Heute morgen kann ich ordentlich trödeln. Nach dem Frühstück schreibe ich in Ruhe den Blogbeitrag zu Tag 20 zu Ende. Dann packe ich meine Sieben- oder ein paar mehr Sachen und deponiere sie bei Kathie in der Rezeption. Ich laufe zum anderen Ende der Marina und bewundere die vielen Boote. Es ist schon klasse, wenn man direkt am Meer lebt.

Ich komme an einer Schiffchenwaschanlage vorbei und halte gebührend Abstand. Schließlich habe ich heute morgen schon geduscht.

Auf dem Weg in die Stadt schaue ich kurz demütig zu Boden und entdecke einen schön gestalteten Kanaldeckel. Kunst im Alltag wird hier großgeschrieben.

Zwei Galerien möchte ich mir heute noch anschauen. Bei der ersten scheitere ich: wegen Renovierung geschlossen.

Ist nicht weiter tragisch, denn die zweite interessiert mich weitaus mehr. Craig Potton, Neuseelands bekanntester Landschaftsfotograf und Sohn dieser Stadt, zeigt hier ein paar seiner beeindruckenden Werke. Für diejenigen, die das näher interessiert: https://www.craigpottongallery.co.nz

Jetzt wäre es an der Zeit, dem Freehouse, einem Pub in einer ehemaligen Kirche, einen Besuch abzustatten. Klappt leider nicht, da sie erst am späteren Nachmittag öffnen. Bleibt mir nur der sehnsüchtige Blick durch den Zaun …

… und euch der Blick auf die Website: https://www.thefreehouse.co.nz

Na gut, gehe ich eben ein paar Häuser weiter ins Baker’s Café. Dort gefällt es mir auch ganz gut.

Frisch gestärkt mache ich mich am frühen Nachmittag auf den Weg zurück zum Motel und zu meinem Gepäck. Ich habe mich entschieden, Kathies Vorschlag zu folgen und dem WOW Museum (World of Wearable Art and Classic Cars Museum) einen Besuch abzustatten. Es liegt nicht nur auf dem Weg zum Flughafen, sondern auch gleich in seiner Nähe. Nun interessiere ich mich nicht wirklich für Fashionkram und schon gar nicht für Autos, aber die Motel-Chefin ist derart überzeugt davon, dass man unmöglich in Nelson gewesen sein kann ohne einen Fuß ins WOW gesetzt zu haben, dass ich mich darauf einlasse. Den ursprünglich für später von ihr für mich gebuchten Transfer versucht sie vorzuverlegen. Doch Terry, ihr Stammfahrer, ist so spontan nicht zu erreichen. „Na, dann nehme ich eben ein anderes Taxi“, will ich gerade einwenden. Aber Kathie hat wie immer eine bessere Idee. Sie wollte eh diese Woche noch zum Baumarkt. Und der befindet sich direkt neben dem WOW. Dann kann sie das doch gleich erledigen und mich gleich dort absetzen. Gesagt, getan.

Ich frage mich und auch sie, was ich denn mit dem Koffer im Museum anstellen soll. Ausreichend große Schließfächer gibt es in der Regel nicht in Museen. Aber auch dafür hat die patente Frau eine Lösung parat. Sie weiß ganz sicher, dass die netten Damen an der Kasse das Gepäck gerne für mich irgendwo hinter den Kulissen aufbewahren. Und genauso wird es dann auch laufen. Kathie weiß eben alles!

Nun, was soll ich sagen? Das Museum ist wirklich großartig! Vor allem die mehr als originelle und teilweise aus recyceltem Material hergestellte tragbare Kunst im wahrsten Sinne des Wortes lassen mir mehr als einmal die Kinnlade kippen.

Fangen wir doch gleich mal mit der Unterwäsche an. Habt ihr jemals schon solch originelle BH’s gesehen? Ich jedenfalls nicht.

Hier seht ihr, wie man auch den Rest des Körpers schmuckvoll kleiden kann:

Klasse sind auch die mit UV-freundlichem Material hergestellten Kunstwerke, die unter dem entsprechenden Licht schön leuchten.

Na, habt ihr euch ein paar Anregungen holen können?

Die Autos finde ich weniger spektakulär, aber dennoch gut in Szene gesetzt. Eine echt fette Oldtimersammlung!

Abgefahren, oder? Ich hingegen hebe nach diesem inspirierenden Museumsbesuch lieber ab, und zwar von Nelson nach Dunedin.

Direktflüge dorthin gibt es nicht. Ich muss in Wellington umsteigen. Air New Zealand lässt mir zwischen Landung des ersten und Start des zweiten Fliegers ambitionierte 30 Minuten Zeit. Aber es klappt alles reibungslos, obwohl ich in Wellington entgegen den bisher gemachten Erfahrungen bei Inlandsflügen durch die Sicherheitskontrolle muss. Auch mein aufgegebenes Gepäck hat es rechtzeitig in den Anschlussflieger geschafft. Und so landen wir vier (der Koffer, der Sack, der Kiwi und ich) pünktlich und vollzählig am Abend in Dunedin.

Gute Nacht!

8 Gedanken zu “Tag 21 – Nelson: Tragbare Kunst zum Abheben

  1. Ich möchte gerne den roten Flitzer als Zweitwagen. Auch eins der schmucken kleinen Häuser für meinen Garten darfst du mir mitbringen. Darf man in den Museen auch fotografieren??? Die Bilder sind äußerst farbenfroh und klasse. Die BH’s sind bestimmt zur Abschreckung gefertigt worden, um Männer fern zu halten. Weiterhin viel Spass-

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    1. Roter Flitzer und Häuschen: geht klar! Muss nur noch den Schiffscontainer mieten 😀. In den meisten Museen darf man – für private Zwecke – fotografieren, in einigen wenigen nicht. Dein Kommentar zu den BHS: 👍👍👍😂😂😂

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  2. Das ist eiskalt gelogen! Der „eine Ring“ wurde natürlich nicht von Lars Hansen gefertigt, sondern selbstverständlich von Sauron…in den Feuern des Schicksalsberges.🙄
    Bei den durchaus gelungenen Fotos von Craig Potten frage ich mich, wer wohl 900 Dollar für so ein paar Bäume im Nebel bezahlen würde. Aber Abnehmer müssen ja scheinbar da sein. Das WOW ist in der Tat wow! Sehr coole Ideen.😃

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    1. @ Ring: Da bin ich dann wohl einer Fehlinformation aufgesessen 🤓. @ Potton: ja, da muss es welche geben, die das dafür hinblättern. Es geht in dem Bereich ja auch durchaus noch etwas teurer. Ja, das WOW war echt eine Show für sich!

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