19. Mai 2023

Heute ist mir wieder nach einem Auswärtsspiel. Und so mache ich mich auf den Weg zu meinem hiesigen Stammcafé, dem Bluestone Lane, um in unmittelbarer Nachbarschaft des Guggenheim Museums lecker und stilvoll zu frühstücken.

Dieses Mal bin ich etwas später dran als bei meinem letzten Besuch und muss zehn Minuten auf einen freien Platz warten. Das Frühstück ist wie immer klasse, und auch die Geräuschkulisse läuft zu Hochform auf. Wie gut, dass sich heute keine Tischgespräche für mich ergeben. Sonst hätte ich mich stimmlich gleich zu Beginn des Tages voll verausgaben müssen. Hört ruhig mal rein!

Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg in Richtung Hudson Yards, wo sich Stefan zu mir gesellt. Es geht schon stramm auf die Mittagszeit zu, als wir unseren zweiten Anlauf nehmen, The Edge zu besuchen. Bevor wir hinaus auf die Aussichtsplattform eilen, informieren wir uns drinnen über die technischen Finessen der Hudson Yards. Die Präsentation ist wirklich klasse gemacht!

Nun aber hinaus mit uns. Zeit für gute Aussichten – auch wenn das harte Licht der Mittagssonne und die nur durch schmale Schlitze voneinander getrennten Glasscheiben das Fotografieren zu einer Herausforderung werden lassen. Doch das ist okay für uns. The Edge ist schließlich bereits unsere vierte und letzte Aussichtsplattform in den vergangenen zwei Wochen.

Warum so viele? Hätten nicht eine oder zwei gereicht? Nun, sie sind samt ihrer Ausblicke alle unterschiedlich! Die Lage dieser Aussichtsplattform in unmittelbarer Nähe des Hudson River und damit etwas am Rande von Midtown zeigt die Stadt wieder von einer anderen Perspektive. Den Wermutstropfen in Form der Glasscheiben erwähnte ich schon. Doch dafür gibt es hier in luftiger Höhe eine kleine Bar, ein paar Sitzmöglichkeiten und last but not least einen verglasten Bodenteil für diejenigen, für die Höhenangst ein Fremdwort ist. Siehe Titelbild 😎.

Doch es geht noch mehr! Die ganz Unerschrockenen lassen sich anseilen und wandeln ansatzweise auf den Spuren von Spiderman.

Auf der Rutschbahn

Fallen lassen

Auf Hochglanz
Auf die Plätze …
… fertig, los!

Anschließend widmen wir uns dem Shopping in der Mall der Hudson Yards. Dabei entscheiden wir uns für die Ultra-Kurzdistanz. Denn die Aktion ist schon nach einer Bluse für mich beendet 😂. Wer hier schon länger mitliest, wird sich darüber nicht weiter wundern.

Da spazieren wir doch lieber noch ein wenig durch Midtown und den Garment District, …

Spitz auf Knopf

… bevor wir uns dem Höllenschlund der Metrostation 42. Street zum Fraß vorwerfen.

Auf und ab

An der Metrostation Prince wagen wir uns wieder ans Tageslicht. Hier in SoHo will ich es wissen: ist die Street Photographie was für mich oder nicht? Also Kamera raus und Augen auf! So werde ich eine Antwort auf meine Frage finden.

Wir laufen ein Stück den Broadway hinunter, …

… biegen nach links in die Broome St. ein, …

Im Ausschnitt
Pop Art Style
Zugkräftig

Doppel-Smombie

… biegen von dort nach rechts in die Mulberry St. und reisen damit nach Little Italy ein.

Aus der Klischee-Kiste
Die Handreichung

Der Übergang zu Chinatown vollzieht sich fließend. Das Areal ist nicht sehr groß, bietet jedoch eine Unmenge an Fotomotiven. So ist es kaum verwunderlich, dass wir hier eine ganze Weile nicht wirklich vom Fleck kommen. Doch das wollen wir auch gar nicht. Denn wir haben heute nichts weiter vor.

Unter der Haube

Wir biegen später links in die Canal St. und danach links in die Bowery St. ein und befinden uns damit immer noch in Chinatown. Hier auf diesen beiden etwas größeren Straßenzügen wird es fotografisch auch nicht gerade langweilig.

Street life

Abgewogen

Das Beste kommt zum Schluss. Die Straßenkreuzung Chrystie St. Ecke Grand St. direkt vor dem Eingang zur Metrostation Grand entpuppt sich als der fotografisch lukrativste Spot für meine ersten Gehversuche auf dem Gebiet der Street Photographie. Ich kann mich kaum losreißen und weiß spätestens jetzt: ich habe meinen nächsten Fotoschwerpunkt entdeckt 😍. Es macht mir einen Heidenspaß! Hier eine kleine Auswahl meiner Erstlingswerke:

Lage checken
In Bewegung
Bückware

Was? Schon so spät? Ich komme mir gerade wieder vor wie ein Kind, das so ins Spiel vertieft ist, dass Muttis „“Essen ist fertig!“-Ruf wie eine Strafe daherkommt. Stefan ruft natürlich nicht. Im Gegenteil. Er ist wie immer die Geduld in Person. Doch das Licht wird schlechter, der Hunger größer. Ab nach Hause!

Ach, was war das heute wieder ein schöner, gechillter Tag! Und nun reift in mir endgültig die Erkenntnis, dass ich Downtown noch lieber mag als Midtown. Im Süden Manhattans geht es zwar auch sehr quirlig zu, aber dennoch wirkt es weniger hektisch und hat mehr Kiezatmosphäre. Beglückt betten wir unsere Häupter auf die Kissen und schlummern zum letzten Mal in unserem Domizil in der South Bronx ein. Gute Nacht!

14 Gedanken zu “New York City – Schwarz auf weiß

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