17. April 2024

Vom Frühling in die Eiszeit! Dieses Motto begleitet mich auch heute in den Tag. Doch wenigstens werde ich heute seltener unfreiwillig abgeduscht als gestern.

Heute führt mich mein erster Weg zum Centre Pompidou, mit dem ich mich schon seit meiner Au-pair-Zeit Mitte der 1980er Jahre innig verbunden fühle. Damals verging kaum eine Woche, in der ich nicht von dem vielfältigen kulturellen Angebot in diesem Haus Gebrauch gemacht hätte.

Heute jedoch beschränke ich mich darauf, eine kleine Fotoausstellung im Untergeschoss zu besuchen und auf dem Weg nach oben buchstäblich in die Röhre zu gucken.

Gerne nehme ich euch mit auf den Weg, in dessen Verlauf die Aussicht auf Paris immer phänomenaler wird. Auch das heutige Titelfoto ist von der obersten Etage des Centre Pompidou aus entstanden.

Nachdem ich mich hier in aller Ruhe umgesehen habe, schaue ich noch kurz beim Areal um den Strawinsky-Brunnen ums Eck vorbei …

… und schlendere dann im Zickzackkurs durch die Gässchen in Richtung Les Halles – nebenbei mit dem Augenmerk auf willkommene Fotomotive.

Gerade rechtzeitig vor dem ersten kräftigen Schauer des Tages erreiche ich die alte Handelsbörse, deren teilweise unter Denkmalschutz stehendes Gebäude vor ein paar Jahren zu einem spektakulären Kunsttempel umgebaut wurde. Nun heißt es Pinault Collection, benannt nach dem Kunstmäzen, der den Umbau für einen schlappen dreistelligen Millionenbetrag hat durchführen lassen.

Noch nie von dem Herrn gehört? Nun, François Pinault ist nicht nur als Kunstsammler, sondern auch als Unternehmer bekannt. Vielleicht sagt euch ja sein Unternehmen LVMH was. In diesem Firmenzusammenschluss werden Koffer und Taschen (Louis Vuitton), Champagner (Moët & Chandon) und Cognac (Hennessy) hergestellt. Jetzt klingelt’s, gell?

Erstaunlich finde ich in dem Zusammenhang, dass der Unternehmer für den Umbau so viel Geld in die Hand genommen hat. Denn das Gebäude gehört ihm nicht. Er erhielt von der Stadt Paris lediglich die Rechte für die Nutzung – immerhin für 50 Jahre. Den Ablauf dieses Zeitraums wird der mittlerweile 88-Jährige nach menschlichem Ermessen zwar nicht mehr erleben. Aber vielleicht wurmt es irgendwann die Erben 😅. Egal, ich schweife ab. Zurück zum Bau.

Pinaults Hausarchitekt Tadao Ando hat jedenfalls ganze Arbeit geleistet und Pinaults umfangreicher Sammlung Moderner Kunst (Werke ab den 1960er Jahren bis heute) ein grandioses Zuhause geschaffen.

Nachdem ich meinen kleinen Rucksack im Schließfach verstaut und in dessen Innerem den integrierten USB-Ladeanschluss bewundert habe, ziehe ich los und verliere mich in den Sammlungen. Nein, heute gibt es (fast) keine Fotos von der Kunst! Wer sich näher dafür interessiert, schaue gerne hier oder – noch besser – besuche diesen wunderbaren Ort selbst. Aber ein paar Fotos habe ich natürlich schon für euch.

Als ich mich irgendwann von den Ausstellungen lösen kann, ist der Nachmittag schon recht fortgeschritten. Nachdem ich meinen Hunger gestillt habe, lasse ich mich weiter durch die Stadt treiben. Mein Weg führt mich vorbei an der Oper, und über die Place Vendôme erreiche ich kurze Zeit später die Tuillerien. Dort drehe ich noch eine kleine Runde und nehme dann die U-Bahn zurück zum Hotel.

Erwähnte ich schon, wie herrlich entspannend es ist, ohne Besichtigungsdruck durch eine schöne Stadt zu laufen, die man kennt 😎? Morgen zieht es mich in eine andere Ecke von Paris. Stay tuned!

9 Gedanken zu “Paris – Von Röhren und Börsen

  1. Ich stelle mal eine steile These auf und behaupte: deine Aufnahmen sind (auch) Kunst. Du hast ein gutes Auge für Menschen und Situationen. Das Mädchen, das da auf dem Boden sitzt (sehr schön eingefangen). Der Hund inmitten der flauschigen Stühle (Wischmopp?). Die Architektur (sehenswert wie immer). Wunderbare Fotos. Da vermisse ich die Kunst an sich nicht wirklich. Danke für die Eindrücke 😉

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  2. in MONO auch Klasse – aber PARIS hat auch wundervolle Farben…bin bekennender LOUVRE Fan, auch wenn ich dann in die Unterwelt muß !

    schönen Anfang der superheißen Woche…

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