18. Mai 2023

Gleich morgens zieht es uns in den modernen Bereich der Grand Central Station, genauer gesagt zum abgetrennten Areal der Long Island Railroad, kurz LIRR genannt. Von hier aus wird ein Teil des Regionalverkehrs bedient.

Dort geht es nicht nur sehr schick und geräumig, sondern auch recht leer zu. Die Pendler waren dann wohl doch noch etwas früher dran als wir. Gut für uns! So können wir ohne „Störfaktoren“ in aller Ruhe fotografieren. Dieser Teil des Bahnhofs ist wirklich sehr sehenswert.

In der Röhre
Kreisverkehr
Steile These

Ein besonderes Vergnügen bereitet uns auch der akustische Overkill, dem man nicht entkommen kann, wenn man eine der endlos langen Rolltreppen im Bahnhof benutzt. Unfassbar fahrlässig, dass wir bis dato so ganz ohne Anleitung solche riskanten Fahrten auf uns genommen haben. Was da alles hätte passieren können! Leben am Limit 🤣.

Wieder draußen an der mehr oder weniger frischen Luft, laufen wir die Fifth Avenue gen Norden und sichern uns zwei Tickets mit Zeitfenster für die Aussichtsplattform des Rockefeller Centers heute Abend. Und wenn wir schon mal hier sind, kommt es auf einen kleinen Abstecher zum heiligen Apple Store kurz unterhalb des Central Parks auch nicht mehr an.

Der mondäne Glaswürfel gibt auch im Innern und im Untergeschoss alles, um optisch den besten Eindruck zu hinterlassen. Hier kann man 24/7 sein überzähliges Kleingeld in allerlei technisches Equipment investieren. Doch im Moment reizen mich die Fotomotive oben an der Straße deutlich stärker.

Im Brennglas

Von dort aus schlendern wir in aller Gemütsruhe in die grobe Richtung des Pier 83. Wir haben noch genügend Zeit bis zur Abfahrt unseres Bootes und können uns zwischendurch auch noch den diversen Fotomotiven widmen.

Schlaflos
Im Blick

Auf dem Weg dorthin kommen wir ins Gespräch mit einem der Ticketverkäufer eines der großen Anbieter für Stadtrundfahrten mit dem Bus. Er will – wie soll es auch anders sein – wissen, wo wir herkommen. Daraufhin lässt er uns wissen, dass er acht Jahre in Nürnberg gelebt hat. Als Stefan ihn fragt, was ihm in Deutschland am besten gefallen hat, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: die AOK! Was bei uns spontan zumindest innerlich einen Heiterkeitsanfall auslöst, hat natürlich einen ernsten Hintergrund. In Deutschland mag es selbstverständlich sein, dass man krankenversichert ist. In den USA sieht das etwas anders aus. Insofern ist seine Antwort durchaus nachvollziehbar.

Wir laufen einmal quer durch Hells Kitchen und tauschen dann den festen Boden unter den Füßen mit dem etwas agileren Oberdeck eines großen Bootes. Die Landmarks of Manhattan-Tour führt uns rund 90 Minuten auf dem Wasserweg einmal um Manhattan herum, garniert mit der hervorragenden Live-Moderation eines ehemaligen Radiosprechers. Sie beginnt in Midtown auf der Seite des Hudson River, fährt gen Süden, …

Midtown kompakt

Panorama mit Boot

… unternimmt einen kleinen Abstecher zu DEM Wahrzeichen der Stadt, …

Grüne Dame

… umrundet die Südspitze Manhattans und schippert anschließend den East River hoch. Wie gut, dass wir den gleichen Weg wieder zurückfahren! So kann man auch in Ruhe die Aussichten auf Brooklyn genießen, ohne Manhattan zu vernachlässigen. Und so gehen unsere Augen wie bei einem Tennismatch der US Open hin und her und hin und her. Spiel, Satz und Sieg New York!

Schachtelmasse
Mut zur Lücke
Flankiert
Süßkram

Unter den Brücken
Häusermeer

Als wir wieder an Land gehen, sind Stefan und ich uns einig: diese Bootstour war definitiv eines der besten unter vielen Highlights dieser Reise! Vom Wasser aus kommt so eine Stadt doch noch einmal ganz anders rüber. Und bequem ist es auch, sich abseits des Gewusels in den Straßen ohne eigenes Zutun fortzubewegen und die besten Aussichten zu genießen.

Next stop: Top of the Rock! Schließlich sind wir der Stadt schon gefühlte Ewigkeiten nicht mehr aufs Dach gestiegen. Wie nicht anders zu erwarten, haben wir dort oben in luftiger Höhe eine großartige Zeit. Dass wir uns bei einbrechender Dämmerung und anschließender Dunkelheit rund zwei Stunden ordentlich den Hintern abfrieren: geschenkt!

Die grandiosen Aussichten vom Rockefeller Center aus haben zwei entscheidende Vorteile: erstens gibt es keine störenden Glasscheiben zwischen uns und der Stadt. Das ist zwar beim Empire State Building auch so. Doch von dort hat man zweitens eben keinen Blick auf, ja, was wohl: das Empire State Building 😅. Hach, der Blick von oben auf New York! Immer wieder magisch.

Mit Richtlinien

Goldene Zeiten
Blick gen Westen

Als die Dunkelheit das Zepter übernimmt, packe ich die Kamera weg und beschränke mich aufs Geniessen. Jetzt schlägt Stefans Fotografenstunde!

Grün und blau

Doch auch die schönsten Momente gehen irgendwann zu Ende. Wir besteigen den Fahrstuhl nach unten und schauen noch ein Weilchen den rollenden Zeitgenossen unten am Fuße des Rockefeller Centers zu.

Eine Abendaufnahme von Stefan rundet unseren Besuch hier ab.

Leuchtturm

Zum zweiten Mal an diesem Tag schauen wir beim Apple Store vorbei, denn Stefan gelüstet es nach einer Nachtaufnahme des dekorativen Kubus. Dann geht’s nach Hause, wo wir gegen 23 Uhr ermattet, aber glücklich in die Kissen sinken. Der Tag war lang, vor allem aber großartig! Dazu passt auch die letzte Szene des Tages, die mir in der U-Bahn vor die Linse läuft. Wer wird schon freiwillig die Rubrik Kurioses auslassen? Ich jedenfalls nicht!

Tierisch gut!

13 Gedanken zu “New York City – LIRR, Landmark Cruise und Top of the Rock

  1. Hallo Ihr Beiden, was soll ich da noch antworten bei diesen beeindruckenden Fotos.
    Mit der Freiheitsstatue kann ich mithalten, denn ich habe sie « en miniature «  in Bordeaux gesehen, von Gustav Eiffel.👍🇫🇷
    Lg Sabine

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    1. Wenn du ein normales Ticket kaufst, bist du mit 42 Dollar pro Nase dabei. Wir hatten je einen New York Pass für sieben Attraktionen. Die Cruise war da mit drin. Diese Pässe, flexibel auswählbar bzgl. der Anzahl der Attraktionen, lohnen sich meistens. Damit spart man eine Menge, so auch wir. Von daher vermute ich mal, dass nur wenige ein Ticket zum normalen Preis erwerben. @Essen und trinken: eine 90-minütige Bootsfahrt schaffen wir auch ohne Verpflegung 😁. Zur Not reicht uns ein Schluck aus der immer mitgeführten Wasserflasche.

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  2. Liebe Elke,
    herzlichen Dank für die neuen Einblicke. Zei Bilder überzeugen mich besonders. „In der Röhre“ punktet mit einer überzeugenden Linienführung und „Häusermeer“ lässt durch die Verdichtung der Telewirkung ein Gespür für die Massierung der Bevölkerung in dieser Metropole aufkommen.
    Viele Grüße Horst

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