Erst einmal eine Stärkung am Frühstücksbüffet, bevor ich mich der Kunst widme. Das Personal im Hotelrestaurant ist immer wieder liebenswert und unterhaltsam. Der indische Koch erzählt mir ungefragt wie jeden Morgen freudestrahlend, dass sein Essen überhaupt nicht scharf sei und er heute auch auf Chili verzichtet hätte. Es stimmt, für indische Verhältnisse sind die warmen Mahlzeiten verhältnismäßig mild … Die Damen im Service stammen allesamt von den Philippinen. Eine fällt mir besonders auf wegen ihres ungewöhnlichen Namens. Sie heißt Else! Heute spreche ich sie darauf an. Ihre Erklärung: ihre Mutter sei Französin 🤔.

Auf zur neuesten Attraktion der Stadt! Seit Herbst 2017 schmückt sich Abu Dhabi damit, neben Paris ebenfalls einen Louvre vorzeigen zu können. Mittels einer gut bezahlten Vereinbarung hat sich die Stadt für 30 Jahre ein Nutzungsrecht für den Namen unter den Nagel gerissen. Die hiesige Variante ist als Universalmuseum angelegt, in dem sowohl historische als auch moderne Kunstwerke verschiedener Art und Herkunft gezeigt werden. Aktuell liegt jedoch der Schwerpunkt eher auf der historischen denn auf der zeitgenössischen Seite. Was bei mir dazu führt, dass ich mich, die ich mich eher bei der modernen Kunst zuhause fühle, recht schnell durch die Ausstellungshallen fräse. Ich bin ja auch hauptsächlich wegen der spektakulären Architektur hier. War euch auch klar, oder?

Noch wach? Nein? Dann nehmt erst mal das, bevor es weiter im Text geht.

Das sind die ersten Eindrücke, die sich mir von außen bieten. Doch bevor wir uns nun ins Innere der Heiligen Hallen begeben, gibt es noch ein paar unerlässliche Infos um die Ohren.

Der französische Stararchitekt Jean Nouvel hat diesen phänomenalen Kuppelbau entworfen. Die Kuppel selbst hat einen beeindruckenden Durchmesser von 180 Metern. Die lichtdurchlässige Konstruktion besteht aus einem mehrlagigen Netz aus 400.000 sternförmigen Aluminiumprofilen. Im Detail sieht das dann so aus:

Der Künstler hat sich auch hier was dabei gedacht. Die durch diese Struktur entstehende Lichtqualität soll an die gedeckten Gassen orientalischer Souks erinnern. Spektakulär ist auch die Statik des Gebäudes. Die Kuppel liegt an nur vier Punkten auf den darunter liegenden 55 Gebäuden auf. Sie soll wirken, als schwebe sie über den Dingen. Gleichzeitig stehen einzelne Pavillons teilweise im Meerwasser. Beides zusammen erweckt von weitem den Eindruck, das Museum an sich stünde im Wasser. Der Effekt ist wirklich verblüffend. Doch nun rein ins Getümmel!

Und jetzt nur noch entspannt aufs Wasser schauen? Nee, ihr Kunstbanausen, so ganz ohne Ausstellungsobjekte kommt ihr mir natürlich nicht davon!

Der Weg nach draußen macht es mir ebenfalls nicht gerade einfach. Verdammt, komme ich denn NIE hier weg?

Uff. Geschafft. Draußen. Ach, diese zwei Motive vor der Tür gehen dann auch noch auf den Speicherchip. Sind doch zu schön, oder?

Ein wenig vom Nachmittag ist noch übrig. Per Bus verlasse ich den Saadiyat Cultural District, von dem in den nächsten Jahren noch eine Menge zu hören sein wird. So sehr der Louvre im Moment noch allein auf weiter Flur inmitten von sandigen Baustellen steht, umso geselliger wird er im Laufe der nächsten Jahre. Ich bin mir sicher, dass ich diese Ecke der Stadt bei meinem nächsten Besuch – und den wird es ganz sicher geben – nicht mehr wiedererkennen werde.

Am Markaziyah Park im Zentrum der Stadt steige ich aus. Von dort bieten sich mir auf engstem Raum ein paar erkleckliche Aussichten auf das eine oder andere Türmchen.

Rein in den nächsten Bus. Kurzer Boxenstopp an der Marina Mall. Von dort aus laufe ich zu den Etihad Towers. Die kennt ihr schon von meinem ersten Tag in Abu Dhabi. Mit den fünf Jungs und ihrem goldglänzenden Hotelnachbarn bin ich noch nicht fertig. Ein Panorama muss her! Diese Versuchsreihe hatte ich letztens vor lauter Entzückung vergessen.

Und wenn ich gerade schon mal da bin, fahre ich doch gleich noch hoch in den 74. Stock des Towers 2. Dort bietet mir das Observation Deck nicht nur eine erhabene Sicht auf die mir zu Füßen liegende Stadt, …

… sondern auch noch ein leckeres kleines Abendessen, während draußen die Sonne buchstäblich im Meer versinkt. Schööööön!

10 Gedanken zu “Tag 9 – Abu Dhabi: Kunst und Kuppel

  1. Wieder tolle Bilder und ein kurzweiliger Abriss deiner Reise. Sehr beeindruckend….das Kunst Museum war letztes auch im TV zu sehen.Die Licht und Schattenspiele sind wohl außergewöhnlich schön…..und du hast es mit eigenen Augen gesehen. 👍🏻Ob die Dame in der Vollverschleierung wohl ein Selfie gemacht hat…..?Ich wünsch 1001 Nacht Träume….

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  2. Oh, was sind denn „erkleckliche“ Aussichten?😃 Schön waren sie auf jeden Fall. Der Sandstrand, den man vom Observation Deck aus sieht, ist ja menschenleer, der Wahnsinn. Das Außengelände des Louvre ist sehr beeindruckend, aber alle nachfolgenden Fotos haben es nun wirklich schwer, seid gestern die Moschee dran war.

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    1. Stimmt schon, spielt in einer eigenen Liga. Genauso wie das Gebäude, das ich euch an Tag 10 präsentieren werde. @ Cliffhanger: werde euch nicht lange schmoren lassen. Wird am WE geschrieben. Versprochen!

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  3. Wie yazoo78 schon geschrieben hat, die Moschee war einmalig!! ich bin noch ganz besselt davon! Aber der Louvre kann sich auchs ehen lassen. Als mir Elke im Herbst letzten Jahres sagte, sie will auch nach Abu Dhabi, da habe ich gedacht ???. Jetzt weiß ich warum. Sehr interessanter Reiseort! inklusive Dubai eine Reise wert. liebe Elke, haste wieder was angerichtet…

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