Das „Ugly Bagel“ überzeugt heute morgen nicht nur mit einem leckeren Frühstück, sondern auch mit exzellenter Musikauswahl. Spätestens mit „Should I stay or should I go“ von The Clash hat mich die nette Crew des Ladens am Haken. In zünftiger Umgebung wird hier übrigens selbst gebacken:

Beschwingt setze ich meinen Weg entlang der Manner Street fort. An der Einbiegung zur Willis Street …

… gehen Shoppingmeile und Central Business District nahtlos ineinander über bzw. verschmelzen miteinander. Besonders edel shoppt es sich hier:

Ich biege in den Lambdon Quay ein, wo es auch nicht gerade schäbig aussieht. Auch mit Kunst am Straßenrand wird nicht gegeizt.

Mein Weg führt nicht ganz zufällig am Lambdon Quay entlang. Wenn ich schon in der Landeshauptstadt bin, will ich auch einen Blick auf die Regierungsgebäude werfen. Das Regierungsviertel ist in der Tat eine weitere Bereicherung der architektonischen Vielfalt der Stadt: vier Gebäude, vier verschiedene Stile. Ich habe die Parliament Buildings für euch als Panorama aufgenommen und heute als Titelbild ausgewählt. Von links nach rechts seht ihr den „Bienenstock“, in dem die Regierung sitzt. In der Mitte hat sich das Parlament viel Platz gesichert. Zu seiner Rechten thront die General Assembly Library, die Parlamentsbibliothek.

Aber Moment mal! Fehlt da nicht ein Gebäude? Ganz richtig! Gegenüber von diesem Triumvirat der Macht, gewissermaßen zu seinen Füßen steht das Old Government Building, heute Sitz der juristischen Fakultät.

Das Gebäude ist nicht nur schön anzusehen. Was sich beim ersten und auch beim zweiten und jedem weiteren Blick nicht offenbart, wenn man es nicht weiß: der arglose Betrachter steht hier vor einem der größten Holzgebäude der Welt! Man muss wirklich sehr nahe herangehen und es – so habe zumindest ich es gehandhabt – verstohlen anfassen, um es zu glauben. Wahnsinn, oder? Und falls ihr euch über den blauen Himmel wundert, der über den drei präsentierten aktuellen Regierungsgebäuden so gar nicht vorhanden ist: Ich hatte das Holzhäuschen schon gestern im Vorbeilaufen abgelichtet.

Zurück Richtung Zentrum. Die beiden folgenden Fotos sind für Anke aka „Schwesterherz“, die explizit nach Hunden im Stadtbild gefragt hat. Bitteschön!

Rein in die Cable Car und rauf zum Kelburn Park, DEM Aussichtspunkt schlechthin. Mit Blick auf die sich entfernende Stadt und durch psychedelisch beleuchtete Tunnel …

… geht es binnen fünf Minuten steil bergauf. Raus aus dem Bähnchen, …

… und dann liegt mir die Stadt zu Füßen. Wenn das mal kein Wow-View ist!

Zur Erholung schlage ich mich in die Büsche des Botanischen Gartens, der direkt hinter der Bahnstation beginnt. Es geht rauf und runter vorbei an einer Menge Grünzeug …

… und rauf auf den großartigen Sculpture Way, der in den Botanischen Garten integriert ist.

Auch ein Werk von Henry Moore ist hier zu finden. Und weil es so schön ist, biete ich es euch gleich zweimal. Einmal mit und einmal ohne Kontext zur Umgebung. Euch bleibt heute aber auch wieder nichts erspart …

Ganz oben am Dominium Observatory genieße ich ein Viertelstündchen den famosen Blick runter in die Stadt …

… bevor ich mich von der Cable Car wieder hinunter auf den Boden der städtischen Tatsachen bringen lasse. Vorbei an diesem Tempel der Kunst …

… geht es zum nach einhelliger Meinung besten Museum Neuseelands, dem Te Papa. Ihr erinnert euch, ich erwähnte es gestern schon. Heute bin ich bereit, nicht nur daran vorbeizulaufen, sondern auch hineinzugehen. Auf vier Etagen gibt es die geballte Bildung zu den landestypischen Themen wie Flora und Fauna, geologischer und historischer Entstehungsgeschichte, Maori- und zeitgenössischer Kultur, Kriegsverwicklungen und Erdbeben. Letzteres kann man in einer Simulation am eigenen Leib erfahren, was ich mir natürlich nicht durch die Lappen gehen lasse.

Derart von höheren Naturgewalten auf meine unbedeutende Winzigkeit im Kosmos hingewiesen, poliere ich mein ramponiertes Selbstbewusstsein am nächsten Ausstellungsstück zum Anfassen wieder auf. Forsch schiebe ich den großen Hebel nach rechts bis zum Anschlag und löse damit plattentektonische Quantensprünge aus. Das macht Spaß!

Und schwups ist schon wieder ein Tag vorbei. Ich verabschiede mich für heute von euch mit einem inspirierenden Motto:

15 Gedanken zu “Tag 14 – Wellington: Politik und Panorama

  1. Ja, so mag frau doch gerne den Tag gerne verbringen. Schöne Sachen anschauen, Fotos machen, Erdbeben simulieren und danach gepflegt Essen. Was will das Herz mehr. Und wir dürfen ein klein wenig daran teilhaben. Vielen Dank und viel Spaß weiterhin.

    P.S.: auch Wellington ist nicht von häßlicher Gestalt!!! Respekt!

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  2. Die Bagel Factory macht einen tollen Eindruck und mir gefällt die Dame aus Metall. Sehr eindrücklich. Auf meiner gestrigen Suche nach des Rätsels Lösung bin ich noch sehr vielen Kuriositäten und Skulpturen im Stadtbild begegnet. Bin gespannt, was du davon noch entdecken wirst.😊

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    1. Ja, die Stadt ist voll davon. Einiges habe ich entdeckt, manches davon fotografiert, davon wiederum einen Teil ins Blog gestellt. Um alles zu entdecken, müsste ich sicher länger als die 2 3/4 Tage hier sein. Next time 😎!

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  3. Das Holzgebäude ist ja der Hammer, hätte ich nie gedacht, dass es aus Holz ist. Und gut, dass du nach „Should I stay or should I go“* wirklich auch gegangen bist, um diese tollen Fotos zu machen.

    *Ich hatte diesen Kommentar diktiert, doch Siri mag keine Sprachwechsel während des Diktats und schrieb: „Schuh da es Dayorschuldirektor”. 😂

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    1. 😂😂😂 Ja, wäre auch schlimm ausgegangen, wenn ich mich den ganzen Tag durch den Bagelladen gefressen und Musik gehört hätte statt die Kalorien beim Rumlaufen und Fotografieren wieder abzubauen. @ Siri: sehr kreativ, die Dame 😀! Sollte mir auch mal angewöhnen, sie einzuspannen. Hast du schon mal auf saarländisch diktiert 🤓?

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  4. Hast du eigentlich eine neue Kamera? War das schon Thema? Ich habe ja wieder mal den Anfang verpasst und noch nicht aufgeholt. Also weil du so scharfe Fotos machst, und so tieffarbig und auch bei wenig oder buntem Licht. Geht das automatisch? Nee wa 😉

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    1. Nee, keine neue Kamera, aber ein neues Objektiv. Ich fotografiere in raw, also quasi im „Rohformat“. Da muss schon ein Minimum an Nachbearbeitung sein. Automatisch geht das nicht. Ich bin da aber sehr minimalistisch und beschränke mich darauf, Schatten aufzuhellen. Manchmal beschneide ich ein Foto, wenn ich nur einen bestimmten Ausschnitt haben will. Das war’s dann aber auch schon. Manche Fotos habe ich übrigens auch mit dem iPhone 7 geschossen 😎. Geht in bestimmten Situationen schneller und besser.

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