Gestern war der Schlaf eindeutig zu kurz gekommen. Wir holen ihn heute nach, stehen spät auf, trödeln herum, gehen einkaufen und essen. Nachmittags dann etwas mehr Action. Wir nehmen die Fähre, die uns zum anderen Elbufer und damit zur S-Bahn bringt. Am übernächsten Halt steigen wir aus und sind im Kurort Rathen, der sich demütig ans Ufer unterhalb der Bastei schmiegt.

Die Elbe trennt auch dieses Örtchen in zwei Teile. Und so besteigen wir wieder eine Fähre, um auf die interessantere Seite zu gelangen. Das Örtchen ist winzig und besteht neben „normalen“ Wohnhäusern im wesentlichen aus kleinen Pensionen, Cafés, Restaurants, Lädchen und Büdchen mit touristischer Infrastruktur. Doch die Lage zwischen Elbe, Grünbach und dem steil aufragenden Gebirge ist klasse und bringt eine schöne Atmosphäre.

Selbst bei gemächlichem Tempo sind wir schnell durch und spazieren am Ufer des Baches entlang ortsauswärts. Nach kurzer Zeit biegen wir links ab und statten der berühmten Felsenbühne Rathen einen Besuch ab. Auch ohne dass gerade ein Event stattfindet, können wir uns lebhaft ausmalen, wie stimmungsvoll dort Konzerte, Opern oder Theaterstücke vor dieser grandiosen Felskulisse sein müssen. Seit mehr als 70 Jahren bietet sie 2.000 Sitzplätze und ein breit gefächertes Programm für kulturell interessierte Menschen. Aufmerksame unter euch Lesern haben die Bühne im gestrigen Beitrag bestimmt schon aus der Vogelperspektive entdeckt. Richtig?

Wieder zurück auf den rechten Weg, immer am Amselgrund und Amselsee entlang.

Ein Schild lockt uns vom eigentlichen Weg mit dem Versprechen, den Amselfall bewundern zu können. Doch der erweist sich als recht unspektakulär. Egal, wenigstens machen wir so die Bekanntschaft mit diesem fröhlichen Gesellen!

Weiter geht’s. Und zwar ab jetzt mit ordentlichen Steigungen! Im heutigen Titel habe ich mit Stefans kreativen Worten schon angedeutet, was heute unter anderem auf dem Programm steht.

Bei den sogenannten Schwedenlöchern handelt es sich um eine klammartige Seitenschlucht des Amselgrundes. Der kurios anmutende Name stammt wie auch die gestrige Geschichte mit dem „Kuhstall“ aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Die Bewohner der von den Schweden zerstörten Dörfer der Umgebung brachten sich und ihr Hab und Gut hier in diesem schwer zugänglichen und versteckten Gebiet in Sicherheit. Auch in späteren Kriegen diente die düstere, enge Schlucht immer wieder als gutes Versteck vor dem Feind. Wir müssen zum Glück jedoch nichts weiter fürchten als die nicht enden wollenden Höhenmeter des Aufstiegs 😎.

Da wir die Bastei bereits gestern besucht haben, verzichten wir großzügig darauf, bis ganz nach oben zu wandern. Und so steigen wir auf dem gleichen Weg wieder fröhlich ab und spazieren zurück nach Rathen.

Mittlerweile neigt sich der Nachmittag seinem Ende entgegen. Via Fähre, S-Bahn und nochmal Fähre nähern wir uns in schönstem Abendlicht Bad Schandau, wo wir „zuhause“ den schönen Tag gemütlich ausklingen lassen. Bis morgen!

8 Gedanken zu “Tag 3: Sächsische Schweiz – Schwedenlöcher noch und nöcher

  1. Liebe Elke, lieber Stefan, vielen Dank für die schönen und spektakulären Eindrücke. Man muß nicht immer in die Ferne reisen um aufregendes zu erleben, gell? Ich bin auch schon am planen….liebe Grüße, Sabine

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  2. Also für diese ausdauernde und steile Kraxelei bewundere ich euch ja! Schwedenlöcher – was es alles gibt. Hätte nicht gedacht, dass die Schweden da „unten“ so viel Unheil angerichtet haben. Man lernt doch nie aus und man merkt immer wieder: Reisen bildet!👍

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