26. August 2022

Grau in grau, windig, 18 Grad. Selbst für finnische Verhältnisse ist das unterdurchschnittlich an einem Tag Ende August. Aber immerhin spendiert uns der Himmel über Helsinki nur eine einzige, kurze Nieseldusche. Ansonsten bleibt es so trocken wie die finnische Kehle bei zu teurem Alkohol.

A propos Dusche: In unserem Badezimmer hängt ein wunderbares Beispiel für die Opulenz der finnischen Sprache im Vergleich zum Englischen, das für die gleiche Aussage deutlich weniger Buchstaben braucht.

Ääääääääää

Das Wetter schreckt uns natürlich nicht ab, uns auch heute wieder auf einen längeren Fußmarsch einzulassen. Wir beginnen beim Design Museum, das so früh am Morgen noch geschlossen hat. Von außen ist es durchaus sehenswert, verbirgt sich zur Zeit allerdings schüchtern hinter einer wilden Gestaltung des Vorplatzes.

Voll!

Anschließend nähern wir uns dem Hafenbecken, mit Schlenkern hier und da, je nach optischen Reizen auf der Strecke.

Marktgeschehen
Übers Eck

Und dann wird es wässrig um uns herum. Immer wieder bleiben wir stehen, würdigen den Ausblick, die Architektur und scheinbare Kleinigkeiten am Wegesrand.

Farbklecks
Lastenträger
Auf Stelzen
Töölö!
Gehörnt
Getrennt!

Irgendwann verlassen wir den Weg am Wasser entlang und schlagen uns einmal quer durch ein Wohngebiet. Bald nähern wir uns dem West Terminal 2, dem modernen Fährhafen von Helsinki. Hier legen die Kreuzfahrer an und die Tagesausflügler ins estnische Tallinn ab.

Ankommen und abfahren

In der unmittelbaren Umgebung des Fährterminals lauern noch weitere Fotoobjekte auf uns, denen wir uns gerne widmen. Auch profane Bauten wie Sporthallen, Parkhäuser und Schulen können gut aussehen!

Raupe Nimmersatt
Schöner parken
Noch schöner lernen

Und dann begegnen wir dem ultimativen Bad Bad Boy, der, so schließe ich aus den Fotos auf der verlinkten website des Künstlers, innerhalb von Helsinki öfter mal den Standort wechselt. Wer pinkelt schon gerne immer an derselben Stelle? Wenige Meter weiter lernen wir, dass es bis zur Gleichberechtigung der Vierbeiner noch ein weiter Weg ist.

Unfair!

Auf den Schreck gönnen wir uns ein leckeres nepalesisches Mittagessen. Was läge ferner, wenn man schon mal in Helsinki ist 😂?

Anschließend setzen wir die Umrundung des Hafenbeckens fort. Die Strecke zieht sich jetzt etwas. Doch als wir auf der anderen, sprich östlichen Seite sind, wird die Szenerie wieder attraktiver, das Meer rückt näher. Bevor wir uns zu Tee und Kaffee in Birgittas Café niederlassen, bestaunen wir noch das außergewöhnliche Saunagebäude des Loyly, das euch heute auf dem Titelbild begrüßt. Sogar das Dach ist begehbar. Schöner schwitzen mit Aussicht!

Verschwitzt
Von oben herab

Nun laufen wir wieder zurück Richtung Innenstadt. Diese Hafengegend kennen wir schon. Doch als wir gestern gegen Ende unserer Tour hier entlang schlenderten, hat unsere Energie irgendwie nicht mehr gereicht, etwas genauer hinzuschauen.

Vermarktet
Verschifft
Im Jenseits
Hier geht’s lang!
Wild gemustert
Edle Bleibe

Den Rückweg zum Hotel treten wir am späten Nachmittag wieder durch die Grünanlage Esplanadi am. Diesem schönen Etablissement, charmant mitten im Park gelegen, machen wir jedoch nur von außen unsere Aufwartung.

Stilvoll speisen

Am frühen Abend zieht es uns noch einmal hinaus in die Stadt. Wir machen es uns vor der Bibliothek Oodi gemütlich. Ich hatte sie euch bereits im gestrigen Bericht vorgestellt. Während ich mich darauf beschränke, einfach nur dekorativ in der Gegend herumzusitzen und dem Rückzug des Tageslichts zuzusehen, hat Stefan sein Stativ aufgebaut, um ein paar Abendaufnahmen zu machen. Für diesen Blogbeitrag hat er sich für eine S/W-Variante entschieden. Mal was anderes! Gefällt sie euch?

Oodi by night von Stefan

22 Gedanken zu “Helsinki – Ich kaufe ein Ä

  1. Faszinierende und ungewöhnliche Architektur! Die finnische Sprache ist der Hammer, da sind ja echte Zungenbrecher dabei. Zu Stefans Foto: bin ein Farbenjunkie, wahrscheinlich würde mir das gelbliche Licht (?) zur blauen Stunde besser gefallen.

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    1. Ja, die Architektur in Helsinki ist schon was Besonderes. Die Sprache hingegen ist echt gewöhnungsbedürftig, um es mal vorsichtig auszudrücken 😅. Wegen Farbe versus S/W: wie gut, dass die Geschmäcker da verschieden sind!

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  2. Was bloß ist Töölö Tölö 🧐🤷‍♂️
    Und bei jedem zweiten Foto warte ich nur darauf, dass ein Leningrad Cowboy durchs Bild stelzt 😉 Aki lässt grüßen. Großartig, diese Finnen! 👍🏼

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  3. Töölö, Tölö, ist das aus Benjamin Blümchen? Was für eine Sprache!
    Angeblich ist Finnisch mit Ungarisch verwandt, der zweiten europäischen Sprache, die eigentlich unsprechbar ist. Törölközö. Bedeutet Handtuch in Ungarn.

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    1. Ja, die Ungarn sind sprachlich auch sehr speziell. Dass die beiden Sprachen verwandt sind, habe ich auch irgendwie abgespeichert. Töölö ist einfach nur der Name eines Wohngebiets bzw. Stadtteils in Helsinki. Und Tölö ist die schwedische Schreibweise dafür.

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  4. Ich habe mich schon gefragt, wie Finnland wohl im Sommer ausgesehen hätte. Aber wie ich sehe, habe ich nicht so viel verpasst, wettertechnisch natürlich. Als ich in Februar dort war, lag alles unter einer Decke aus Schnee bei minus 18 Grad und ich schimpfte mich verrückt. Ach, aber rückblickend war das schön. Habt ihr die Saunen auch genutzt oder nur von außen betrachtet? Soweit ich weiß, ist in fast jedem Hotel eine. Wir hatten auch eine Sauna auf dem Dach, mit Ausblick…

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    1. Wir hatten jeden Tag recht unterschiedliches Wetter. Mal grau, mal Sonne und blauer Himmel. Aber es blieb ja weitestgehend trocken, und das ist für mich persönlich fast noch wichtiger.

      Von den Temperaturen her fand ich es ideal für einen Städtetrip. Helsinki im Winter ist bestimmt auch ein tolles Erlebnis. Das glaube ich dir sofort! Allerdings glaube ich nicht, dass wir bei minus 18 Grad so den ganzen Tag draußen herumgelaufen wären wie letztes Jahr im August 😁.

      Nee, in der Sauna waren wir nicht. Dafür wäre es uns dann doch zu warm gewesen. Und Stefan kriege ich eh in keine Sauna 😁. Schwitzen mit Ausblick war bestimmt toll!

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  5. Sehr schöner Bericht und tolle Fotos. Aber bei dem Zitat: „Ansonsten bleibt es so trocken wie die finnische Kehle bei zu teurem Alkohol.„ möchte ich wiedersprechen. Ich meine von einem uns bekannten Deutsch-Finnen Herrn P., welcher jetzt in Dresden (?) wohnt zu wissen, dass die Finnen mit den höchsten Alkohol pro Kopfverbrauch zumindestens in Europa haben. Da wird wohl aufgrund der Preise auf mal schwarz gebrannt. Naja, ein Auge kann man ja riskieren. .-)

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