TAP Portugal katapultiert mich am frühen Morgen pünktlich, gut und komfortabel vom grauen Berliner Dauerwinter in die Wärme des Südens. Was für ein Genuss! Der Weg vom Flughafen in die Innenstadt ist kurz hier in Lissabon. Doch bis ich im Terminal bin, mein Gepäck habe, der Bus sich von einem Stau in den nächsten gequält hat, und ich noch ein Stückchen zu Fuß mit meinem Trolley über Stock, Stein und Kopfsteinpflaster bis zu meinem Hotel gerumpelt bin, sind dann doch zwei Stunden vergangen. Eine davon wird jedoch wieder wett gemacht durch den Umstand, dass die Uhren hier eine Stunde hinter denen in Deutschland zurück sind. 

Ich wohne hier mitten in der Altstadt (Alfama) in einem charmanten, kleinen Palacio mit schönem Innenhof, der als Pension genutzt wird. Was für ein Schmuckstück! Ein großes Dankeschön an dieser Stelle noch mal an Sabine für die Empfehlung. 
 

 

Da mein Zimmer noch nicht fertig ist, werfe ich den Trolley in der Rezeption ab und unternehme einen ersten Rundgang durch die Alfama und das benachbarte Viertel Baixa. Kaum habe ich das Haus verlassen, spricht mich eine Frau auf der Straße an, die morgens im gleichen Flieger war. Ist ja wie auf dem Dorf hier! Ihr Intermezzo in Lissabon ist nur kurz, der Flieger nach Brasilien geht schon am Nachmittag. 

Kurze Zeit später leiste ich einen aktiven Beitrag in der Rubrik „Mal eben kurz die Welt retten“. Zumindest die von zwei Brasilianerinnen, deren Reisepässe ich im Rinnstein auf der Straße finde. Doch wohin damit? Zurück zu meiner Pension. Das nette Mädel an der Rezeption legt sich ordentlich ins Zeug und kontaktiert das Konsulat, nachdem die brasilianische Botschaft sich als nicht zuständig erklärt. Parallel macht sie die Mädels noch auf Facebook ausfindig und schreibt ihnen eine Nachricht. Was letztlich daraus geworden ist, habe ich nicht weiter verfolgt. Ich hoffe mal für die beiden, dass sie die Pässe noch rechtzeitig bekommen, bevor sie das Land verlassen wollen.

Jetzt brauche ich erst mal eine Stärkung. Das hübsche Pois Café …

 

 

… kredenzt mir eine leckere Quiche als Mittagessen. Nun kann ich mich wieder ins Stadtgetümmel werfen, was bei dem ewigen Auf und Ab im sehr hügeligen Lissabon …

 
… durchaus die eine oder andere Kalorie verbraucht. Die 29 Grad, die die Stadt mir heute bietet, tun ihr übriges. Gefühlt habe ich heute den Everest erklommen – na ja, wohl eher doch nur den Brocken …

Ein kurzer Abstecher ans Wasser. Der Tejo (gesprochen „Teescho“ mit gaaaaanz weichem „sch“) ist hier so kurz vor der Mündung in den Atlantik schon ganz schön breit. Die unvermeidlichen Steinkünstler sind natürlich auch hier aktiv. 
 

 

 
Ich chille ein paar Minütchen am Wasser, wenn auch nicht ganz so stilvoll wie die drei Grazien vor mir.

  

 
Auf dem Rückweg in die Altstadt verfalle ich noch kurz der alten Faszination „Rolltreppe“ im nahe gelegenen U-Bahnhof. 

 
 Nach einem leckeren Abendessen in einem kleinen Restaurant in den Gassen der Altstadt – wie gut, dass keiner meine Knoblauchfahne ertragen muss! – sinkt mein Haupt erschöpft aufs Kissen. Für euch ist aber noch nicht Feierabend. Schaut euch gefälligst ein paar Fotoimpressionen an!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10 Gedanken zu “Tag 1 – Plötzlich Sommer

  1. Ach,das liebe ich ja an den Südländern, mal eben die Wäsche auf die Leine gefrimelt. Lass es dir gut gehen Elke, ich beneide dich.Vorallendingen wegen den leckeren, kleine Cremetörtchen die es dort gibt. Was ist das für ein Geschäft? Für Fischdosen?🤔😊🙃

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  2. Sind die Schleifen an den Palmen aus Eisen??? und schicke ein paar Grad von den 29 ins Saarland. Die Wäscheleine erinnert mich voll an Lucia

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    1. Welche Schleifen an welchen Palmen? Ok, geht klar: ein paar von den 29 Grad habe ich euch schon geschickt. Habe nur 22 für mich behalten. Hat Lucia immer Wäsche vor dem Fenster aufgehängt? Kann mich gar nicht daran erinnern.

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  3. Sehr schön,
    Lissabon steht eindeutig auf der Liste der Orte, die ich in meinem Leben noch besuchen will. Laut einem Zeitartikel, den ich gerade nochmal gesucht aber nicht wiedergefunden habe, soll man sich damit beeilen. Eine der herausragenden Besonderheiten Lissabon sollen die vielen kleinen Handwerksgeschäfte in der Altstadt sein. Diesen ist aber in Zeiten der Globalisierung und des Internethandels keine positive Zukunft beschert.
    Von verschiedenen Seiten habe ich schwärerische Berichte über die Keramik in Lissabon zu hören bekommen. Sie wird dazu genutzt, die Fassaden zu verkleiden und noch von Hand in kleinen Manufakturen in Lissabon selbst hergestellt. Ich würde mich freuen, da ein paar Bilder zu sehen.
    Weiter so
    ich warte auf den Blogeintrag

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    1. Freut mich, dass dich Lissabon auch interessiert! Es ist eine wunderschöne Stadt. Keramik an den Fassaden (Azulejos) sieht man noch recht häufig. Im nächsten Blogbeitrag setze ich ein Foto dazu rein. Versprochen!

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