diese ist an den Wochenenden jedoch zum Glück nicht stark befahren. Nachdem ich eine ganze Weile dem Straßenverlauf gefolgt bin, werde ich mit dem Anblick des imposanten Acueducto del Águila belohnt, das auch heute noch aktiv ist, wenn auch nur noch zur Bewässerung der umliegenden Felder.

Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu meinem Ziel. Maro liegt an diesem späten Samstagvormittag verschlafen da. Selbst die Kneipe am lauschigen Platz um die Kirche Virgen de las Maravillas herum, immerhin das inoffizielle Zentrum des Ortes, ist geschlossen. Dennoch macht das winzige Örtchen, das zu den weißen Dörfern Andalusiens gehört, einen charmanten Eindruck.

Von hier oben hat man eine schöne Aussicht aufs Meer, die noch besser wird, wenn man ortsausgangs dem kleinen Weg in Richtung der Playa la Caleta de Maro folgt. Doch den steilen Weg hinunter zum Strand und wieder hinauf erspare ich mir. Denn die viel gepriesene Bucht liegt zwar einsam und verlassen zu meinen Füßen, macht insgesamt jedoch einen recht unspektakulären Eindruck. Da winkt die verwöhnte Göre Elke entspannt ab und kehrt wieder um. Soll der Typ unter dem rotem Sonnenschirm den Strand gerne ganz exklusiv für sich alleine haben.

Auf dem Weg zurück ins Dorf registriere ich die allgegenwärtigen, aus Plastik- und/oder Stoffplanen bestehenden Gewächshäuser. Nicht schön, aber nützlich.

Zurück in Maro, kippe ich mir eine kühle Limonade in den Schlund – die heutigen 21 Grad fühlen sich in der prallen Sonne deutlich wärmer an – und investiere anschließend 1,30 EUR in den Bus zurück nach Nerja. Die Strecke mag überschaubar sein, aber nicht schön genug, um sie heute ein zweites Mal zu laufen.

Am nächsten Tag, einem Sonntag, nehme ich gleich morgens den Bus zur berühmten Tropfsteinhöhle Cueva de Nerja. Europas größtes, noch nicht komplett erforschtes Höhlensystem ist aus gutem Grund eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten an der Costa del Sol. Der gesamte Höhlenkomplex ist beachtliche 4 Kilometer lang und 35 Kilometer breit. Nur ein kleiner Teil davon ist für Besucher zugänglich gemacht worden. Hier lässt sich auch der längste und größte Stalaktit der Welt mit einer Basis von 13×7 und einer Länge von 33 Metern bewundern.

Was soll ich sagen? Ein Besuch lohnt sich unbedingt! Denn die Höhlen mit ihren imposanten Stalagmiten und Stalagtiten sind wirklich sensationell. Zu Beginn meines Besuchs ist noch nicht sehr viel los. Erst am Schluss meines Rundgangs wird es voller. Jetzt sind alle wach 😎. Und es bestätigt sich wieder einmal: der frühe Vogel fängt den Wurm.

Am Dienstag nehme ich den Bus nach Torre del Mar, was mich läppische 2,10 EUR pro Strecke kostet. Allzu viel verspreche ich mir nicht von dem hauptsächlich für Pauschal-Strand-Tourismus bekannten Badeort. Doch ich möchte zur Abwechslung einmal eine längere Strecke am Meer entlang spazieren können. Mein fester Standort Nerja ist zwar sowohl als Ort selbst viel schöner und liegt auch landschaftlich deutlich attraktiver eingebettet. Doch es gibt dort nur relativ kurze Strände bzw. Buchten. Und oben auf den Klippen existieren außer den normalen Autostraßen leider keinerlei Verbindungen, von Wanderwegen ganz zu schweigen.

Nun also überrascht mich das an sich wenig attraktive Torre del Mar mit einer schönen und ausgedehnten Strandpromenade. Da sehe ich gerne darüber hinweg, dass das Ende der Saison auch am Strand deutlich zu sehen ist. Ich beginne meine kleine Tour am Leuchtturm und laufe ortsauswärts. Insgesamt ist es jetzt Ende November schön leer in so manchen kleineren Orten in Andalusien – oft ist aber auch schon ganz schön viel zu 🤣, Gastro inklusive.

Torre del Mar mag im Großen und Ganzen nicht der allerschönste Ort Andalusiens sein. Über die Zweckbauten aus den 1970er Jahren hinaus sieht man nur wenig ansprechende Architektur. Doch die Szenerie entlang der Strandpromenade, an der es ortseinwärts wieder etwas lebhafter zugeht, hat was. Auch nehme ich in der Stadt viel „normales Leben“ wahr, was man nicht von allen hauptsächlich touristisch geprägten Ortschaften behaupten kann. Kurz: für einen (Halb)Tagsausflug kann man gut und gerne hier einmal herkommen.

Am Nachmittag nehme ich den Bus zurück nach Nerja, wo ich das übliche Programm, bestehend aus Nahrungsaufnahme am Burriana Strand bzw. in der Altstadt und einer kurzen Fototour, absolviere. Hoch lebe diese kleine Routine! Sagt eine, die sonst die Abwechslung bevorzugt.

Abschließend habe ich heute eine kurze Meditation für euch, falls euch das Ausflugsprogramm doch etwas zu sehr angestrengt haben sollte 🤣. Bis zur nächsten Folge aus der Nerja-Reihe solltet ihr euch dann wieder erholt haben. Stay tuned!

20 Gedanken zu “Nerja – Ausflüge ins Umland

    1. Immer gerne, lieber Horst. Ich muss gestehen, dass ich mich nicht näher mit der Gewächshauskultur beschäftigt habe. Mir fiel nur auf, dass sie an vielen Stellen optisch halt die Landschaft verschandeln. Doch die Kritik daran hat sicher auch ökologische Gründe.

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  1. Super Bericht! Die Cueva de Nerja hat mich auch begeistert. Den Burriana Strand fand ich mit meinem damals etwas wehen Knie lang genug und in die Bucht von Maro habe ich es während meines dreitägigen Aufenthalts nicht geschafft.
    Danke übrigens für deine Tipps zu Ausflugszielenbei Nerja. Hoffentlich schaffe ich es mal wieder dorthin, wobei ich vor allem das Hotel meine …

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    1. Der Besuch der Tropfsteinhöhle lohnt unbedingt! Vielleicht kommt ihr eines Tages ja mal wieder in die Gegend. Vom Flieger aus habe ich die hässlichen Plastikmonster nicht wahrgenommen, trotz Fensterplatz. Vielleicht wollte ich einfach nur das Schöne wahrnehmen und habe den Rest mental ausgeblendet 😅.

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        1. Ja, vielleicht war’s auch die falsche Seite. Wer weiß 😁? Dann hoffe ich mal für euch, dass euch die Umstände schon relativ bald einen Trip nach Spanien erlauben. Ich jedenfalls fühle mich dort immer sehr wohl und willkommen.

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  2. An diesem entspannten Ort hätte ich es wohl auch gemütlich angehen lassen. So manches Mal hatte man den Eindruck, die liebe Elke wollte sich vor dem Laufen drücken… aber sei es drum, ein schöner Ausflug war es wohl gewesen. Und die Bucht sah wirklich nicht spektakulär aus. In solchen Momenten habe ich mir auch schon das eine oder andere Mal die zusätzlichen Schritte erspart 😉

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    1. Ja, liebe Kasia, vielleicht ist da was dran, dass ich mich hier und da vor dem Laufen drücken wollte 😅. Wenn es drückend warm ist und die Strecke bzw. das Ziel wenig reizvoll erscheint, tendiere ich durchaus auch mal zur Faulheit. Die drei Ausflüge waren natürlich trotzdem schön, und ich habe sie sehr genossen.

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    1. Ja, das könnte tatsächlich auch für dich passen. Zumal du in der Nähe von Nerja mit Málaga auch eine größere Stadt hättest, falls dir danach sein sollte. Wenn ich deine Berichte zur letzten Winterflucht richtig in Erinnerung habe, tickst du da ja ähnlich wie ich: als Berliner Pflanze können wir dann ja doch nicht allzu lange nur Dorf 😅.

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  3. Playa la Caleta de Marco hatten wir auf dem Programm. Nett, aber muss man nicht zwingend sehen.
    Bei den Höhlen hatten wir mega Glück. Wir waren 2019 genau zum 60. Jahrestag im Januar dort. Es gab freien Eintritt und eine Feier. Zudem war einer der Entdecker der Höhe dabei. Damals ein Junge, nun über 70 Jahre. Das war echt ein Gluckstreffer! Und die Höhlen sind unglaublich beeindruckend!

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    1. Den von dir genannten Ort hatte ich irgendwie nicht auf dem Schirm. Notiere ich mir aber dennoch mal fürs nächste Mal. Danke für den Tipp. Beim Besuch der Höhlen hattet ihr ja echt den Jackpot gezogen! Klasse, so ein Glück! Das war bestimmt ein tolles Erlebnis.

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