Vor uns liegt ein …

… traumhaft schöner Tag mit angenehmen 23 Grad. Die Sonne umgibt sich hier und da mit dekorativen Wölkchen, es weht ein leichter Wind. Perfekt!

An der in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Unterkunft gelegenen Victoria Station steigen wir in die Tram. Erfreulicherweise ist das Bezahlsystem hier so genial wie in New York. Man braucht weder Tickets noch eine App. Stattdessen hält man beim Ein- und Auschecken einfach sein Handy (wenn man Apple Pay o.ä. nutzt) oder alternativ seine Kreditkarte ans Lesegerät. So könnte es von mir aus überall funktionieren.

Heute zieht es uns in den Südwesten der Stadt. Die wasserreiche Gegend an den Salford Quays präsentiert die Stadt von ihrer modernen, zukunftsorientierten und gleichzeitig auch entspannten, erholsamen Seite. Wir beginnen mit einem Besuch im Imperial War Museum North. Schwere Kost vom Ersten Weltkrieg bis heute wird serviert, ist aber sehr gut aufbereitet. Wir blicken tief in menschliche Abgründe und bestaunen zugleich die einzigartige Architektur.

Daniel Libeskind hat für sein Bauwerk aus 2002 einige Preise eingeheimst. Wer das Jüdische Museum in Berlin kennt, dem wird der Stil bekannt vorkommen. Durch die originelle Bauweise hat er es auch hinbekommen, dass sich im Inneren kein einziger rechter Winkel befindet. Das Äußere kommt in Form dreier großer Scherben eines zerbrochenen Globus daher. Jeweils eine davon steht für die Elemente Luft, Erde und Wasser.

Anschließend lassen wir uns durch das weitläufige Gelände der Media City in bester Wasserlage treiben. Rund um die alten Hafenbecken des Manchester Ship Canal tummeln sich heute zahlreiche Neubauten, in denen sich schwerpunktmäßig nationale Rundfunk-, Fernseh- und Medienanstalten wie die BBC niedergelassen haben. In der Tat hat Manchester damit London als Zentrum der britischen Medienlandschaft abgelöst. Das brachte der Stadt eine Menge Zuzug und Kaufkraft.

Doch hier gibt es nicht nur Mediales, sondern auch viel Grün und Gastronomie. Die Rolle des kulturellen Platzhirsches übernimmt The Lowry, dessen Komplex Theater, Konzertsäle und Galerien beherbergt. An der weitläufigen Promenade kann man zudem herrlich am Wasser entlang flanieren. Und das machen wir jetzt auch.

Wenn wir schon mal in dieser Gegend sind, unternehmen wir auch gleich noch einen kleinen Abstecher zum Old Trafford Stadion, der Wirkungsstätte von Manchester United.

Abschließend schlendern wir noch ein wenig am Wasser entlang in Richtung Stadtzentrum, …

… bevor wir uns am frühen Abend von der Tram nach Hause kutschieren lassen. Was für ein schöner Tag!

Am nächsten Morgen möchten wir uns noch die berühmte John Ryland’s Library anschauen, bevor wir die Stadt verlassen. Büchertempel trifft es als Bezeichnung wohl besser! Die beeindruckenden Holzschnitzereien unterstreichen die sakrale Atmosphäre der Haupthalle, die eher einem Kirchenschiff als einer Bibliothek ähnelt. Als interessanter Kontrast wirken die Neubauelemente im Eingangsbereich und Treppenhaus. Doch schaut selbst:

Und schon ist es höchste Zeit, zurück zur Victoria Station zu laufen, …

… von wo aus wir den nächsten Zug besteigen, der uns binnen 45 Minuten zu unserem dritten und letzten Ziel dieser Reise bringen wird. Der TransPennine Express bringt uns für 18 Pfund (zwei Personen one way) weiter gen Westen. Wir freuen uns auf Liverpool!

8 Gedanken zu “Manchester – Medientauglich und belesen

  1. Beeindruckend, wie immer! Die Wolken geben den Fotos noch zusätzliche Dramatik.
    Das Bild „doppeltes Spiel“ ist super; ich musste dreimal schauen, bis ich gemerkt habe, dass das eine Spiegelung ist. Bin aber auch kein Blitzmerker 😁

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  2. Ich stelle gerade fest, dass ich beim Mitlesen ziemlich im Rückstand bin 🙂 Das Bezahlsystem kenne ich so aus Südfrankreich, dort hatte man auch einfach seine Kreditkarte dran gehalten und der Fahrpreis wurde abgebucht. Man musste eben das Vertrauen haben, dass der richtige Betrag abgebucht wird. Ich wüsste gern, wie das mit Sonderrabatten (Schüler, Rentner) und der Kontrolle funktioniert, aber vielleicht kann man das irgendwo online einsehen. Für uns Touristen war das System perfekt, und ich wünschte auch, wir hätten es überall. Es würde so vieles einfacher machen.

    Die Bücherei finde ich beeindruckend. So gotisch und ein wenig unheimlich. Vielerorts werden ehemalige Kirchengebäude mangels Zulauf anderen Zwecken zugeführt. Schön, wie im Inneren die alten Elemente in das Neue eingefügt sind.

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    1. Ja, da muss man entweder drauf vertrauen oder eine Debitkarte nutzen, über die direkt vom Konto abgebucht wird. So mache ich’s (via Apple Pay). Und da zeigt mir mein Handy gleich an, was da abgebucht wurde. Habe noch nie erlebt, dass da ein falscher Betrag abging. Ja, so ein Verfahren würde es wirklich überall einfacher machen. Zahllose ratlose Touristen müssten nicht mehr ewig vor Fahrkartenautomaten herumlungern und scheitern. Oder die 7.397ste App runterladen, weil jedes Kaff eine eigene Lösung für die Fahrkarten am Start hat 😅.

      Die Bibliothek ist wirklich klasse. Mir taten nur die Nutzer leid, denn bei den vielen Besuchern, die nur zum Gucken (und Quatschen) kommen, ist ein konzentriertes Arbeiten sicher schwierig 😁.

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