Heiter und beschwingt beginnt der heutige Tag. Mein Taxifahrer bietet mir tolle Musik aus seiner nigerianischen Heimat und singt auch noch aus voller Kehle mit. Zwar kennt auch er die Art Gallery nicht und ebensowenig den Straßennamen. Aber wer mich am frühen Morgen so gut unterhält, den lotse ich doch gerne zum richtigen Ort. Da habe ich ja nun schon Erfahrungen sammeln können 😀. Vor der Galerie angekommen, weist er mich darauf hin, dass das Zauberwort in diesem Fall „Al Bateen Mall“ geheißen hätte. Die kennt wohl jeder Taxifahrer der Stadt. Sie liegt direkt gegenüber dem Tempel der modernen Kunst. Wisst ihr also Bescheid, falls es euch mal hierher verschlagen sollte!

Der Big Bus rollt heran. Heute geht es etwas weiter raus auf die Insel Yas. Den Motorsportfans unter euch wird der Name was sagen: Der Formel-1-Zirkus hält hier einmal im Jahr Hof. Und auch ansonsten steht die ganze Insel unter dem Motto „Spiel, Sport und Spaß“. Schon auf dem Weg dorthin erfreue ich mich an den Bauten, die den Wegesrand zieren. Zum Beispiel dieser hier:

Ich drehe mit dem Bus eine Runde über die Insel, lasse mich mit vielen Infos füttern, die per Kopfhörer in meine Ohren rieseln und steige dann aus. Erster Boxenstopp: Ferrari World. Die weltbekannte Automarke hat sich mit diesem gigantischen Freizeitpark ein wahres Denkmal der Superlative gesetzt. Der weithin sichtbare Bau beherbergt in seinen mehr als vier Wänden einen 86.000 qm großen Vergnügungspark und wird von einem Dach in der Form des roten Firmlogos überspannt. Dieses Dach bedeckt insgesamt sagenhafte 200.000 qm Fläche. Mit dem Material, das dafür verwendet wurde, hätte man alternativ auch 16.000 Ferraris bauen können. Hier mein verzweifelter Versuch, das Teil als Ganzes abzulichten – aus etwa zwei Kilometern Entfernung wohlgemerkt …

Seine volle Wirkung entfaltet es jedoch nur beim Blick von oben: https://www.internationaltraveller.com/review-ferrari-world-abu-dhabi/

Aber auch die Details, die sich mir beim Herumschleichen um den riesigen Bau erschließen, können sich sehen lassen.

Da ich nicht das richtige Zielpublikum dafür bin, verzichte ich großzügig auf die gebotenen 20 Attraktionen. Aber vielleicht wäre es ja was für einige von euch? Zur Auswahl steht u.a. die schnellste Achterbahn der Welt, die Formula Rossa, die euch in 4,9 Sekunden von 0 auf 240 Stundenkilometer katapultiert. Oder die Flying Aces Achterbahn mit ihrem 52 Meter höchsten Looping der Welt. Oder wie wäre es mit einem Rennsimulator? Alles nichts für mich. Ich erfreue mich lieber an der schönen Architektur. Auch die Eingangshalle ist nicht gerade ein häßliches Entlein.

Eine kleine Shopping Mall inklusive einiger Restaurants gehört natürlich ebenfalls dazu.

Dieses bunte Exemplar fällt etwas aus der hier angesagten Art, findet aber auch sein Publikum.

Direkt gegenüber entsteht übrigens gerade ein interessanter Bau, der hoffentlich bei meinem nächsten Besuch schon fertig sein wird. Auch nicht schlecht, oder?

Die kleine Mall der Ferrari World geht nahtlos über in die Yas Mall, ein Einkaufsparadies der etwas edleren Sorte mit schönen, hellen und lichtdurchfluteten Hallen. Die Straße vor dem Haupteingang …

… ist heute Teil einer Radrennstrecke, auf der durchtrainierte Radler in hohem Tempo an mir vorbei rauschen. Wesentlich mehr Gas geben jedoch die Jungs auf der Formel-1-Strecke vor heute leeren Rängen.

Es sind nur eine Handvoll Trainingsfleißige unterwegs auf dem Yas Marina Circuit. Aber die machen einen Höllenlärm! Dem bin ich am Nachmittag dann auch eine ganze Weile ausgesetzt. Denn ein faszinierendes Gebäude zieht mich sehr lange in seinen Bann: Das futuristische 5-Sterne-Hotel Yas Viceroy mit seinem aus Stahl- und Glaskacheln bestehenden geschwungenen freitragenden Dach. Es flankiert UND überspannt die Rennstrecke, so dass die Hotelgäste die Rennen bequem von ihren Balkons bzw. vom schlauchförmigen Übergang zwischen den beiden Gebäudeteilen beobachten können. Jetzt verlange ich euch eine Portion Durchhaltevermögen ab. Denn das schicke Hüttchen sieht von jeder Seite anders aus. Und jede davon ist es wert, präsentiert zu werden!

Umrundet man die angrenzende Marina, steht man irgendwann auch vor dem Yas Tower.

Auf dem Rückweg zum Viceroy widme ich mich noch dem einen oder anderen Detail des Gebäudes. Ich kann mich gar nicht satt sehen!

Und schon ist der Nachmittag vorbei! Mit dröhnenden Ohren schwinge ich mich in den Bus und trete die lange Fahrt ins 30 km entfernte Stadtzentrum an. Die Rush Hour hat eingesetzt. Der Rest der Welt will ebenfalls nach Hause. Doch irgendwann lande auch ich erschöpft nach diesem sportlichen Tag im Hotel. Gute Nacht!

6 Gedanken zu “Tag 10 – Abu Dhabi: Zu Besuch beim Vizekönig

  1. Auch hier bietet sich dem Betrachter wieder schönste Fotos von exzellenter Architektur.
    Keine Frage, hier muss ich irgendwann auch mal hin – gemeint ist Abu Dhabi und auch Dubai. 😁
    Danke für so tolle Ein- und Ansichten. 👏🏻👏🏻👏🏻

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    1. Ja, das frage ich mich auch. Da muss man ja erst mal drauf kommen! Ein Aussichtsturm wäre in der Tat eine grandiose Idee gewesen. Platz wäre dafür drumherum auch vorhanden. Vielleicht kann man später oben von dem jetzt noch im Bau befindlichen Gebäude mit den verschachtelten Würfeln später herunterschauen? Wer weiß. Dein Mika hätte übrigens – evtl. Erst in ein paar Jahren – hier seine helle Freude: https://yaswaterworld.com/. Du versorgst ihn mit genügend Badehosen und Handtüchern, gibst ihn dort ab und machst in Ruhe tagelang Sightseeing in Abu Dhabi 🤓.

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