05. Juli 2022
Rund 90 Kilometer östlich von Davis sind gestern die ersten Waldbrände ausgebrochen – mit großem Potenzial zur schnellen und weiträumigen Ausbreitung. Höchste Zeit, dass ich in die großstädtische Bay Area weiterreise!
Ich verbringe noch einen gemütlichen Vormittag im charmanten Davis und mache mich gegen Mittag auf den Weg zum Bahnhof. An dieser Stelle ist ein Geständnis fällig. Auf den letzten Meilen von Davis nach Emeryville/San Francisco werde ich dem California Zephyr untreu. Doch immerhin folge ich genau seinen Spuren! Denn auf diesem letzten Teilstück fährt auf identischer Strecke der Capitol Corridor. Und zwar mehrmals am Tag, und in aller Regel pünktlich.
Für eine nur 90-minütige Fahrt muss und will ich nicht das Risiko einer mehrstündigen Verspätung in Kauf nehmen. Schließlich will ich auch noch ein wenig Zeit in San Francisco verbringen. Am späteren Abend wird mir ein Blick auf den Train Tracker zeigen, dass ich damit goldrichtig lag. Denn just heute hat der California Zephyr satte acht Stunden Verspätung. Er hätte mich somit erst gegen Mitternacht am Ziel abgeliefert.

Im Zug begegne ich Carol, mit der ich gleich ins Gespräch komme. Mit solch einer netten Sitznachbarin vergeht die 90-minütige Fahrt so schnell wie ein Wimpernschlag. Als wir in Emeryville einfahren, packt mich Freude, Dankbarkeit und Wehmut zugleich. Hier und jetzt endet meine Zugreise quer durch die USA. Ich bin an der Westküste angelangt!
Doch für große Sentimentalitäten bleibt erst einmal keine Zeit. Raus aus dem Zug und gleich rein in den Zubringerbus, mit dem Amtrak seine Fahrgäste innerhalb von rund 15 Minuten hinüber nach San Francisco bringt. Wollt ihr mich auf meinen letzten Metern über die Oakland Bay Bridge begleiten und mit mir die Aussichten genießen? Dann los!
Die Bay und die Stadt geben heute alles und zeigen sich von ihrer besten Seite: Sonne, angenehme 20 Grad, ein blauer Himmel mit dekorativen Wölkchen. So liebe ich das ❤️.
Ausstieg am Salesforce Tower, dem aktuell höchsten Gebäude der Stadt. Ich sehe das 2018 fertiggestellte Gebäude zum ersten Mal. Kein Wunder, denn der letzte meiner bisherigen drei Besuche in der Stadt liegt jetzt auch schon 15 Jahre zurück. Der etwa zehnminütige Fußweg zum Hotel gestaltet sich denkbar einfach. Denn Carol wohnt zwei Querstraßen von meinem Domizil entfernt. Ihr Heimweg führt direkt an meinem Hotel im Financial District vorbei. Ich muss ihr also nur folgen.
Mittlerweile ist der frühe Nachmittag angebrochen. Ich checke ein und ziehe wenig später gleich wieder los. Ich bin sehr zufrieden mit der Lage des Hotels. Es liegt in einer angenehmen Gegend, und in wenigen Gehminuten erreiche ich das Ferry Building und den Pier. Nach einem späten Mittagessen mit Blick auf die Bay schlendere ich ein wenig im Hafengelände herum und lasse die Atmosphäre auf mich einwirken.




Der Weg zu meinem nächsten Ziel ist kurz. Doch immer wieder halte ich inne, schaue mich um und genieße, was mein Auge erfreut.





Schließlich erreiche ich wieder den Salesforce Tower.

Dort drehe ich auf Carols Empfehlung hin eine Runde im gleichnamigen Park, der sich auf dem Dach des Transfer Centers befindet.

Der Park stellt sich als sehr schöne, grüne Oase mitten in der Stadt heraus. Die Atmosphäre ist lauschig, es ist ruhig, und mir werden tolle Aussichten auf die Gebäude drumherum geboten.




Im Parkgelände befindet sich ein sehr originelles Kunstobjekt: die Bus Fountain. Der Brunnen reagiert auf die Bewegungen der Busse, die in der Etage darunter fahren. So was habe ich noch nie gesehen. Echt klasse!

Am frühen Abend kehre ich mit einem feierlichen Gefühl ins Hotel zurück. Ich habe es geschafft! Ich bin am Ziel! Einmal quer durch die USA mit dem Zug, alles selbst organisiert und geregelt, zwischen Chicago und San Francisco so viel Tolles gesehen und erlebt, so viele tolle Menschen getroffen. Bis auf wenige Ausnahmen – allen voran der holprige Start und der verletzte Fuß – hat alles gut geklappt. Was für ein Trip! Fehlt nur noch ein …

Ach, nee, lieber nicht 😁! Bis morgen, ihr lieben Leserinnen und Leser.
mit Mukke, wassndalos??
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Ach, so neu ist die musikalische Untermalung meiner Videos eigentlich nicht. Hatte ich schon mal hier in den USA-Beiträgen.
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Na nu, liebe Elke, was fehlt denn da? Ich bin gespannt. Ein schöner Trip war das gewesen, und nun freue ich mich auf… Istanbul? Wir, die treuen Leser, lassen uns überraschen 😉
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@Was fehlt: schau dir mal die Beschriftungen der einzelnen Knöpfe auf dem letzten Foto an. Na, klingelt es jetzt 😁? Ganz vorbei ist der Trip noch nicht, nur die Fahrerei. Es kommen noch zwei oder drei Beiträge zu San Francisco. Und bevor ich euch nach Istanbul entführe, geht es erst noch in den hohen europäischen Norden.
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Ich würde aus dem „staunen“ in San Francisco nicht mehr hausauskommen. Was für tolle Architektur. Meine Speicherkarte wäre vermutlich an einem Tag schon voll.
Super
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Ja, Manni, das kann ich mir gut vorstellen! Da bräuchtest du ein paar Karten mehr im Gepäck 😎.
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immer welche dabei !!
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Ich auch 😎.
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San Francisco, was für ein klingender Name! Da macht der Kameraspeicher der Architekturfotografin Überstunden. Ich nehme an, du bist nicht nur einen einzigen Nachmittag dort geblieben?
Der Bus-Springbrunnen ist ja genial. Fehlt nur noch, dass die Busnummern angezeigt werden, damit man im Park erkennt, wann der eigene Bus kommt.
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Ach, wieder so schön…
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Danke! Freut mich sehr.
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