Vergangene Nacht habe ich unruhig geschlafen. Am Abend kam Wind auf, der im Laufe der Nacht ordentlich aufdrehte und laut um mein Motel heulte. Das wiederum lässt mich um meine Pläne für den heutigen Tag bangen. Wenn mir das Wetter heute einen Strich durch die Rechnung macht, kann ich die Sache vergessen. Denn für morgen habe ich schon was anderes vor.

Am frühen Morgen werde ich abgeholt und zum Flughafen gebracht.

„Mein“ Pilot Peter wägt die Wetterlage ab und entscheidet, dass meine ursprünglich geplanten 30 Minuten auf 20 verkürzt werden. Es ist einfach einen Tick zu unruhig da oben in luftiger Höhe. Egal, besser als nichts! Die Aufregung steigt, denn ich steige nun in eine historische, aber noch flugtaugliche Klapperkiste von 1941, die gute alte Tiger Moth!

Nachdem Peter mich in den vorderen Sitz verfrachtet und angeschnallt hat, wirft er den Propeller an. Von Hand, versteht sich. Auch ansonsten ist hier noch viel Mechanik zu sehen.

Ein prüfender Blick auf die Anzeigen, …

… und schon geht es los!

Das Fotografieren gestaltet sich als nicht ganz so einfach. Aber das war mir vorher klar. Ich bin ja auch hauptsächlich wegen des irren Fluggefühls in diese Kiste gestiegen! So „oben ohne“ zu fliegen ist irgendwie eine ganz andere, intensivere Flugerfahrung, auch geräuschs- und geruchstechnisch.

So, so, auf die Loopings und andere akrobatische Kapriolen wartet ihr? Fällt heute aus. An mir ist das nicht gescheitert, aber der Pilot meint, es sei einfach ein wenig zu ruppig im gar nicht so lauen Lüftchen. Aber trotzdem: herrlich war’s! Als wir – viel zu schnell – wieder unten sind, bekomme ich noch dieses schicke Zertifikat in die Hand gedrückt …

… und ein dickes Schulterklopfen von Peter, weil ich da oben trotz der etwas heftigeren Wetterbedingungen nicht unpässlich wurde. Ich bin ja zum Glück, was das anbetrifft, einigermaßen hart im Nehmen.

Zurück in downtown Wanaka …

… lasse ich den weiteren Tag ruhig angehen und starte zu einem längeren Spaziergang am Ufer des wunderschönen Lake Wanaka entlang.

Gelegentlich unterbreche ich den Spaziergang für kurze soziale Engagements der etwas anderen Art, …

… gehe im Ort was essen und chille den Rest des Nachmittags auf meinem Balkon. Geriatrische Grüße von meinem grünen Liebling und mir!

8 Gedanken zu “Tag 29 – Wanaka: Tollkühne Elke in ihrer fliegenden Kiste

  1. Wow, mutig, mutig. Auf dem flight certificate hätte wohl wegen des heftigen Windes statt „experienced“ „survived“ stehen sollen. Ne nix für mich! Mir reicht Komfortkabine mit Getränkeservice. 😁
    Schön, dass der Grüne sich mal wieder fotogen macht.
    Auf der Tonne habe ich zwar den englischen Text verstanden, aber nicht das Prinzip. Wer genau soll da wie gewässert werden? Ist Regenwasser in der Tonne und man soll die umliegende Natur gießen …..? 🤔🤔🤔

    @Hitcounter-Petition: 9.797 🤙🏻 Wow, wäre ja cool noch 5-stellig zu werden in den nächsten Tagen, oder? Also bitte alle noch fleißig lesen – und kommentieren. Wo uns die Elke NZL so professionell „nahe“ bringt. 🤓

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    1. Ja, survived statt experienced: werde ich denen mal vorschlagen! @ Getränkeservice: jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat 😂. @ Wassertonne: das hastende genau richtig interpretiert. Die zarten Jungpflanzen soll man mit dem Regenwasser aus der Tonne wässern, da zur Zeit hier extreme Trockenheit herrscht. @ Counter: Go for it! 👍

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  2. Elke! So eine tolle Erfahrung, reisen wie in alten Zeiten…wow, sehr mutig von dir.Ich kenne nur die Szenen aus „Jenseits von Afrika“ Redford /Streep im Flugzeug, schmalzige Musik….da kommen mir immer die Tränen.Grandioses Erlebnis für dich.🏆🏆🏆🏆🏆🏆🏅🏅

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    1. Zum Glück ist so eine Aktion ja freiwillig und bei weitem nicht nach jedermanns Geschmack. Ich kenne ja deine Flugphobie und ziehe den Hut davor, dass du trotzdem immer wieder immerhin in die großen, etwas ruhigeren Maschinen einsteigst!

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