Bevor wir uns mit Sack und Pack auf den Weg machen, kehren wir noch im nächsten Supermarkt ein, um uns mit dem Nötigsten einzudecken. Zum wiederholten Male bewundern wir die aufwendige, aber in unseren Augen sinnvolle Lagerung von frischem Gemüse. Leichte, aber konstante Bewässerung in Form von Sprühnebel statt Unmengen von Verpackungsmüll, der zumindest in unserem heimischen Edeka gefühlt immer mehr wird.

Da sich unser heutiges Ziel nur einen Katzensprung von Kingston entfernt befindet, haben wir genügend Zeit, uns einer der Top-Attraktionen von Ontario zu widmen. So biegen wir am Ende der Brücke ortsauswärts gleich rechts ab, erklimmen den Hügel und stehen vor dem gewaltigen, trutzburgigen Fort Henry. Es verschanzt sich nicht ohne Grund in einem Grashügel hier oben genau an der Engstelle zwischen Lake Ontario und dem St. Lawrence River. Wer beim Lesen von Tag 12 gut aufgepasst hat, kann sich denken, warum.

Wir genießen erst einmal die tolle Sicht auf Kingston von hier oben, …

… und gehen dann rein. Das beeindruckende Fort, das in seiner heutigen Form seit 1812 besteht, war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Militärposten. 1870 verlor es seine Funktion und verkam. 1938 wurde es als „lebendes“ Museum wiedereröffnet.

In den Räumlichkeiten des Museums ist unter anderem der Alltag der Besatzung nachgestellt. Man kann sich die Schlafsäle, Wohnzimmer, Salons, Backstuben, Kantinen, erschreckend winzige Arrestzellen und auch die Asservatenkammer entweder auf eigene Faust ansehen oder sich einer Führung anschließen. Wir machen beides und bereuen es nicht! Die Führung ist kurzweilig und sehr amüsant gestaltet. Wir erfahren einiges über den Alltag und die Gepflogenheiten im Fort. Teilweise lebten auch die Familien mit auf dem Gelände. Mädels über 14 taten jedoch gut daran, schleunigst einen der Soldaten zu heiraten. Ansonsten war es vorbei mit den Annehmlichkeiten des Wohnens hier. Ab zurück in die Stadt oder aufs Dorf, wo es wohl etwas weniger komfortabel und sicher zuging.

Und schaut euch mal diese Karte etwas genauer an!

Na? Fällt euch was auf? Nein? Die Perspektive der Weltkarte, sprich die Anordnung der Kontinente, ist, nun, schon sehr speziell. So befindet sich das Vereinigte Königreich Großbritannien mit seinem ebenso speziellen Selbstverständnis nicht ganz zufällig gleich zweimal darauf: ganz links und ganz rechts. Die ganze Welt im Klammergriff des British Empire 😎.

Allerlei (Militär)-Geschichtliches darf in den Ausstellungsräumen natürlich auch nicht fehlen. Und so verbringen wir doch eine ganze Weile hier auf dem Gelände.

Die überschaubaren 40 Kilometer zu unserem heutigen Etappenziel entlang des St. Lawrence River sind am frühen Nachmittag schnell geschafft. Wir beziehen unser Hotel, essen was und lassen uns gemächlich durch das kleine, aber hübsche Städtchen Gananoque treiben.

Auch die Wohngebiete können sich sehen lassen. Wir kommen an so manchem Schmuckstück vorbei. Hier eine kleine Auswahl:

Mitten im Örtchen liegt dieser schöne Park, in dem wir uns am Ende unseres Rundgangs zum Chillen niederlassen. Genau hier sind übrigens auch die Fotos zu diesem Gastbeitrag auf meinem Blog entstanden.

To be continued!

2 Gedanken zu “Tag 13: Von Kingston nach Gananoque

Hinterlasse einen Kommentar