Einige von euch werden sich schon gefragt haben, was denn San Antonio mit der Route 66 zu tun hat, die ich zu bereisen plante. Nichts. Der Grund, weswegen ich diesen nicht ganz so kleinen Abstecher am Schluss meiner Reise ins südliche Texas mache, ist Stefans Kusine Carola, die hier mit ihrer Familie lebt. Wir haben uns seit Jahren nicht gesehen. Jetzt ist es so weit. Am Vormittag holt sie mich zusammen mit ihrem Sohn Kevin am Hotel ab. Was nicht so einfach ist, denn die umliegenden Straßen sind wegen eines bevorstehenden Radrennens gesperrt. Die Wiedersehensfreude ist groß! 

Auf geht’s in den Norden der Stadt, wo sie zuhause sind. Ich bin zum ersten Mal in Texas und hatte mir die Landschaft ehrlich gesagt etwas anders vorgestellt: flach und vertrocknet. So ist es an manchen Stellen auch. Hier aber sieht es so aus: grün und hügelig.

 

Wir laufen ein Stück durch die Nachbarschaft. Im Norden der Stadt finden sich einige richtig schöne Wohngebiete, die mir gestern schon beim Anflug auf die Stadt aufgefallen sind. Nun sehe ich sie aus der „Bodenperspektive“.

 

 Ich habe zwar immer noch keine potentiellen Trump-Wähler persönlich kennengelernt, aber wenigstens ein schriftliches Bekenntnis dazu gefunden.
 

 Unübersehbar ist auch, dass Halloween in den Startlöchern steht.

 

 Es ist schön und interessant, auch mal das Alltagsleben in den USA mitzubekommen bzw. davon erzählt zu bekommen. So fahren wir auch an Kevins Kindergarten vorbei, bei dem höchste Sicherheitsstufe herrscht :-). Wenn Carola ihren Sohn nachmittags abholt, muss sie gut sichtbar ein Schild hochhalten bzw. hinter die Windschutzscheibe legen. Quasi als Legitimation, dass er zu ihr gehört. Fehlt das Schild, wird kein Kind „herausgegeben“. Witzig finde ich auch den Specht Express!
 

 Wunderbar finde ich auch das überaus charmante Postamt (siehe Titelfoto), das sich mehr oder weniger inmitten der Landschaft befindet und gleichzeitig auch als Ladengeschäft dient. Nach einem Zwischenstopp bei Carola zuhause geht es auf in den Süden der Stadt. Der Weg ist weit, denn San Antonio ist ausufernd in die Landschaft verstreut. Darin unterscheidet die Stadt sich nicht von anderen US-Städten. Und Texas ist riesig: fast 2x so groß wie Deutschland, aber nur 1/4 so viel Einwohner (rund 20 Millionen). Man hat Platz, und den nimmt man sich.

Kontrastprogramm. Richtung Süden der Stadt werden die Häuser etwas schlichter, der Latino-Anteil wird deutlich größer. Wir besuchen Fabio in ihrem gemeinsamen Geschäft und gehen dann zusammen lecker essen. Ein schöner Tag in netter Gesellschaft. Danke Carola, Kevin und Fabio!

12 Gedanken zu “Tag 28 – San Antonio: Daily life

  1. Das Abholschild ist ja cool. Ich denke, mit so einem Spechtexpress-Schild, auf dem TESCHE, ELKE steht, könnte Stefan ganz gut legitimieren, dass er berechtigt ist, Dich in Berlin am Flughafen abzuholen.

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    1. … und so schwer zu fälschen, das Schild. Wer sich so einen Unsinn ausdenkt?! Vielleicht deutsche Auswanderer, die ihren Bürokratismus jetzt in Texas kultivieren – sorry Carola, Ausnahmen bestät…

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