Mit einem gelungenen Sonnenaufgang macht der Strand von Salalah noch einmal kräftig Eigenwerbung. Doch es nützt alles nichts. Es ist Zeit für neue Abenteuer!

Barbara, Lisa, Rike und Jerome lassen es sich nicht nehmen, Maria und mich am recht frühen Morgen unten in der Lobby gebührend zu verabschieden. Die vier werden am Abend nach Deutschland zurückkehren, während es für Maria und mich nach Muscat geht.

Vorbei an üppig behangenen Bananenstauden und Mangobäumen geht’s Richtung Flughafen. Die Rücksitze unseres Taxis sind komplett mit einem Plastiküberzug bedeckt. „Anschnallen wird überbewertet“ lautet die Devise. Doch die Straßen sind an diesem frühen Sonntagmorgen noch recht verwaist, das Risiko überschaubar. Auf der Autobahn sind wir etwas später aber dann doch dankbar für die schnelle Reaktion unseres Fahrers, der dem Träumer, der von der Auffahrt kommend ohne zu schauen einfach auf unsere Spur einschert, gekonnt ausweicht 😅.

Ankunft am Flughafen ohne weitere Vorkommnisse. Das Gepäck sind wir schnell los. Auch die Sicherheitskontrolle bringen wir flott hinter uns. Und so bleibt uns viel Zeit für das Highlight des Morgens. Maria hat Zugang zur Business Lounge von Oman Air und darf einen Gast mitbringen: mich. Herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle! Das Frühstück hier ist um etliche Klassen besser als im Hotel. Und so lassen wir es uns kulinarisch und atmosphärisch gut gehen. Gebt es ruhig zu: da hättet ihr doch auch gerne eine Runde mitgefuttert, oder?

Gut gestärkt und voller Bewunderung für die würdevolle Körperhaltung der uns umgebenden Omanis, die stolz und aufrecht, jedoch ohne jede Überheblichkeit durchs Leben gehen, verbringen wir in der Lounge einen gemütlichen Vormittag bis zum Abflug.

Von meinem Fensterplatz aus betrachte ich die Landschaft unter uns, die trotz aller Kargheit interessante Formationen hervorgebracht hat.

Pünktlich landen wir nach etwas mehr als einer Flugstunde in der Hauptstadt des Omans. Uns erwarten angenehme, trockene 26 Grad. Das Gepäck ist schnell da. Ich verabschiede mich von Maria und lasse mich vom nächstbesten Taxifahrer „angeln“, der einen passablen Preisvorschlag macht. Was dann folgt, ist ein gelungener Beitrag zur Heiterkeit und, wie sich im Laufe der nächsten Tage herausstellen wird, nur der Auftakt zu einer Reihe von kuriosen Begegnungen mit dieser Zunft!

Ich zeige ihm auf meinem Mobiltelefon meine Buchungsbestätigung mit der Hoteladresse, letztere wohlgemerkt in der arabischen Landessprache. Dazu spreche ich den Hotelnamen und den Stadtbezirk zusätzlich auch noch mal aus. Der Fahrer spricht passabel englisch. Sollte also alles klappen.

Nachdem wir ein Weilchen gefahren sind, meint er freundlich: „Gleich sind wir bei der Moschee.“ Moschee? Nee, Hotel! Und da dämmert es mir. Oben auf meiner Buchungsbestätigung prangt ein Foto einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt: die Große Moschee. Und da dachte er wohl, dass eine Touristin nichts Sinnvolleres vorhat, als mit der vollen Ladung Gepäck direkt vom Flieger zur Moschee zu eilen, auch wenn sie ausführlich vom Hotel faselt und dessen Adresse zeigt. Und das am Nachmittag, wenn die Moschee gar nicht besichtigt werden kann. Gut, dass wir darüber geredet haben 😂😂😂!

Da das nun geklärt ist, muss wegen des Preises nachverhandelt werden. Das Hotel liegt schon ein wenig weiter vom Flughafen entfernt als die besagte Moschee. Ich komme mit einem geringen Aufpreis glimpflich davon. Und so wird am Ende alles gut. Der Taxifahrer lädt mich und mein Hab und Gut zwar zuerst an der falschen Ecke des Gebäudekomplexes ab. Aber er lässt es sich trotz meines Protestes nicht nehmen, das ganze Gepäck wieder einzuladen und mich zum richtigen Eingang zu chauffieren. Die hundert Meter hätte ich zu Fuß zwar auch hingekriegt. Aber gegen zuvorkommenden Service lässt es sich schwerlich zur Wehr setzen.

Die nächste spannende Geschichte spielt sich an der Hotelrezeption ab. Mir ist im Vorfeld beim Buchen ein Fehler unterlaufen. Ich hatte versehentlich eine Nacht zu wenig gebucht. Kurz vor der Abreise aus Deutschland fiel mir das glücklicherweise noch auf. Ich habe dann noch eine Nacht gesondert gebucht, und zwar die erste. Zu dem Zeitpunkt gab es nur noch eine höhere und natürlich teurere Kategorie. Ich hatte schon im Vorfeld Kontakt mit dem Hotel aufgenommen, um zu klären, ob ein Umzug nach der ersten Nacht in ein anderes Apartment vermieden werden kann. Die Antwort seinerzeit: gegen Aufpreis für die drei Folgenächte könne ich gerne in dem größeren Apartment bleiben. Das hatte ich dann erst einmal ausgeschlagen.

Beim Einchecken weise ich noch einmal auf meinen Fehler hin und frage abermals, ob ein Umzug irgendwie vermieden werden kann. Und siehe da: plötzlich geht es doch, und zwar ohne Aufpreis 👍. Vermutlich waren die Gesamtumstände auch für das Hotel so wohl einfacher. Schön für mich! Und das hier ist meine Hütte für vier Nächte:

Nachdem ich mein luxuriöses temporäres Zuhause gebührend bewundert habe, gehe ich um die Ecke kurz was essen und kehre nach einem überschaubaren Erkundungsgang durch die nähere Umgebung in meine Hütte zurück. Den Rest des Tages verbringe ich damit, ein wenig abzuhängen, einen Blogbeitrag zu schreiben und grobe Pläne für die nächsten Tage zu schmieden. Ich freue mich auf Muscat!

9 Gedanken zu “Tag 12: Salalah – Muscat

  1. Wie toll! Der Luxus kommt nach der Zeltwoche sicher sehr gelegen. Schönes Apartment, besonders das Bett sieht einladend aus. So einen Cheesecake und ein bisschen Obst hätte ich in der Lounge auch nicht ausgeschlagen. Die Emiratler und ihre Nachbarn haben es dahingehend (Lounges) echt drauf! So Story‘s mit Taxifahrern kann ich auch erzählen.🙄

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    1. Ja, die schicke Hütte und das superbequeme Bettchen könnte ich nach der Woche im Zelt durchaus sehr genießen 😎. Und ja, die Lounges von der Arabischen Halbinsel können sich sehen und schmecken lassen. Auf Deine Taxi-Stories bin ich schon gespannt 😅! Wir sehen uns ja bald.

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  2. Mensch Elke, Business-Lounge und dann auch noch Luxus Hotel,…
    Cool, die Geschichte mit dem Taxifahrer hätte mich doch sehr aus der Fassung gebracht. Respekt!
    Nun bin ich gespannt aus Muscat!

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    1. Als Luxus-Hotel geht das noch nicht ganz durch (da gelten besonders in arabischen Ländern andere, nämlich höhere Maßstäbe), aber als Vier-Sterne-Haus war es wirklich überdurchschnittlich! Ich habe es jedenfalls sehr genossen, genau wie den Aufenthalt in der Business Lounge. Die war ja auch sehr genial. @ Taxifahrer: da kommst du mit Aus-der-Fassung-Geraten nicht weit. Da helfen nur Schlagfertigkeit, Kreativität und Humor 😅. Mehr aus Muscat in Kürze!

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    1. Ja, die Hütte war echt der Hammer. Und gar nicht mal so teuer. Das ist typisch für die arabischen Länder. Ich hatte in Dubai ein Jahr zuvor ein ebenfalls bezahlbares Hotelzimmer, das auch gut und gerne als Tanzsaal durchgegangen wäre 😅.

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    1. War ja klar, dass du die Schokolade gleich bemerkst 😅👍! Ja, die Zimmer sind in arabischen Ländern oft sehr groß. So war das in Dubai auch. Da hatte mein Standardzimmer rund 30 Quadratmeter. Das Bad nicht mit eingerechnet 😅.

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