Morgens lädt mich der InterCity-Bus zu einer sozialverträglichen Zeit an Bord. Nach kurzem Zwischenstopp in der Metropole Tarras mit ihrem weltberühmten Schaf Shrek, dem hier ein eigenes Museum gewidmet ist, …

… geht es vorbei an einer ganz speziellen Art von mobilem Wohnen, für die wir mit dem Bus glatt eine Runde fast in den Graben fahren müssen.

Auch am zweiten Stopp in Omarama ist Shrek präsent, wenn auch in etwas abstrakterer Weise.

Kurz nach Mittag erreichen wir Lake Tekapo nach einer unterhaltsamen und informativen Fahrt mit Joanne, unserer Busfahrerin in Plauderlaune. Ich rolle meinen Koffer ins Motel und schwinge meinen Hintern dann gleich zur Main Street, aus der der Ort im Wesentlichen besteht.

Heute ist ein wunderbar sonniger und windstiller Tag mit guter Sicht. Die Wetterprognosen für die nächsten beiden Tage sagen instabileres, windiges Wetter mit dem einen oder anderen Schauer voraus. Ein Grund mehr, zu schauen, ob ich einen meiner Pläne für die Tage hier spontan umsetzen kann. Also rein ins Büro von Air Safaris! Ich möchte gerne den 50-minütigen Rundflug, die Grand Traverse buchen. Und siehe da, für den nächsten Start in zwanzig Minuten ist noch ein Plätzchen frei für mich! Ein Shuttle fährt mich zum nahegelegenen Flughafen – und schon bin ich drin.

Auf dem Weg zum Flieger fasse ich die Gelegenheit beim Schopf und frage den Piloten, ob ich seine Copilotin sein darf. Darf ich! Ich muss ihm nur versprechen, dass ich die Pfoten vom Steuer und auch von den sonstigen Instrumenten lasse, die sich in bequemer Reichweite von mir befinden. Das kriege ich hin. Und Abflug, Joe!

Erst geht es über den Lake Tekapo, einen See, der vor 17.000 Jahren entstand, als die Gletscher anfingen zu schmelzen.

Dann nähern wir uns den begehrten Bergen und Gletschern, die ihre Geröll- und Wassermassen ins Tal und in die Seen schicken.

Schaut, wie schön die Berge gefaltet sind!

Und dann haben die Hauptdarsteller, unter ihnen Mount Cook (mit 3.700 Metern höchster Berg des Landes) und der Tasman Getscher ihren beeindruckenden Auftritt. Ich ignoriere den beständigen Redefluss der Luftverkehrskommunikation, der über meinen Copiloten-Kopfhörer mein Ohr flutet und genieße die fantastische Sicht.

Was für eine Show! Auch der Rückweg bietet tolle Aussichten bei den heutigen Wetterverhältnissen.

Danke, Joe, für diesen fantastischen Flug! Und danke, Air Safaris für eine neue kreative Schreibweise meines Vornamens!

Diesen ereignisreichen Tag lasse ich im Garten meines Motels in netter Gesellschaft von zwei Schweizern und dem kommunikativen Angestellten des Motels ausklingen. Bis morgen!

12 Gedanken zu “Tag 31 – Von Wanaka nach Lake Tekapo: Im Höhenflug

  1. Liebe Eehe (welch wunderbare Variante Deines Namens), ich bin ja beruhigt zu lesen, dass Du nicht alle Touren von Good Old Europe aus gebucht hast, sondern vor Ort spontan was zubuchst. Und super, dass das mit dem Flug so spontan und zeitnah geklappt hat. Und dann gleich noch als Copilotin Eehe. Vielleicht der passende Buchtitel für Dein aktuelles Reiseabenteuer?

    „Copilotin Eehe – meine Zeit in Neuseeland“

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    1. Außer den beiden Zugfahrten und der Overnight-Cruise im Doubtful Sound habe ich bzgl. Aktivitäten vor Ort nichts vorab von zuhause aus gebucht, sondern immer kurzfristig und spontan nach Lust und Laune. Und ich hatte damit auch immer Glück! @ Eehe-Buch: das wäre es noch 😂😂😂! Mit DEM Titel kann das ja nur Bestseller werden 👍.

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  2. NZL in der Draufsicht. Besser hätte es der Discovery Channel auch nicht zeigen können – okay, da gäbe es dann noch Musikuntermalung und eine Stimme aus dem off … Hier müssen wir selber lesen.
    @Shrek: schon schrek äh schräg die NZLs, wenn die schon ein Schaf zum Inselhelden machen müssen. Die NZLs scheinen so etwas renitent Obrigkeitsablehnendes zu haben?!?
    Okay einen Gletscher nach einem schottisch, verklärten Robin Hood (eher wohl Viehdieb und Erpresser), gemeint ist Rob Roy zu benennen, ist genauso kurios.

    Also warum kein Denkmal für die Copilotin Eehe, die schon mal einen rauhen Flug in einem Oldtimerflugzeug „survivete“.

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  3. Königin der Lüfte…….danke für die wunderschönen Fotos der Mutter Natur in NZL. Atemberaubende Naturlandschaten….ich wette, dass du wieder daheim bestimmt deinen Pilotinnenschein nachholen wirst…..

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  4. Wirklich fantastische Fotos, Elke! (Auch von den letzten Tagen, die ich gerade nachgeholt habe.) Ich kriege Fernweh! Genieß die letzten Tage vor Deiner Rückkehr in den Winter…

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    1. Wenn ich das Fernweh in dir wecken konnte, ist ja schon ein Ziel erreicht 😎. Aber was das anbetrifft, bist du ja immer leichte „Beute“ 😂. Ich unterstütze dich sehr gerne bei der Planung, wenn ich wieder zurück bin! Und ja, ich genieße die letzten Tage hier total, wohl wissend, was mich bald in Berlin wettertechnisch erwartet …

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  5. Das sind ja wieder beeindruckende Bilder, die du auf deiner Entdeckungsreise von Neuseelands imposanter Berg- und Gletscherwelt gezaubert hast. Der Wettergott war sehr gnädig. Shrek war ja wirklich süß, so ein kleines laufendes Wollknäuel!

    Aber wegen deinem Namen…wie kommt denn sowas? Wollen die nie deinen Ausweis oder Pass sehen? Wenn wirklich mal etwas sein sollte, findet dich doch unter diesem Namen kein Mensch.

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    1. Danke 😍! Ja, der Wettergott hat sich in der Tat nicht lumpen lassen. Der diesjährige November war wohl der wärmste und trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in NZ. Und wenn es so weiter geht, zieht der Dezember da nach. @ Namen: nö, die schauen sich in dem Zusammenhang keinen Ausweis an. Aber wenn sie einen Blick auf meine Kreditkarte werfen würden – was sie auch nicht tun -, würden sie ihren Fehler bemerken 😂. Wenn was mit mir sein sollte, würden die hoffentlich in meinem Portemonnaie nach Infos suchen. Dort habe ich auch meine Notfallkontakte drin.

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